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Auf diesen Seiten gibt es allgemeine Tipps zum Thema Energie. Außerdem sollen Verbraucher mit Fragen zu Wort kommen, die von Experten beantwortet werden.
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Tipps zur sparsamen Heizenergienutzung
Unsere Heizkosten zahlen wir in der Regel monatlich in stets gleich hohen Vorauszahlungen oder im Fall von Heizöl, Flüssiggas und Pellets sogar nur jährlich. Doch es sind die kalten Monate von Dezember bis März, die den Löwenanteil der Heizkosten verursachen. Aus diesem Grund haben wir für Sie einfache Tipps zur Senkung Ihrer Heizkosten zusammengestellt.
Von Louis-F. Stahl
(7. Februar 2020) Egal ob man zur Miete wohnt oder ein Eigenheim besitzt: Heizkosten können Mieter und Hauseigentümer gleichermaßen sparen. Denn eine effiziente Anlagentechnik funktioniert nur gut, wenn die Bewohner sie entsprechend nutzen. Andererseits kann selbst bei einer ineffizienten Heizung eine Anpassung des eigenen Verbrauchsverhaltens eine dramatische Senkung der Heizkosten bewirken. Für die Bewohner von Wohnungen spielen neben den tatsächlichen Heizkosten auch die Abrechnungskosten eine wichtige Rolle. Tipps zu diesem Themenkomplex haben wir Ihnen in einem ausführlichen Beitrag auf der folgenden Doppelseite zusammengestellt („Sparen bei der Heizkostenabrechnung“).
Todsünde Kipplüftung
Nichts ist ärgerlicher als Heizenergie, die ohne wohlige Wärme zu spenden, einfach nach draußen entweicht. Während es im Sommer und in der Übergangszeit bequem sein kann, dank angekippter Fenster immer frische Luft zu haben, ist die Kipplüftung im Winter eine Todsünde aus drei Gründen: Die Kipplüftung lässt die von den meist direkt unter den Fenstern befindlichen Heizkörpern ausgehende Wärme, ähnlich einem Kamineffekt, direkt nach draußen entweichen. Der zweite Grund: Ist es draußen unter rund 5 bis 8 °C, öffnet diese kühle Luft den Heizkörperthermostat aus Frostschutzgründen etwas – auch dann, wenn der Thermostat auf „aus“ beziehungsweise der Schneeflocke steht. Oft geschieht dies vollkommen unbemerkt, weil der Heizkörper kaum warm wird – und dann kommt mit der Heizkostenabrechnung eine hohe Nachzahlungsforderung. In der Beratungspraxis des Vereins kommt dies insbesondere bei Heizkörpern in Schlafzimmern häufig vor, die angeblich immer „aus“ waren und das Fenster ganzjährig auf kipp stand. Die Heizkostenverteiler detektieren auch die geringe Wärme der Frostschutzfunktion und zählen unbemerkt hunderte oder gar tausende Einheiten. Der dritte Grund ist Schimmelbildung: Ist das Mauerwerk durch Dauerlüften ausgekühlt, schlägt sich Feuchtigkeit aus der normalen Raumluft der übrigen Räume auf den Wänden nieder und Schimmel kann entstehen. Sie kennen diesen Effekt, wenn Sie eine Flasche aus dem Kühlschrank nehmen: In kurzer Zeit bildet sich Beschlag auf dem Glas und Tropfen beginnen sich zu formen.
Heizenergie nutzen
Statt der Kipplüftung empfiehlt es sich, mehrmals täglich eine Stoßlüftung durch vollständiges Öffnen von Fenstern vorzunehmen. Noch besser wirkt die Querlüftung von mehreren Fenstern auf verschiedenen Hausseiten. Auch undichte Stellen aufgrund von schadhaften Dichtungen oder schlecht eingestellten Scharnieren an Türen und Fenstern sollte man beheben. Hier ergeben sich sonst die gleichen Probleme wie bei der Kipplüftung. Mit Rauch oder einer Kerze lassen sich Ritzen und Spalte leicht finden. Noch besser geht es mit den Wärmebildkameras vom Verein. Leicht zu installierende, selbstklebende Dämmplatten mit einseitiger Alu-Kaschierung lassen sich zwischen Heizkörpern und Außenwand installieren und sorgen dafür, dass die Wärme in den Raum reflektiert wird. Keinesfalls sollte man Heizkörper hinter Gardinen, Vorhängen oder Verkleidungen verstecken: Die Wärme staut sich dort und geht dann über das Mauerwerk verloren.
Thermostate verstehen
Heizkörperthermostate sind für viele Energieverbraucher ein Mysterium. Der Irrglaube, dass ein Thermostat auf „5“ schneller heizt, beziehungsweise mehr Wasser durchlässt als auf „2“ oder „3“, ist weit verbreitet. Thermostate sind aber keine „Ventile“, sie haben die Funktion eine Temperatur konstant zu halten und öffnen oder schließen dazu das Ventil des Heizkörpers. Ist es in einem Raum kalt, ist es egal, ob man den Thermostat auf 3 oder 5 stellt: Er öffnet das Ventil in beiden Fällen. Es ist folglich nicht notwendig und auch nicht sinnvoll, ständig die Thermostate aufzudrehen und wieder herunterzudrehen, wenn es warm ist – denn genau dies tut der Thermostat selbständig. Für Verbraucher wäre es deutlich einfacher, wenn die Hersteller statt der Zahlen von zumeist 1 bis 5 direkt Temperaturangaben auf die Thermostate drucken würden. Bei den Thermostaten mit Zahlen von 1 bis 5 entspricht übrigens die Zahl 1 meistens 12 °C, 2 etwa 16 °C, 3 etwa 20 °C und 4 rund 24 °C. Selbst auf 0 halten die meisten Thermostate 5 bis 8 °C.
Video: Heizen: Wie wir Thermostate falsch verstehen
Smarte Thermostate
Eine praktische Alternative zu den althergebrachten Thermostatköpfen sind digitale Varianten, die sich zumeist auf 0,5 °C genau einstellen lassen und die mit Tages- oder Wochenprogrammen so eingestellt werden können, dass es beispielsweise morgens bereits schön warm im Bad ist, das Bad aber ab dann den Rest des Tages nur auf einer Spartemperatur gehalten wird. Über digitale Thermostatventile berichtete die Energiedepesche erstmals in der Ausgabe Nummer 7 im Jahr 1989 (S. 12-13). Seitdem hat sich viel getan: Einfache Modelle kosten nicht mehr 175 DM pro Stück, sondern rund 20 Euro und sind in jedem Baumarkt erhältlich. Smarte Geräte lassen sich zudem über Smartphone-Apps oder am Computer einstellen. Als gutes Einstiegsmodell empfiehlt sich das Honeywell HR-25 für rund 25 Euro. Wer eine Fritzbox hat, für den kommt das AVM Fritz!DECT 301 für rund 50 Euro in Frage, dass lokal über die Fritzbox und DECT-Funk gesteuert werden kann. Wer lieber Apps und eine Steuerung über das Internet wünscht, für den halten Hersteller wie Tado, Netatmo und EQ3 Thermostate und Internet-Gateways bereit.
Heizung drosseln
Noch mehr spart das Abschalten der gesamten Heizung, wenn keine Wärme benötigt wird. Denn auch wenn alle Thermostate geschlossen sind, weiß ein nur außentemperaturgeführter Kessel nicht, dass es keine Wärmeanforderung im Wohnraum gibt und hält munter weiter Wärme vor. Dies kann regelmäßig in der Nacht sein, aber auch tagsüber, wenn der Wohnraum bereits warm genug ist – oder schlicht niemand daheim ist. Neben einer Nachtabsenkung können Sie zumeist feste Sperrzeiten direkt an der Heizungssteuerung einstellen. Noch einen Schritt weiter gehen Raumtemperaturthermostate, die die Kesselleistung beeinflussen können. Viele Heizungshersteller bieten entsprechende Funkfernbedienungen für modernere Kessel und Thermen an, die über einen Temperaturfühler und die bequeme Einstellung von Heizzeiten vom Wohnzimmer aus ermöglichen. Bei vielen Heizungen kann auch das Bedienteil vom Kessel oder der Therme abgenommen und mittels Klingeldrahtleitung zum Wohnraum verlängert werden. Bei Buderus-Heizungen ab etwa 2005 enthält dieses Bedienteil sogar einen Temperaturfühler und eignet sich damit perfekt als Wohnraumsollwertgeber.
Bei Brennwertkesseln gibt es eine weitere Besonderheit: Diese arbeiten nur dann hocheffizient im Brennwertbereich, wenn der Rücklauf kühl ist. Dafür braucht es eine genaue Einstellung der Heizkurve und einen hydraulischen Abgleich. Details dazu finden Sie in den Ausgaben 3/2017, S. 17 sowie 1/2018, S. 10.
Heizungspumpe austauschen
Dass der Austausch alter, ineffizienter Heizungspumpen gegen neue Hocheffizienzpumpen pro Jahr schnell 50 bis 80 Euro Strom spart, darüber berichtete die Energiedepesche bereits (ED 2/2018, S. 4). Leider gestaltet sich der Austausch bei wandhängenden Thermen nicht so einfach, wie bei bodenstehenden Heizungen mit gut zugänglicher Pumpeninstallation im Rohr zum Kessel. Es lohnt sich dennoch, einen Blick in die eigene Gastherme zu werfen.
Bei meiner „Vaillant Thermoblock VC 194 XE-C“ ist die Pumpe zwar sehr schwer zugänglich, ließ sich aber mit nur vier Schrauben einfach lösen und gegen eine „Grundfos Alpha 2 25-60“ tauschen. Die Aufnahme der Pumpenmotoren ist nämlich gleich, sodass der Tausch wider Erwarten ein Kinderspiel war. Bei einer älteren Junkers Therme hatte ich ebenfalls Glück: Die Verschraubung der kompletten Pumpe ließ sich leicht ausbauen und damit die gesamte Pumpe austauschen. Der Wechsel lohnt sich übrigens nicht nur bei Heizkreispumpen. Auch meine Phönix-Solaranlage vom Verein ließ sich leicht mit einer Hocheffizienz-Solarpumpe ausrüsten. Die Pumpen lassen sich zudem teilweise sehr günstig gebraucht auf eBay (Kleinanzeigen) ergattern, weil tausendfach Heizungen mit nachgerüsteter Hocheffizienzpumpe gegen neue Heizungen getauscht werden und dann die guten Pumpen „über“ sind.
Ihr Dirk Johanns
Trotz der vielen Tipps in jedem Heft sieht man noch viele Häuser, die neu verputzt werden, ohne gleichzeitig gedämmt zu werden. Und noch immer beziehen 40 Prozent aller Verbraucher den Strom in der Grundversorgung.
Zehn goldene Tipps für Energieverbraucher
Es ist zum Wildwerden: Trotz der vielen Tipps in jedem Heft sieht man noch viele Häuser, die neu verputzt werden, ohne gleichzeitig gedämmt zu werden. Und noch immer beziehen 40 Prozent aller Verbraucher den Strom in der Grundversorgung und müssen deshalb Hunderte Euro zu viel zahlen, Jahr für Jahr.
(12. April 2018) Immer wieder steht in der Energiedepesche, was für Verbraucher wichtig ist. Aber: Es ist zu viel Text, es sind zu viele Seiten und zu viele Hefte. Die wichtigsten Grundinformationen, die absolut jeder Energieverbraucher kennen sollte, gehen einfach unter, werden nicht gelesen. Deshalb haben wir das Allerwichtigste für unsere Leser hier zusammengestellt:
Die zehn goldenen Tipps für Energieverbraucher
- Wechseln Sie zu einem günstigen Strom- und Gasanbieter, nicht zum billigsten.
Wenn Sie Hilfe beim Wechsel benötigen, wenden Sie sich an den Bund der Energieverbraucher unter der Rufnummer 02224.123123-0.
www.energieanbieterinformation.de. - Lassen Sie sich an Telefon und Haustür nicht zum Anbieterwechsel überreden. Werden Sie ungebeten angerufen oder aufgesucht, legen Sie den Hörer auf oder schließen Sie die Tür. Geben Sie Unbekannten am Telefon nie ihre Kundennummer oder Zählernummer durch.
bdev.de/wechselohnewillen
bdev.de/energievertreter - Notieren Sie monatlich die Zählerstände von Strom und Gas. Dann sehen Sie schnell, ob es ein defektes Gerät gibt oder ob Sie gespart haben. Gehen Sie mit Strom sparsam um, er ist teuer und aufwendig herzustellen.
bdev.de/zaehlerstaende - Wenn Sie ein Gebäude besitzen, prüfen Sie regelmäßig, ob die Technik noch richtig funktioniert und ob sich Modernisierungen lohnen. Ist die Heizung defekt, prüfen Sie eine Modernisierung auf Brennwerttechnik.
Effizienzwunder Brennwertheizung - Verabschieden Sie sich möglichst rasch von den immer teurer werdenden und erschöpflichen Energiequellen Öl und Gas – die zudem unser Klima ruinieren.
Nutzen Sie selbst die Energie von Sonne, Wind und Biomasse.
bdev.de/endedesoels
bdev.de/erneuerbare - Prüfen Sie die Abrechnungen für Strom, Gas und Heiznebenkosten sorgfältig. Viele Abrechnungen sind fehlerhaft und werden dennoch bezahlt.
bdev.de/Stromrechnungwastun
bdev.de/abrechnung - Dämmen Sie Ihr Gebäude unbedingt, wenn es neu gestrichen oder verputzt wird. Die zusätzlichen Kosten für die Dämmung sind dann gering.
bdev.de/wanddaemmung - Kaufen Sie sparsame Hausgeräte und LED-Beleuchtung.
bdev.de/hausgeraete
bdev.de/led - Bei Kauf oder Miete von Wohnung und Haus prüfen Sie die künftigen Energiekosten und die vertragliche Versorgungssituation vor der Entscheidung.
- Machen Sie Werbung für den Bund der Energieverbraucher. Er hilft Ihnen und anderen, diese Tipps in die Tat umzusetzen. Sie können dadurch viele Hundert Euro jährlich einsparen.
www.energieverbraucher.de
Der Bund der Energieverbraucher berät seine Mitglieder in Energiesparfragen und stellt ihnen kostenfrei Strommessgeräte zur Verfügung. An dieser Stelle haben wir für Sie die Antworten auf die häufigsten Fragen zum Stromsparen und oft anzutreffende Stromfresser zusammengefasst.
Tipps zum Stromsparen im Haushalt
Der Bund der Energieverbraucher berät seine Mitglieder in Energiesparfragen und stellt ihnen kostenfrei Strommessgeräte zur Verfügung. An dieser Stelle haben wir für Sie die Antworten auf die häufigsten Fragen zum Stromsparen und oft anzutreffende Stromfresser zusammengefasst.
Von Louis-F. Stahl
(5. November 2019)
Lohnt sich der Austausch von alten Hausgeräten gegen stromsparendere Modelle?
In den meisten Fällen lohnt sich ein Austausch bestehender Hausgeräte wie von Waschmaschinen und Spülmaschinen finanziell und ökologisch nicht. Der ökologische Fußabdruck der Produktion dieser Geräte ist hoch und die Anschaffungskosten ebenfalls.
Was sich sofort lohnt: Spülmaschinen – die meisten Modelle sind dafür geeignet – von Kalt- auf Warmwasser umzuklemmen. Aber nur, sofern man das Warmwasser nicht mit Strom erzeugt. So werden auch alte Maschinen sehr sparsam.
Bei Waschmaschinen braucht der Anschluss ans Warmwasser hingegen ein teures Vorschaltgerät oder zumindest einen Thermostatmischer. Sonst lässt das bis zu 65 °C heiße Warmwasser die Wäsche einlaufen. Meist lohnt diese Investition nicht. Steht aber eine Neuanschaffung an, kann eine Maschine mit separatem Warmwasseranschluss sinnvoll sein. Was hingegen sofort funktioniert: Die Waschtemperatur vermindern. Früher musste man heiß waschen, damit die Waschmittel wirkten. Moderne Vollwaschmittel sind jedoch überhaupt nicht mehr für Temperaturen über 60 °C gemacht. Ab 70 °C lösen sich die für niedrige Temperaturen gemachten Waschenzyme auf, ohne wirken zu können – so wäscht man heute mit 90 °C nicht nur deutlich teurer, sondern auch schlechter als mit 60 °C. Ein weiterer Trick sind langsame Programme: Drei Stunden bei 30 °C zu waschen bringt eine ähnliche Waschleistung wie eine Stunde bei 60 °C, spart aber gut 50 Prozent Strom. Das ist auch der Grund, warum moderne Maschinen so lange für die sparsamen Waschprogramme brauchen und von vielen Anwendern als Rückschritt empfunden werden.
Wo sich ein Austausch vergleichsweise schnell lohnt, sind elektrische Wäschetrockner, die noch ohne Wärmepumpe arbeiten. Je nach Einsatzhäufigkeit dieser Geräte kann ein Tausch schnell über 100 Euro pro Jahr sparen.
Bei Kühl- und Gefriergeräten kommt es auf das Alter der Geräte an. Aufschluss gibt hier eine Messung mit einem Strommessgerät für die Steckdose zum Zwischenstecken – kostenfrei auszuleihen beim Bund der Energieverbraucher. Nach einer Woche kann man den Jahresverbrauch hochrechnen und mit den Jahresverbrauchswerten auf den Energielabeln moderner Geräte vergleichen. Nach wie vielen Jahren sich ein Tausch lohnt, lässt sich dann leicht ausrechnen. Aber bevor Sie zur Neuanschaffung schreiten, bewirkt bereits das Abtauen vereister Geräte oft Verbrauchswunder: Probieren Sie es aus, messen Sie nach und berichten Sie uns!
Lohnt sich die Anschaffung von LED und machen die wirklich so ein unangenehm bläuliches Licht, wie oft behauptet wird?
Die üblichen Glühlampen mit E27-Sockel erzeugen bei 100 Watt einen Lichtstrom von rund 1.400 Lumen. Gute LED brauchen für die gleiche Helligkeit nur rund 10 Watt. Bei einem Strompreis von 30 Cent/kWh und 6 Stunden Betriebszeit pro Tag sparen Sie in 4 Wochen rund 5 Euro – so viel kostet eine solche LED in etwa. Selbst unter Berücksichtigung der Anschaffungskosten einer LED spart die Entsorgung einer Glühbirne Ihnen über 50 Euro bereits im ersten Jahr. Die Antwort ist daher einfach: Schmeißen Sie alte Glühbirnen einfach sofort in den Müll.
Bei Leuchtstofflampen, die häufig auch Energiesparlampen genannt werden, ist die Rechnung nicht ganz so eindeutig und hängt stark von der Bauform und Nutzungsdauer des Leuchtmittels ab. Aber auch hier sollte man nachrechnen: Der Tausch lohnt sich häufig. Und im Gegensatz zu Leuchtstofflampen müssen LED nicht warmlaufen – sie sind stets sofort hell. Auch häufiges Ein- und Ausschalten macht LED nichts aus. Aber bitte werfen Sie die quecksilberhaltigen Leuchtstofflampen beim Tausch gegen LED keinesfalls in den Hausmüll. Zur fachgerechten Entsorgung finden Sie Rückgabebehälter im Einzelhandel.
Die Farbtemperatur der Leuchtmittel ist kein Zufall. Haben Sie LED mit bläulichem Licht erwischt, so handelt es sich um LED in „kaltweiß“ mit ca. 6.000 Kelvin. Für Wohnräume und Büros sind diese Leuchtmittel nicht wirklich gut geeignet. „Neutralweiß“ mit ca. 4.000 Kelvin ist ein kühles aber den Geist aktivierendes Licht und gut geeignet für Arbeitsplätze wie den Schreibtisch oder die Küche. Für die gemütlichen Räume ist „warmweiß“ mit 2.500 bis 3.000 Kelvin oft eine passende Wahl und entspricht dem von Glühlampen gewohnten leicht gelblichen Licht. Stromsparen muss also nicht zu unangenehm bläulichem Licht führen. Sie haben mit der Umrüstung auf stromsparende LED viel mehr die Möglichkeit, die passende Lichtfarbe für den konkreten Anwendungsfall zu wählen.
Ein weiterer Unterscheidungsfaktor ist der Farbwiedergabeindex (CRI, Ra). Er besagt, ob im Licht einer LED alle Spektralfarben wie im Sonnenlicht vorkommen. Bei billigen Leuchtstofflampen und LED mit einem Indexwert von nur 60 oder 70 erscheinen Farben verfälscht. Oft nimmt das Auge dann einen Farbstich zu blau oder grün wahr. Normale LED erreichen einen Wert von über 80 und sehr gute Leuchtmittel einen CRI von 90 bis 95.
Bei Markenprodukten werden der CRI beziehungsweise Ra-Wert wie auch der Lichtstrom in Lumen und die Farbtemperatur in Kelvin auf der Verpackung angegeben. Vergleichen beim Kauf lohnt sich (siehe Kasten).
Auch wenn ich nachts alle Geräte abgeschaltet und das Licht gelöscht habe, dreht sich der Stromzähler weiter – wie kann das sein?
Ein großer Teil des Stroms in Haushalten wird von Geräten verbraucht, an die man nicht sofort denkt – oder die man für ausgeschaltet hält. Besonders moderne „smarte“ Geräte sind echte Standby-Verschwender.
So brauchen beispielsweise moderne Flachbild-Fernseher mit LED-Hintergrundbeleuchtung deutlich weniger Strom als alte LCD-Geräte mit Kathodenlampen. „Ausgeschaltet“ bleiben die smarten Geräte aber mit dem WLAN verbunden, laden neue Serienlisten und Coverbilder von Netflix und Co. oder schauen periodisch nach Softwareupdates beim Hersteller und verbrauchen durchgehend 5 bis 15 Watt. Das gilt auch für Soundbars, HiFi-Systeme, Set-Top-Boxen, Spielekonsolen usw., sodass bei mehreren Geräten schnell 30 bis 50 Watt unnötiger Verbrauch zusammenkommen. Pro Jahr summiert sich dieser unnötige Verbrauch auf 50 bis 90 Euro, die sich leicht sparen lassen. In den Menüs der Geräte können Sie häufig als „Schnellstart“ oder „Connected-Standby“ oder ähnlich bezeichnete Optionen ausschalten. Die Option „ErP“ hingegen sollten Sie – so vorhanden – einschalten. Nur dann halten sich die Geräte an die in der EU eigentlich geltenden Vorschriften zur Begrenzung des Standby-Verbrauches. Eine andere gute Möglichkeit sind schaltbare Steckdosenleisten. Aber Obacht: Nutzen Sie schaltbare Steckdosenleisten keinesfalls bei OLED-Fernsehern. Diese Geräte müssen ihr Display nach jeder Nutzung regenerieren. Trennen Sie diese Geräte vom Strom, erfolgt keine Regeneration und nach wenigen Monaten ist das teure neue Gerät Elektroschrott.
Zu den weiteren heimlichen Stromfressern, die inzwischen in fast jedem Haushalt anzutreffen sind, zählen Modem, Router, WLAN-Accesspoint, DECT-Basisstationen vom Schnurlos-Telefon und seltener auch sogenannte NAS (Netzwerkspeicher) oder noch alte Faxgeräte. Ein einfacher Trick ist die Anschaffung eines Gerätes, das möglichst alle diese Funktionen übernimmt und dabei meist nur so viel Strom verbraucht, wie vorher jedes einzelne der genannten Geräte. Ein Beispiel dafür sind die FritzBoxen des Berliner Herstellers AVM. Damit lassen sich sogar noch Faxe empfangen, die als PDF digital zum Computer gelangen und zum Versenden vom Computer als PDF an die Box geschickt werden können. So lassen sich mit einer Box für alles schnell 40 bis 60 Euro Stromkosten pro Jahr sparen.
Noch neu und häufig unerwartet ist der Standby-Verbrauch von Smart-Home-Komponenten. Dazu zählen beispielsweise per Funk steuerbare LED-Leuchtmittel wie Hue von Philips oder Tradfri von Ikea. Jedes dieser Leuchtmittel hat einen Standby-Verbrauch von typischerweise 1 bis 3 Watt und die Basis nochmal rund 4 bis 8 Watt. Haben Sie 20 smarte Leuchtmittel im Einsatz, summiert sich deren Verbrauch über das Jahr schnell auf 80 Euro.
Haben Sie in Ihrer Wohnung eine Etagenheizung oder ein Haus mit Heizkessel, dann verbraucht auch die Heizungspumpe oft durchgehend Strom. Der Austausch gegen eine Hocheffizienzpumpe lohnt sich eigentlich immer und spart schnell zwischen 50 und 80 Euro pro Jahr (siehe „Hocheffizienzpumpen zum kleinen Preis“).
Wie finde ich sparsame Hausgeräte und Leuchtmittel?
Als Verbraucher beim Geräte- oder LED-Leuchtmittelkauf den Überblick zu behalten und das optimal passende Produkt zu finden, ist in Zeiten des Internets nicht mehr schwer. Preisvergleichsseiten bieten smarte Suchfunktionen für viele Gerätekategorien. Die Seite www.geizhals.de verfügt über besonders gute Filter und bietet sogar eine Leuchtmittelsuche.
Hier zwei Beispiele:
- Sie suchen einen LED-Spot mit dem Stecksockel GU10 in „warmweiß“ mit einem Farbwiedergabeindex von mindestens 90 und mit einem Lichtstrom von mindestens 400 Lumen? Aus einer Datenbank von 6.165 LED-Leuchtmitteln zeigt Ihnen die Seite nach wenigen Klicks genau die vier Leuchtmittel an, die alle genannten Kriterien erfüllen.
- Für Hausgeräte sind die Datenbankfilter ebenfalls ein genialer Weg zum perfekt passenden Produkt: Eine Waschmaschine mit Effizienzklasse A+++ aber ohne eine verwirrende -isplay-Menüsteuerung, sondern nur mit einem einfachen Programm-Wahlschalter? Kein Problem: 18 von über 900 Waschmaschinen aus der Datenbank entsprechen diesen Kriterien und werden sortiert nach deren Preis angezeigt.
Auch wenn Sie online lieber nichts kaufen wollen, wissen Sie nach einer Suche in den Datenbanken von Geizhals, Idealo oder von anderen herstellerunabhängigen Preisvergleichsseiten, welches Produkt Ihren Wünschen entspricht und können im lokalen Handel das passende Gerät besorgen.
Was kostet mich eine Stunde Licht
(15. Januar 2007)
Arbeit = Zeit x Leistung = 1 h x 0,04 kW = 0,04 kWh
Kosten = 0,04 kWh x 20 Cent/kWh = 0,8 Cent.
Gleichhelle Energiesparlampe 8 Watt kostet: 1 h x 0,008 = 0,008 x 20 = 0,2 Cent.
Heiße Tipps für kalte Tage
Bund der Energieverbraucher gibt Hinweise für die kälteren Monate
(18. September 2003) - Der heiße Sommer ist vorbei, die kalte Jahreszeit steht vor der Tür: Der Bund der Energieverbraucher empfiehlt, jetzt Haus bzw. Wohnung und Heizanlage für den Winter fit zu machen: Heizung entlüften, Heizung warten, Ritzen gut abdichten, Heizungsregelung gut einstellen und Verbrauch laufend im Auge behalten. Mit diesen Tipps behält man die Heizkosten im Griff. Immerhin zahlt jeder Haushalt im Schnitt jährlich neun Euro je Quadratmeter für die Heizung, Warmwasser und Heiznebenkosten eingeschlossen.
- Heizung entlüften , wenn die Heizkörper gluckern. Mit einem Entlüfterschlüssel an jedem Heizkörper die Luft entweichen lassen. Eventuell Wasser im Heizkreis nachfüllen, bis der richtige Betriebsdruck wieder erreicht ist. Vor dem Entlüften die Heizungspumpe abschalten. Ursache finden: Meist ist das Ausdehnungsgefäß nicht in Ordnung.
- Kesselwartung durchführen. Das verbessert den Wirkungsgrad und Sie heizen weniger "in den Kamin". Heizungsfachhandel und Mineralölhandel bieten vom 15. September bis zum 31. Oktober 2003 einen kostenlosen "Fitness-Test" an. Nähere Informationen unter www.oelheizung.info .
- Ritzen und Spalten an Fenstern und Türen gut abdichten . An sehr kalten und windigen Tagen zieht es sonst unangenehm kalt ins Haus und viel Heizenergie geht nutzlos verloren. Eine Kerze an einem windigen Tag zeigt Ihnen, wo Undichtigkeiten sind. Mit Dichtband oder Ähnlichem abdichten. Die Steckdosen nicht vergessen.
- Heizungsregelung überprüfen. Heizkurve sollte so niedrig wie möglich stehen, die Verschiebung der Kurve auf drei bis fünf Grad einstellen. Nachtabsenkung auf 16 Grad Innentemperatur einstellen, so dass der Kessel nachts herunterfährt.
- Heizungspumpe auf die niedrigste Position einstellen. Das spart Stromkosten und verhindert störende Geräusche im Haus. Allerdings müssen alle Heizkörper noch warm werden. Bei stark ungleichmäßiger Erwärmung den hydraulischen Abgleich der Anlage überprüfen lassen.
- Laufende Verbrauchskontrolle verhindert böse und teure Überraschungen. Wenn Sie eine Gasheizung haben, dann lesen Sie einmal wöchentlich den Zählerstand ab und notieren ihn. Der Gaszähler zählt Kubikmeter Gas. Ein Kubikmeter enthält etwa zehn Kilowattstunden (der genaue Faktor ist in Ihrer letzten Abrechnung angegeben). Multiplizieren sie mit dem Preis je Kilowattstunde, dann wissen Sie, wie viel Geld sie seit Ihrer letzten Ablesung verheizt haben. Bei Ölheizungen können Sie den Füllstand des Tanks monatlich notieren. Derzeit kosten ein Liter Heizöl im Schnitt 31 Cent und eine Kilowattstunde Gas 4,4 Cent. Holen Sie Ihre alten Rechnungen hervor und vergleichen Sie ihren jetzigen Verbrauch mit dem Verbrauch der Vorjahre - und freuen Sie sich über Ihre Einsparungen. Aktuelle Preisinformationen unter www.energieverbraucher.de. Ein Diagramm zeigt Ihnen anhand ihres aktuellen Verbrauchs, wie hoch Ihr voraussichtlicher Jahresverbrauch sein wird.
- Keinesfalls mit Strom heizen . Denn das wird schnell teuer, ohne dass Sie es merken. Eine Kilowattstunde Wärme kostet 5 Cent mit der Gasheizung, jedoch 16 Cent aus der Steckdose. Lassen Sie eine Radiatoren-Heizung oder einen Heizlüfter mit üblichen 2 kW Leistung über zehn Stunden laufen, dann haben Sie bereits 2 kW x 10 h = 20 kWh verbraucht, die 3,20 Euro kosten.
- Nachts Rollläden schließen und Vorhänge zuziehen - das ist Ihre variable Wärmedämmung. Warmwassertemperatur nicht über 60 Grad einstellen. Höhere Temperaturen verschwenden Energie für die Erwärmung und lassen Ihr System schneller verkalken.
- Heizkörper nicht durch Möbel oder Ähnliches verstellen, damit die Luft frei vom Heizkörper in den Raum zirkulieren kann. Heizgewohnheiten überdenken.
- Besonders an kalten Tagen braucht nicht das ganze Haus bzw. die ganze Wohnung behaglich warm zu sein. Türen geschlossen halten und nur einen Raum gut heizen kann viel Geld sparen. Was die wenigsten wissen: Ein großer Teil der Heizenergie wird an den sehr wenigen sehr kalten Wintertagen verbraucht. Die Heizkosten an einem einzigen kalten Tag können leicht zwischen fünf und zehn Euro liegen.
- Lüftungsgewohnheiten überdenken. Besonders dauernd gekippte Fenster kosten Sie Geld. Lüften Sie zwei bis dreimal täglich fünf Minuten kurz.