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Wäschetrockner-Energiebilanz

Schrank- und Gastrockner sind in den Gesamtkosten günstiger.

Wäschetrockner-Energiebilanz

(18. Oktober 2002)

Windräder zum Trocknen?

Die deutsche Wäschetrockner-Energiebilanz ist erschreckend: drei Milliarden Kilowattstunden werden Jahr für Jahr in Trocknern verheizt (Quelle: Othmar Humm, Felix Jehle, Strom optimal nutzen, 1996). Das ist in etwa die Hälfte der Strommenge, die in allen deutschen Windkraftanlagen produziert wird.

Die Hälfte Windkraftstroms wird von den Wäschetrocknern der Republik verbraucht.

Aber diese sollten doch wohl andere Dinge ersetzen als Wäscheleinen. Wenn mit Schrank- und Gas-Trocknern drei Viertel der eingesetzten Primärenergie eingespart werden kann, ist viel erreicht.

Abluft oder Kondensation?

Bei allen Trocknern muß die aus der Wäsche entnommene Feuchtigkeit abgeführt werden. Um Schimmelbildung in der Wohnung zu vermeiden, wird bei Ablufttrocknern der Wasserdampf über einen Schlauch aus dem Gebäude herausgeführt. Bei Kondensationstrocknern wird der Dampf kondensiert und das Wasser in einem Behälter gesammelt.

Schrank- und Gastrockner sind in den Gesamtkosten günstiger.

Daher können Kondensationstrockner auch in Etagenwohnungen aufgestellt werden. Gas- und Schranktrockner sind Abluftgeräte. Elektrotrockner mit integrierter Wärmepumpe entnehmen dem Wasserdampf Wärme durch Kondensation und sind daher Kondensationstrockner.

Vergleich von Elektro- mit Gastrocknern

Stiftung Warentest 07/2000

Stiftung Warentest

In der Juli 2000-Ausgabe des test-Magazins erschien ein Vergleich von 14 Elektrotrocknern und einem Gastrockner. Elf Geräte schnitten mit dem Urteil "gut" ab, zwei "befriedigend" und eines - das günstigste Gerät im Test - wegen Sicherheitsmängeln "mangelhaft".

Im Energieverbrauch wurde nur das Gasgerät Miele T 478 G mit "sehr gut" ausgezeichnet. Die Elektrogeräte erhielten mit einer Ausnahme ein "zufriedenstellend".

Lohnen teure Energiesparmodelle?

Energiespargeräte wie Gastrockner, Trockner mit integrierter Wärmepumpe und Schranktrockner kosten um die 1.000 Euro. Im Vergleich zu 200 Euro für günstige, konventionelle Elektrotrockner fragt sich mancher Verbraucher, ob sich die Anschaffung durch eingesparte Stromkosten bezahlt machen kann.

Ein schneller Blick in die verrät:

In 15 Jahren spart in einem Musterhaushalt ein Gastrockner gegenüber einem durchschnittlichen Elektrotrockner etwa 750 Euro an Energiekosten ein, ein Schranktrockner sofern mit Kaltluft betrieben, etwa 850 Euro, ein Elektrotrockner mit integrierter Wärmepumpe etwa 550 Euro, gerechnet mit heutigen Energiepreisen versteht sich.

Gegenüber einem Marken-Elektrotrockner um die 500 Euro rentiert sich der Kauf eines doppelt so teuren Sparmodells, gegenüber Billiggeräten sind die Gesamtkosten in vergleichbarer Höhe.

letzte Änderung: 11.08.2010