Vattenfall AB
Geschichte
Auf Grundlage des so genannten Stromvertrages vom 22. August 1990 zwischen der DDR-Regierung, der Treuhandanstalt und den großen westdeutschen Verbundunternehmen sowie fünf kleineren Unternehmen wurde am 12. Dezember 1990 die Vereinigte Energiewerke AG (VEAG ) als neues Verbundunternehmen gegründet. In der VEAG wurden im Februar 1991 die ostdeutschen Kraftwerke sowie das Verbundnetz zusammengefasst. Die Geschäftsbesorgung bei der VEAG erfolgte durch die Preussen-Elektra, die RWE und das Bayernwerk.
1994 wurde die VEAG für vier Milliarden DM an ein Unternehmenskonsortium verkauft, bestehend aus den sieben westdeutschen Energieversorgern. Die Unternehmen Preussen-Elektra, Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerke und Bayernwerk waren daran mit 75% beteiligt, 25% bekam die EBH, eine Holding in Besitz von BEWAG, VEW, Badenwerk, EVS und HEW.
Im Jahr 2001 erwarben schließlich die Hamburgischen Electricitäts-Werke, seit 2000 eine Tochtergesellschaft von Vattenfall, die Aktienmehrheit der VEAG. Im September 2002 wurde die VEAG zusammen mit den Unternehmen HEW, LAUBAG und BEWAG in der neuen Gesellschaft Vattenfall Europe verschmolzen. Bereits im Juni 2002 wurde das Übertragungsnetz als erste Tochtergesellschaft der Vattenfall Europe aus der VEAG ausgegründet. Den anfänglichen Pachtverträgen für das Übertragungsnetzeigentum in Hamburg und Berlin folgte im Jahre 2006 der sogenannte Assetübergang an die VE Transmission GmbH.
Im Jahr 2008 gab die Vattenfall Europe AG bekannt, sich von seinem Übertragungsnetz trennen zu wollen. Seitdem stand VE Transmission zum Verkauf. Am 5. Januar 2010 wurde das Unternehmen in 50Hertz Transmission GmbH, kurz 50Hertz, umbenannt.
Seit 19. Mai 2010 hat 50Hertz neue Anteilseigner. Der belgische Übertragungsnetzbetreiber Elia hält 60 Prozent der Anteile am Unternehmen. 40 Prozent sind im Besitz des australischen Infrastrukturfonds Industry Funds Management (IFM).
Deutsche Tochtergesellschaft: Vattenfall Europe AG
Weitere Gewinnsteigerung bei Vattenfall 2007: Preissteigerungen waren unberechtigt
(8. Februar 2008) Die schwedische Vattenfall hat ihren Gewinn 2007 dank der deutschen Tochter Vattenfall Europe AG, Berlin, gesteigert. Der operative Gewinn der Konzernmutter stieg um 2,7% auf 28,6 Mrd Kronen oder umgerechnet 3,0 Mrd Euro, der Umsatz um 5,8% auf 143,6 Mrd Kronen bzw. 15,2 Mrd Euro.
Rund die Hälfte von Gewinn und Umsatz stammt vom deutschen Teil der Vattenfall-Gruppe. Die Vattenfall Europe AG steigerte ihren Umsatz 2007 von 7,4 Mrd auf 8,2 Mrd Euro und ihren Gewinn von 1,5 Mrd auf 1,6 Mrd Euro.
Die positive Gewinnentwicklung als viertgrößter Stromanbieter in Deutschland begründete Vattenfall mit der hohen Ausnutzung der Produktionskapazitäten in Kohlekraftwerken sowie mit den im europäischen Vergleich hohen deutschen Strompreisen.
Die Preiserhöhungen des vergangenen Jahres wurden also zur Gewinnersteigerung mißbraucht und dienten nicht ausschließlich der Deckung von Kostensteigerungen.
Genau dazu hat sich der Bundesgerichtshof in zwei Urteilen ( Urt. v. 11.10.2007 - III ZR 63/07; Urt. v. 15.11.2007 - III ZR 247/06 ) eindeutig geäußert:
Die Schranke des § 307 BGB wird nicht eingehalten, wenn die Preisanpassungsklausel es dem Verwender ermöglicht, über die Abwälzung konkreter Kostensteigerungen hinaus den zunächst vereinbarten Preis ohne Begrenzung anzuheben und so nicht nur eine Gewinnschmälerung zu vermeiden, sondern einen zusätzlichen Gewinn zu erzielen (BGH Urteil vom 21. September 2005 aaO und Urteil vom 13. Dezember 2006 aaO Rn. 21 m.w.N.). Dementsprechend sind Preisanpassungsklauseln nur zulässig, wenn die Befugnis des Verwenders zu Preisanhebungen von Kostenerhöhungen abhängig gemacht wird und die einzelnen Kostenelemente sowie deren Gewichtung bei der Kalkulation des Gesamtpreises offen gelegt werden (vgl. BGH Urteil vom 21. September 2005 aaO und Urteil vom 13. Dezember 2006 aaO Rn. 23 ff).
Der Bund der Energieverbraucher hat Vattenfall aufgefordert, die Gewinn zur Senkung der Preise zu nutzen.
Vattenfall 2006: Gewinn und Preise steigen deutlich
(15. Mai 2007) Der deutsche Energiekonzern Vattenfall Europe hat seinen Gewinn im Geschäftsjahr 2006 deutlich gesteigert. Der Überschuss erhöhte sich um 29 Prozent auf 934 Millionen Euro. Der Umsatz wuchs im vergangenen Jahr um sechs Prozent auf 11,1 Milliarden Euro. Vorstandschef Klaus Rauscher sagte bei der Bilanzvorlage, der Konzern habe vor allem in der Erzeugung mehr verdient und von den gestiegenen Preisen an der Leipziger Strombörse profitiert.
Vor wenigen Tagen hatte das Unternehmen für Hamburg eine Preiserhöhung von 7,2 Prozent und für Berlin von 6,5 Prozent angekündigt.
Der Bund der Energieverbraucher hat Vattenfall aufgefordert, die Gewinne zur Senkung der Preise zu nutzen. Das Unternehmen sei nicht nur seinen Aktionären sondern auch seinen Kunden verpflichtet.
Energieverbrauer gegen Plünderung durch Vattenfall
30-jähriger Krieg ist längst vorbei
(26. April 2006) Der Bund der Energieverbraucher protestiert gegen die neuen Strompreiserhöhungen des Energieriesen Vattenfall. Vattenfall hatte beispielsweise für den Großraum Berlin angekündigt, den Strompreis um sechs Prozent anzuheben. Dr. Aribert Peters, Vorsitzender des Bundes der Energieverbraucher: "Der Dreißigjährige Krieg ist längst vorbei. Warum sollen heutzutage Verbraucher für den schwedischen Staat bluten? Vattenfall will die Verbraucher plündern. Wer sich das gefallen läßt, ist selbst schuld. Im letzten Jahr hat der schwedische Konzern in Deutschland mit 1,1 Milliarden Euro den höchsten Gewinn seiner Unternehmensgeschichte gemacht und dafür ein dickes Lob des schwedischen Ministerpräsidenten erhalten. Als Erfolgsrezept gibt Vattenfall selbst die hohen Strompreise an."
Mit einer erneuten Strompreisanhebung wolle der Konzern offensichtlich nur noch höhere Gewinne einstreichen. Stattdessen hat Vattenfall-Chef Rauscher in der Bild-Zeitung angegeben, die deutsche Solarstromförderung sei Schuld an den Preiserhöhungen. Peters: "Hier sollen die Verbraucher für dumm verkauft werden. Solarstrom macht bei Vattenfall etwa einen halben Prozentpunkt des Strompreises aus."
Der Forderung von Vattenfall, Atomkraftwerke länger laufen zu lassen, um damit den Strompreis irgendwann wieder senken zu können, halten die Energieverbraucher entgegen, dass auch heute Atomstrom nicht zu geringeren Strompreisen führt. Peters: "Die Produktion von Atomstrom kostet die Anlagenbetreiber heute weniger als drei Cent pro Kilowattstunde. Sie verkaufen den Strom an der Strombörse jedoch für sechs Cent. Die Verbraucher haben vom billigen Atomstrom nichts, die Konzerne steigern damit aber ihre Gewinne." Angesichts des Jahrestages der Tschernobyl-Katastrophe sei die Forderung nach einer Verlängerung der Atomlaufzeiten ohnehin nur makaber. "Die Verbraucher wollen keinen Strom, der gigantische Gesundheitsgefahren birgt und zudem die Ausstattung von Krisenregionen mit atomwaffenfähigem Material ermöglicht", so Peters.
Wer sich gegen die überhöhten Strompreise wehren will, kann Vattenfall schriftlich rügen und dann die Strompreise kürzen. Vorher sollte man sich genau informieren, z.B. unter Energiepreise runter.de
Mit hohen Strompreisen - vor allem in Deutschland - konnteVattenfall 2005 Rekordgewinne einstecken
Schweden langen zu
(9. Februar 2006) Mit hohen Strompreisen, vor allem in Deutschland, konnte die schwedische Vattenfall 2005 einen Rekordgewinn von 17,4 Mrd Kronen oder umgerechnet 1,9 Mrd Euro einstecken, 59,2% mehr als 2004. Der Umsatz legte um 13,9% auf 129,2 Mrd Kronen oder 13,7 Mrd Euro zu. Einen zentralen Beitrag zur Ergebnisverbesserung habe vor allem die Stromerzeugung geleistet, hieß es aus Stockholm. Insbesondere die Wasserkraftwerke in Schweden hätten mit 39,8 TWh rund 18% mehr Strom als im Vorjahr produziert.
Gemäß IFRS trug die deutsche Vattenfall Europe AG, Berlin, als drittgrößter deutscher Stromanbieter erneut erheblich zu Umsatz und Ergebnis der Gruppe bei. Vom 13,7 Mrd Euro Gruppenumsatz stammen 7,4 Mrd Euro aus Deutschland, 10,7% mehr als 2004. Einschließlich Handel sind es sogar 11,1 Mrd nach 9,9 Mrd Euro im Jahr zuvor.
Das bereinigte Betriebsergebnis in Deutschland erhöhte sich von 764 Mio auf 1,1 Mrd Euro. Auch nach HGB erwartet Vattenfall Europe fürs abgelaufene Geschäftsjahr ein positives Ergebnis. Die endgültigen Zahlen präsentiert das Unternehmen auf der Bilanz-Pressekonferenz am 8. Mai.
Vattenfall legt zu
(21. Juni 2006) Die staatliche schwedische Vattenfall verbesserte 2002 ihren Umsatz um 46% auf 101 Mrd Kronen oder 11,09 Mrd Euro. Das um Sondereinflüsse bereinigte Betriebsergebnis wuchs um 46% auf 12,9 Mrd Kronen oder 1,42 Mrd Euro. Die durch die Trockenheit im Norden gegen Jahresende extrem gestiegenen Strompreise verbesserten das Betriebsergebnis um fast 5%.
In Deutschland, wo der Konzern 60% seiner Umsätze erzielt, wurden HEW, Bewag, VEAG und LAUBAG zum drittgrößten EVU Vattenfall Europe AG, Berlin, fusioniert. Vattenfall verkaufte 2002 insgesamt 188,3 Mrd kWh Strom und 33,5 Mrd kWh Wärme, davon in Deutschland 93,9 Mrd kWh Strom und 14,0 Mrd kWh Wärme. 22% des erzeugten Stroms stammten aus Wasserkraft, 34% aus Kernkraft und 44% aus fossilen Energieträgern.
Nach 119 Jahren verabschiedet sich die Berliner Kraft- und Licht- Aktiengesellschaft. Ende Januar geht sie in die neue Vattenfall Europe AG ein.
Abschied von der BEWAG
Nach 119 Jahren verabschiedet sich die Berliner Kraft- und Licht- (Bewag) Aktiengesellschaft, Berlin, Ende Januar mit ihrer letzten Hauptversammlung und geht in die neue Vattenfall Europe AG ein. Diese startet mit 1,7 Mrd Euro Schulden. Die Gutachter ermittelten für die Bewag AG einen Unternehmenswert von rund 3,19 Mrd Euro, für Vattenfall Europe von etwa 4,48 Mrd Euro.
Abschied von der BEWAG
Nach einem Bericht des Berliner "Tagesspiegel" vermuten Kritiker des Zusammenschlusses, die schwedische Vattenfall werde sich bald nach einem Partner für ihre Europatochter umsehen. Genannt werden die französische Gaz des France und die EnBW.
Höhere Strompreise lassen Vattenfall-Ergebnis steigen
(28. Juli 2005) Die Vattenfall Group, Stockholm, hat im zweiten Quartal dank eines höheren Strompreises ihr Nettoergebnis im zweiten Quartal auf 2,78 Mrd SEK von 1,91 Mrd SEK im Vorjahr erhöht. Der Umsatz stieg in dem Zeitraum auf 29,29 (25,26) Mrd SEK, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Als Grund für den Umsatzanstieg nannte Vattenfall unter anderem die Strompreiserhöhung in Deutschland.
Vattenfall-Chef Lars G. Josefsson über saubere Energie, Emissionshandel und die Zukunft der Bewag
"Die Strompreise werden steigen"
Vattenfall-Chef Lars G. Josefsson über saubere Energie, Emissionshandel und die Zukunft der Bewag
Das Gespräch führte Dieter Fockenbrock.
(30. Dezember 2004)
Herr Josefsson, warum sponsert ein schwedisches Unternehmen das Brandenburger Tor und "Die Quadriga", den Gesellschaftspreis aus Anlass der deutschen Einheit?
Die Bedeutung von Marken wird in den nächsten Jahren stark wachsen. Das Brandenburger Tor und der Quadriga-Preis sind ausgezeichnete Gelegenheiten, uns in Deutschland bekannt zu machen.
Reicht es nicht, für ihre Strommarken Bewag und HEW zu werben?
HEW und Bewag sind starke Marken auf lokal begrenzten Märkten. Vattenfall ist unsere Marke für den europäischen Markt. Wenn man eine Mehrmarken-Strategie wählt, so muss dies auf lange Sicht einen Mehrwert versprechen. In Polen haben wir bei unseren Tochtergesellschaften gerade damit begonnen, auf die Marke Vattenfall zu wechseln.
Die Markennamen Bewag und HEW werden dann auch irgendwann verschwinden?
Das schließe ich nicht aus. Es ist aber auch nichts entschieden.
Stromkonzerne werden für die Klimaschäden verantwortlich gemacht und wegen der Preise kritisiert. Ein deutscher Streit?
Nein, das wird in anderen europäischen Ländern ähnlich gesehen. Es gibt leider keine Energieerzeugung, die nicht auf irgendeine Art in die Natur eingreift. Und Umweltprobleme sind nicht mehr lokal, sondern global. Unsere Branche hat da eine große Verantwortung.
Schimpfen Ihre Kunden in Schweden auch über steigende Strompreise?
Obwohl die Preise im Schnitt unter den deutschen liegen, ist die Stimmungslage doch ganz ähnlich und wohl auch verständlich. In den zurückliegenden beiden Jahren sind die Preise angestiegen und darüber ist niemand glücklich.
Strom in Schweden müsste doch ganz billig sein, weil dort fast nur mit Wasser und Atomkraft produziert wird.
Wir haben mit Finnland, Norwegen und Dänemark einen nordischen Markt. Auf diesem gemeinsamen Markt bilden sich unsere Preise. Wasserkraft ist zwar billig, hat aber einen entscheidenden Haken: Manchmal regnet es viel, manchmal wenig. Die vergangenen zwei Jahre waren sehr trocken, deshalb haben die nordischen Ländern 15 Prozent des Bedarfs aus dem Ausland zukaufen müssen.
Vattenfall gehört dem Staat. Will der Finanzminister Dividende sehen?
Wir haben von unserem Eigner ein klares Ertragsziel bekommen. Ein bestimmter Prozentsatz vom Gewinn wird als Dividende an den Staat abgeführt.
Und niemand fordert Sie wie in Deutschland auf, die Preise zusenken?
Natürlich gibt es solche Forderungen. Dem nachzukommen wäre jedoch ein Bruch mit den Regeln des Marktes. In Schweden gibt es bereits seit Jahren einen Regulierer für den Energiemarkt.
Was hat der bewirkt?
Schwedens Tarife zur Netznutzung sind die niedrigsten in Europa. Das ist nicht unbedingt ein Erfolg des Regulierers. Das Übertragungsnetz gehört zu keinem der Stromkonzerne, sondern wird von einer staatlichen Betreibergesellschaft geführt. Damit gibt es keinen Stromerzeuger, der besondere Eigentümerinteressen beim Übertragungsnetz hätte.
Dann sollten wir in Deutschland unser Netz verstaatlichen?
Das muss jedes Land selbst entscheiden. Aber es hat sicher seinen Vorteil, wenn das Netz praktisch neutral ist. Es ist eine Infrastruktur wie eine Autobahn. Neutralität kann man aber auf unterschiedliche Art erreichen - auch durch Regulierung und behördliche Aufsicht
Die Konzerne behaupten: Wenn der Regulierer die Preise zu stark drückt, verdienen sie nicht genug Geld für Investitionen.
Die Gefahr besteht. Investitionen müssen sich schließlich rentieren. Dass man in Deutschland mehr in die Versorgungssicherheit gesteckt hat, sieht man beim Vergleich der Ausfallzeiten. Bei uns in Schweden fällt der Strom im Durchschnitt mehr als drei Stunden im Jahr aus, in Deutschland nur eine Viertelstunde. Jedes dritte Kraftwerk in Europa muss in den nächsten zwei Jahrzehnten wegen Veralterung ersetzt werden. In Deutschland sollen in etwa 15 Jahren außerdem alle Atomkraftwerke stillgelegt sein.
Wie stellen wir in Zukunft unseren Strom her?
Vor allem mit Erdgas und Kohle.
Erdgaskraftwerke produzieren sehr teuer.
Das ist der große Nachteil von Gas. Hinzu kommt, dass die Europäer sich damit auch abhängiger machen von Lieferungen aus Russland. Das ist keine gute Strategie.
Von den erneuerbaren Energien Wind, Sonne und Biomasse halten Sie nichts?
Die werden große Steigerungsraten vorweisen, aber von einem sehr niedrigen Niveau. Ich gehe davon aus, dass regenerative Energien in den nächsten 15 Jahren nicht mehr als zehn Prozent des Stromverbrauchs bestreiten werden. Biomasse wird dabei übrigens eine wachsende Rolle spielen. Das Potenzial ist viel größer als bei Wind.
Umweltminister Jürgen Trittin glaubt, dass im Jahr 2020 bereits 20 Prozent des deutschen Stromverbrauchs mit regenerativer Energie gedeckt wird.
Ein sehr ambitioniertes Ziel. Technisch wäre das kein Problem, finanziell schon. Die Förderung von Windmühlen oder Solarkraftwerken verschlingt Milliarden.
Was macht Vattenfall mit seinen Kernkraftwerken?
Wir betreiben Kernkraftwerke nur so lange, wie es nach der jeweiligen Gesetzeslage akzeptiert ist. Ob Kernenergie auch künftig zur Stromerzeugung genutzt wird, darüber muss jedes Land entscheiden. Ich stelle ein Umdenken hin zur Kernenergie überall in Europa fest, nur nicht in Deutschland und Schweden. Wenn die Frage des Klimawandels stärker bewusst wird, dann wird man sich fragen, ob wir mit Kernkraftwerken nicht auch einen Beitrag zur Reduktion der Treibhausgase leisten können.
Ab 2005 startet der Handel mit Emissionsrechten. Welche Folgen hat das für die Strompreise?
Die werden steigen. Das ist ja auch der Sinn der Sache. Wer viel Kohlendioxid produziert, muss auch viel dafür zahlen.
Für die Stromkonzerne ist der Emissionshandel doch ein großzügiges Geschenk vom Staat. Vattenfall zum Beispiel bekommt Zertifikate kostenlos zugeteilt, die nach aktuellem Kurs etwa 670 Millionen Euro wert sind. Die könnten Sie verkaufen.
Das ist kein Geschenk. Ziel des Handels mit solchen Zertifikaten ist es, den CO2-Ausstoß zuverringern. Und das kostet Geld. Wer Strom ohne Emissionen erzeugt, der verdient auch mehr als die anderen. Der Reiz dieses Systems liegt darin, dass es die Kosten für die CO2-Reduktion so niedrig wie möglich hält. Davon profitiert der Verbraucher.
Kritiker argumentieren, mit dem Emissionshandel würden auf Grund steigender Kosten Industriebetriebe aus Europa abziehen, weil wichtige Staaten wie die USA oder China sich nicht daran beteiligen.
Diese Befürchtungen sind berechtigt. Aber irgendjemand muss doch die Vorreiterrolle zum Schutz des Klimas übernehmen. Ich hoffe deshalb sehr, dass sich bald alle Staaten anschließen.
Mit Ihrer Berliner Tochtergesellschaft Vattenfall Europe machen Sie inzwischen mehr Umsatz in Deutschland als in Schweden, Sie haben Beteiligungen in Polen, wollen in Dänemark zukaufen. Was könnte Sie in Deutschland noch interessieren?
Zum Beispiel regionale Versorgungsunternehmen. In den letzten Jahren waren mehrere Stadtwerke im Angebot.
Sie haben nicht zugegriffen.
Weil es zu teuer war.
Bewag und HEW waren auch zu teuer?
Nein. Wir hatten Glück. Sie können Bewag und HEW allerdings nicht mit kleinen Stadtwerken vergleichen.
Wird es eine neue Übernahmewelle in der Branche geben?
Es brodelt wieder. Wenn der Markt in Europa 2007 vollständig liberalisiert ist und die Kunden die freie Wahl ihres Lieferanten haben, dann wird es zu einer zweiten Übernahmewelle kommen.
Der Umsatz der Vattenfall Europe AG, Berlin, stieg im erstenHalbjahr 2004 gegenüber dem Vergleichszeitraum 2003
Vattenfaller Umsatzsprung
(30. August 2004) - Der Umsatz der Vattenfall Europe AG, Berlin, stieg im ersten Halbjahr 2004 gegenüber dem Vergleichszeitraum 2003 wegen eines gewachsenen Stromhandels um 1 Mrd. Euro auf 5,2 Mrd. Euro. Der Umsatz aus Stromvertrieb und Netznutzung reduzierte sich durch geringere Absatzmengen leicht auf 2,1 Mrd. Euro.
Der Gesamtstromverkauf stieg von 71,3 auf 113,7 TWh, 76,1 TWh davon wurden an Handelspartner geliefert. Im witterungsbedingt rückläufigen Wärmegeschäft erzielte Vattenfall Europe im ersten Halbjahr 333 Mio. Euro Umsatz. Der Wärmeabsatz lag bei 8,4 Mrd. kWh. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit verbesserte sich um 66 Mio. auf 263 Mio. Euro. Wegen mehr Windenergieeinspeisungen leistete der Netzbetreiber Vattenfall Europe Transmission keinen positiven Ergebnisbeitrag.
Der Gesamtkonzern weist nach Steuern 146 Mio Euro Überschuss aus, nach 105 Mio. Euro im Vorjahreshalbjahr. Nach dem jetzigen Umsatzplus sieht sich Vattenfall Europe auf bestem Weg zurück in die Gewinnzone und erwartet fürs Gesamtjahr ein positives Ergebnis. Nach der Prognose von Vorstandschef Klaus Rauscher sollen die Kostensenkungsmaßnahmen weiter greifen, und sich die Kosten des Konzernumbaus reduzieren.
Sorgen bereiteten die gestiegenen Beschaffungskosten und die höheren Windenergieeinspeisungen. Im vergangenen Jahr hatte Vattenfall Europe 139 Mio. Euro Verlust ausgewiesen, begründet mit hohen Restrukturierungskosten in Folge des Zusammenschlusses der HEW, Bewag und Veag sowie Laubag zum neuen Konzern.
Trotz eines geringeren Umsatzes aufgrund niedrigerer Strompreiseauf dem nordischen Markt verbesserte die Vattenfall AB, schwedischeMutter der Berliner Vattenfall Europe AG, ihr Ergebnis in denersten sechs Monaten 2004.
Vattenfall legt weiter zu
(1. August 2004) - Trotz eines geringeren Umsatzes aufgrund niedrigerer Strompreise auf dem nordischen Markt verbesserte die Vattenfall AB, schwedische Mutter der Berliner Vattenfall Europe AG, ihr Ergebnis in den ersten sechs Monaten 2004. Der Umsatz der Gruppe sank im Vergleich zum ersten Halbjahr 2003 um 2,4% auf 6,2 Mrd. Euro, das Betriebsergebnis verbesserte sich dagegen um 17,7% auf 1,27 Mrd. Euro.
Das Nettoergebnis nach Steuern nahm um 21,1% auf 752 Mio. Euro zu. Der Umsatz der in der Vattenfall Europe AG zusammengefassten vier deutschen Konzerngesellschaften stieg um 3,2% auf 3,64 Mrd. Euro. Das Betriebsergebnis in Deutschland erhöhte sich um 5% auf 488 Mio. Euro.
Die Zahlen wurden nach schwedischen Buchhaltungsregeln Swedish GAAP ermittelt und können nicht mit dem HGB-Ergebnis von Vattenfall Europe gleichgesetzt werden. Dieses wird in Kürze veröffentlicht.
Alle Business Units von Vattenfall Europe außer Übertragungsnetz und Vertrieb verzeichneten höhere Betriebsergebnisse, vor allem durch Kosteneinsparungen. Beim Übertragungsnetz erhöhte der von 2,4 auf 4,6 TWh gestiegene Windkraftanteil die Kosten. Die Stromerzeugung in Deutschland stieg gegenüber dem Vorjahrszeitraum von 36,6 auf 38,1 TWh, die Wärmeproduktion fiel von 9,2 auf 8,6 TWh.
Als Tiefschlag für Wirtschaft und Verbraucher in den neuenLändern hat der Bund der Energieverbraucher die geplanteNetztariferhöhung von Vattenfall Europe kritisiert.
Vattenfall-Preiserhöhung: Tiefschlag für die neuen Länder.
Als Tiefschlag für Wirtschaft und Verbraucher in den neuen Ländern hat der Bund der Energieverbraucher die geplante Netztariferhöhung von Vattenfall Europe kritisiert.
(13. Juli 2004) Die Vattenfall Europe AG, Berlin, will die Entgelte für die Durchleitung durch ihr Hochspannungsnetz zum 1. Januar 2005 um 28% anheben und begründet das mit Mehraufwendungen für Windstrom. Nach einem von Vattenfall unkommentierten Bericht des "Spiegel" könnten die Preise für Gewerbebetriebe und Verbraucher dadurch um bis zu 5% steigen und 1 kWh zwischen 0,3 und 0,5 Cent mehr kosten. Regionale Stromunternehmen haben bereits die Weitergabe der erhöhten Kosten angekündigt. Umweltminister Jürgen Trittin warf dem Unternehmen Preistreiberei vor. Die Pläne, die Netznutzungsentgelte um mehr als 20% zu erhöhen, seien ein Versuch, noch abzukassieren, bevor eine Regulierungsbehörde solche Praktiken verhindere.
Betroffen sind die Verbraucher in Berlin und den neuen Bundesländern, deren Netztarife und Strompreise bereits heute deutlich über dem Bundesdurchschnitt liegen, ohne dass es dafür eine Begründung gibt.
Höhe der Netznutzungsentgelte für Niederspannung im regionalen Vergleich
Als eines der bundesweit vier Verbundunternehmen gehört das gesamte Gebiet der neuen Länder zur "Regelzone" von Vattenfall und ist somit von den Preiserhöhungen betroffen.
Regelzonen der vier Verbundunternehmen.
Als grotesk wies der Bund der Energieverbraucher die Begründung für die geplante Preiserhöhung zurück. Bereits heute lägen die Netzkosten 90 Prozent höher als die Netzinvestitionen. Erhöhte Aufwendungen für erneuerbare Energien seien nicht absehbar, durch die viel zu hohen Netztarife ohnehin bereits abgedeckt und auch vor deren Entstehung ohnehin nicht berücksichtigbar, so der Vorsitzende des Bundes der Energieverbraucher Dr. Aribert Peters.
Das Nettoergebnis der Vattenfall-Gruppe war im Jahr 2003 vor Steuern um über 20 Prozent auf eine Milliarde Euro gestiegen. Das Betriebsergebnis in Deutschland erhöhte sich 2003 um 33,5 Prozent.
Die Vattenfall Europe AG, Berlin, fuhr 2003 wegen höhererRestrukturierungskosten einen Verlust von 192 Mio. Euro ein.
Vattenfall in Rot
(13. Mai 2004) - Die Vattenfall Europe AG, Berlin, fuhr 2003 wegen höherer Restrukturierungskosten einen Verlust von 192 Mio. Euro ein. Konsolidierungsbedingt sank der Umsatz von 8,9 Mrd. auf 8,5 Mrd. Euro. Der Stromabsatz erhöhte sich um 4,1 Mrd. auf 82,2 Mrd. kWh.
Die zum Konzern gehörende HEW steigerte ihren Stromabsatz von 21,4 Mrd. auf 23,1 Mrd. kWh, die Berliner Bewag lieferte wie im Vorjahr 14,1 Mrd. kWh. Fürs laufende Geschäftsjahr erwartet Vattenfall wieder ein positives Jahresergebnis.
Vattenfall stark
(21. Februar 2004) - Die schwedische Vattenfall AB steigerte 2003 Umsatz und Ergebnis. Der Umsatz der Gruppe stieg um 10,8% auf umgerechnet 12,31 Mrd. Euro, das Betriebsergebnis um 14,5% auf 1,68 Mrd. Euro. Das Nettoergebnis nach Steuern legte um 20,6% auf 1,00 Mrd. Euro zu.
Die in der Vattenfall Europe AG gebündelten deutschen Konzerngesellschaften trugen maßgeblich zum Erfolg bei. Ihr Umsatz stieg von 6,67 Mrd. auf 7,03 Mrd. Euro. Das Betriebsergebnis in Deutschland erhöhte sich um 33,5% auf 694 Mio. Euro. Diese Zahlen wurden nach den Bilanzierungsregeln Swedish GAAP ermittelt und entsprechen nicht dem Vattenfall Europe-Jahresergebnis nach HGB.
Vattenfall Europe hatte bereits angekündigt, dass ihr HGB-Jahresergebnis negativ ausfallen wird, weil 2003 ein Großteil der anfallenden Fusions- und Integrationskosten verarbeitet wurde. Die endgültigen Zahlen werden auf der Bilanz-Pressekonferenz am 12. Mai veröffentlicht.
Die Vattenfall Europe AG konnte in den ersten neun Monaten desJahres einen Gewinnsprung verzeichnen.
Vattenfall Europe legt zu
(9. November 2003) - Die Vattenfall Europe AG konnte in den ersten neun Monaten des Jahres einen Gewinnsprung verzeichnen. Durch Kosteneinsparungen und höhere Strompreise erhöhte sich das Betriebsergebnis um 96 Mio. auf 506 Mio. Euro. Der Umsatz blieb mit 5,06 Mrd. Euro zum Vorjahreszeitraum stabil.
Die Konzernzahlen wurden nach schwedischer Buchhaltung ermittelt. Die schwedische Mutter Vattenfall steigerte ihren Gewinn in den ersten neun Monaten des Jahres um 42 %. Er stieg vor Steuern von 6,3 Mrd. auf 8,9 Mrd. schwedische Kronen. Der Umsatz erhöhte sich um 13 % auf 81,7 Mrd. Kronen.
Die Vattenfall Europe AG, Berlin, startet mit einem kräftigenPlus in der Kraftwerks- und Kohlesparte
Flott gestartet
(22. Januar 2003) Die Vattenfall Europe AG, Berlin, startet mit einem kräftigen Plus in der Kraftwerks- und Kohlesparte. Die als Vattenfall Europe Generation integrierte Veag und die zur Vattenfall Europe Mining umbenannte Laubag weisen für 2002 einen operativen Gewinn aus, insbesondere bei der Veag ist das Ergebnis nach jahrelangen Verlusten deutlich besser.
Beide Geschäftseinheiten bilden zusammen die Vattenfall Europe Generation & Mining (VEMG), deren Zentrale in Cottbus entstehen soll. Sie umfasst alle Braunkohle-, Steinkohle-, Gas- und Wasserkraftwerke, Beteiligungen an vier Kernkraftwerken der früheren HEW sowie Braunkohletagebaue. Der Umsatz von Vattenfall Europe Generation belief sich 2002 auf 1,9 Mrd Euro, der der Vattenfall Europe Mining 652 Mio Euro. Mit 59,3 Mio t wurde in der Lausitz soviel Braunkohle gefördert wie nie zuvor seit der Privatisierung nach der Wende, die Stromerzeugung wurde um 6% auf 62,5 Mrd kWh gesteigert.
Neuer Riese: Vattenfall in Deutschland
(20. Januar 2003) Die Vattenfall Europe ist ins Handelsregister eingetragen. HEW und VEAG hatten zuvor die Fusion der Unternehmen, die Umbenennung und den Unternehmenssitz Berlin beschlossen. Anfang 2003 wird auch die berliner BEWAG in den Konzern integriert.