Tipps zum Thema Kühl- und Gefriergeräte
Kühlschrank durch Spargerät ersetzen?
(10. August 2006) Der Austausch Ihres Kühlschranks gegen einen Neuen kann sich lohnen. Wenn der Neue 300 Euro kostet, sollte er aber mindestens 150 Kilowattstunden weniger verbrauchen als Ihr Jetziger. Kostet er 600 Euro, muss er 300 kWh einsparen. Um den Verbrauch Ihres Geräts zu erfahren, können Sie von Stromversorgern und Verbraucherzentralen ein Energie-Messgerät leihen. Oft lohnt sich ein Austausch, wenn Sie nicht unbedingt ein Drei-Sterne Fach benötigen, oder Ihr jetziges Gerät eigentlich zu groß ist. Dieser Tipp spart 10 Euro pro Jahr !
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Die genannte Einsparung errechnet sich z. B. folgendermaßen: Angenommen, die eigene Kühl-Gefrierkombination verbraucht 400 kWh pro Jahr (übliche Spanne 150 bis 700). Ersetzt man diese durch ein 300 Euro teures Neugerät, das 200 kWh weniger verbraucht (Modell Photo), ergibt sich bei einer Laufzeit von 12 Jahren und 18 Cent je Kilowattstunde eine Einsparung von 11 Euro pro Jahr (200 kWh pro Jahr x 0,18 Euro pro kWh - 300 Euro / 12 Jahre).
Weitere Hilfestellung erhalten Sie hier: Ist Ihr Kühlschrank ein Stromfresser?
Ermitteln des Kühlschrank-Stromverbrauchs mit Energiemessgeräten
Richtig ist, das die Kühlgeräte in den letzten Jahren deutlich stromsparender geworden sind. Trotzdem muss nicht jeder Geräteaustausch unter dem Strich eine Ersparnis bringen. Erst wer sich Kenntnis über die Verbrauchswerte seines Geräts verschafft und mit Neugeräten vergleicht, kann diese Frage richtig beantworten. Hier wird in 12 Schritten die Vorgehensweise erklärt.
Ihr Ergebnis | Beispiel | ||
1 | Messgeät organisieren | Vom Stromversorger | |
2 | Kühlschrankstecker ziehen und Kühlschrank-Stecker mitsamt Messgerät wieder einstecken | Stecker gut zugänglich | |
3 | Energiemessung auf Null setzen und Messbeginn mit Datum und Uhrzeit notieren | 15. August 9 Uhr | |
4 | Mindestens 3 Tage den Kühlschrank normal benutzen und Messende mit Datum und Uhrzeit notieren | 19. August 17 Uhr | |
5 | Den Endstand der Energiemessung ablesen | 4,893 kWh | |
6 | Messdauer in Stunden ausrechnen | 4 x 24 Stunden + 8 Stunden = 104 Stunden | |
7 | Verbrauch auf 1 Jahr hochrechnen |
4,893 kWh / 104 Stunden |
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8 | Vom Neugerät Maße überprüfen und Energieverbrauch aus Prospekt oder Datenbank abschreiben | 210 kWh pro Jahr | |
9 | Neugerätepreis abschreiben | 300 Euro | |
10 | Taschenrechner holen und Minderverbrauch des Neugeräts in kWh pro Jahr berechnen |
410 - 210 |
|
11 | Einsparung in Euro pro Jahr berechnen (bei 12 Jahren Laufzeit) | 200 kWh pro Jahr x 0,18 Euro je kWh - 300 Euro / 12 Jahre = 11 Euro pro Jahr | |
12 | Ergebnis: Lohnt Austausch gegen Neugerät? | Ja |
Ist das Berechnungsergebnis eine Minuszahl, heißt das, dass Sie innerhalb von 12 Jahren keine Kosten einsparen, sondern dass die Anschaffungskosten höher sind als die Ersparnis. Wer will, kann die Amortisationzeit mit folgender Gleichung ausrechnen. Amortisation in Jahren = Kaufpreis / (Minderverbrauch x Strompreis). Für das Berechnungsbeispiel hieße das = 300 / (200 x 0,18) = 8 Jahre. Wird also das Neugerät älter als 8 Jahre, hat sich der Austausch finanziell gelohnt.
Jedesmal muss die hereinströmende warme Luft heruntergekühlt werden.
Kaltluftverluste beim Türöffnen vermindern
(19. August 2007) Oft, vor allem in den immer häufigeren Ein-Personen-Haushalten, ist der Kühlschrank nur zum Teil gefüllt. Bei jedem Öffnen fällt die kalte Luft heraus, da sie schwerer als die Raumluft bei Zimmertemperatur ist. Dann muß der Kühlschrank jedesmal wieder die hereingeströmte warme Luft herunterkühlen, was den Stromverbrauch unnötig erhöht.
Abhilfe kann man schaffen, indem man den Leerraum im Kühlschrank mit Getränkevorräten (Flaschen und/oder Tetrapacks) füllt. Diese müssen dann nur einmalig heruntergekühlt werden, und halten dann beim Öffnen des Kühlschranks die Kälte wie Kühlakkus fest!
Ein Tipp von Ralf Greiffenhagen, Neuss
Kühl-Monster in Vereinsheimen
Bei Haushaltskühlschränken sind die Meisten inzwischen hellhörig geworden. Mehr als 1,5 Kilowattstunden sollte ein Altgerät am Tag auf keinen Fall brauchen, ansonsten wird es Zeit, sich ein neues, sparsames Modell zuzulegen.
Von Stefan Starke, Energieberater, Friedrichshafen
(6. Juni 2004) - Wie aber sieht es in den Gaststätten und Vereinsheimen aus? Dort ist die Theke vielfach als Kühltheke gestaltet. Praktisch, damit der Wirt nur nach unten greifen muss. Zusammengebaut nach den Verhältnissen vor Ort mit viel Oberfläche im Vergleich zum Volumen. Oft mit wenig nutzbarem Raum im Inneren. Dazu kommt ein mehr oder minder geeignetes Kühlaggregat.
Oft ist der gesamte Wärmetauscher zu einem Eisblock gefroren, von einem Umwälzgebläse keine Spur, das wäre zu laut. Die Bilanz dieser kühnen Konstruktion: erschreckend. Keine Spur von Optimierung, die auch bei älteren Kühlschränken stattgefunden hat. Der Stromverbrauch beträgt mehrere Kilowattstunden am Tag, ein Drittel oder mehr des Stroms eines Vereinsheims kann von diesem Monster geschluckt werden.
Wie könnte eine Lösung aussehen? Von dem Versuch einer Neukonstruktion rate ich ab. Vielleicht ist hinter der Theke genügend Platz, einen sparsamen Stand- oder Einbaukühlschrank unterzubringen. Möglicherweise kann man auch einen oder mehrere Kühlschränke in die Theke einbauen, natürlich mit ausreichender Belüftung des Kondensators.
Draußen herrscht strenger Frost und im Kühlschrank verbrauchen wir elektrischen Strom, um unsere Lebensmittel zu kühlen?
Kühlen zum Nulltarif
Draußen herrscht strenger Frost (-9°C im Waldviertel) und im Kühlschrank verbrauchen wir elektrischen Strom, um unsere Lebensmittel zu kühlen?
(24. Dezember 2003) Vor ein paar Jahren habe ich mich gefragt, wie man diese natürliche Kälte möglichst einfach nutzen kann. Die Low-Tech Variante - Lebensmittel auf die Fensterbank - funktioniert wenig zufriedenstellend, gefrorene Milch und Butter zum Frühstück sind wohl kein guter Start in den Tag.
Mit Kühlakkus Strom sparen
Eine bessere Lösung war rasch gefunden: Kühlakkus, die in der Nacht ins Freie und am Morgen in den Kühlschrank gelegt werden (möglichst weit oben, kalte Luft sinkt nach unten), kühlen einen ganzen Tag mit Stromverbrauch 0. In meinem Energiesparkühlschrank genügen 1 bis 1,5 kg Eis für 24 Stunden, bei älteren Geräten kann es etwas mehr sein. Noch ein zweiter Satz Kühlakkus zum Wechseln, und jede eisige Nacht wird zur kostenlosen Energiequelle.
Wer es gleich ausprobieren will, aber keine Kühlakkus zu Hause hat, kann auch leere PE-Flaschen verwenden, die mit Wasser gefüllt werden.
Riesiges Energiesparpotential
Eine sehr vorsichtige Abschätzung für Österreich ergibt eine Kraftwerksleistung von zumindest 50 MW, die in der kalten Zeit auf diese Weise eingespart werden könnte. Zum Vergleich: Das Kraftwerk Ottenstein hat vier Turbinen mit je 12 MW Leistung.