Tipp 48: Stand-by vom Digitalreceiver abschalten
In vielen Haushalten stehen Zusatzgeräte zum Empfang von Fernsehprogrammen. Klugerweise schaltet man sie nach Programmende mit dem TV aus.
Doch über die Hälfte der Geräte verbraucht auch nach dem Abschalten noch weiter Strom. Gut Informierte schalten ihr Gerät daher mit schaltbaren Steckdosenleisten richtig ab oder ziehen nach Benutzung den Stecker. Beim nächsten Einschalten sind die Geräte meist nach wenigen Sekunden wieder betriebsbereit. Dieser Tipp spart 15 Euro pro Jahr !
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Die genannte Einsparung errechnet sich übrigens folgendermaßen: Wird der Digitalreceiver nach täglich 3 Stunden fernsehen abgeschaltet, verbraucht er 21 Stunden lang noch 6 Watt. Bei einem Strompreis von 30 Cent ergeben sich so 14 Euro pro Jahr = 6 W x (24 - 3) Std pro Tag x 365 Tage pro Jahr x 0,30 Euro pro kWh x 0,001 kW pro W.
Nach einer Untersuchung von no-energy haben von 100 auf dem Markt angebotenen Digitalreceivern über die Hälfte der Geräte im ausgeschaltete Geräte noch einen Stand-by-Verbrauch, teilweise grausame 18 Watt.
Stand-by ist wie eine geschlossene, schwarze Kiste, in der innen eine Lampe brennt.
Label- und Begriffs-Dschungel
Eine wirksame Kennzeichnung fehlt. Verbraucher ahnen selten etwas von dem heimlichen Stromverbrauch. In Anleitungen sucht man vergeblich und Kaufkriterien sind traditionell Kaufpreis, Leistungsfähigkeit und Design. Nur Wenige unternehmen einen Informationsversuch. Und dann stifte Begriffe wie soft-start, Stand-by-aktiv, stand-by-passiv und verschiedene Plaketten eher Verwirrung als Klarheit.
Gut entwickelte stand-by-freie Geräte müssen der Regelfall werden. Die schwarzen Schafe sind zu kennzeichnen, nicht umgekehrt. Die zunehmende Zahl stand-by-relevanter Geräte macht eine gesetzliche Regelung umso nötiger. Künasts Forderung eines Stand-by-Verbots im März 2007 ist positiv, aber unnötigerweise hat sie damit gewartet, bis sie wieder in der Opposition war.
Die Stiftung Warentest bemängelte schon vor Jahren (test 11/2003), dass Receiver nahezu so viel Leistung wie Energiesparlampen zur Beleuchtung des Zimmers brauchen, obwohl geringere Stand-by-Verbräuche technisch durchaus möglich wären. Der Grund der vorprogrammierten Verschwendung ist die gedankenlose Produktgestaltung.
Blog Zitat: "Stand-by kann man mit einem Microcontroller realisieren, die Überwachungsschaltung verbraucht dann dafür weniger Energie als eine Anzeige-LED und eine Infrarotdiode. Kostenaufwand der Schaltung unter ein Euro, Leistung <0,1 Watt selbst mit Widerstandsnetzteil. Auf Grund der Geldgier der Kaufleute müssen Ingenieure bei der "Nachbesserung" aber solche Teile weggelassen. In solchen Fällen, in denen die Global Players Unvernünftiges tun, muss der Gesetzgeber regulieren. Denn insgesamt kommt doch eine Menge Energie zusammen."