Strom sparen
Video auf youtube: PowerEconomizer Energieeffizienz - intelligent Energie sparen
Mitglieder des Bundes der Energieverbraucher gehören eher nicht zu den Vielverbrauchern. Trotzdem: Zu Hause wird oft unnötig Strom verbraucht. Was können Sie tun?
Stromsparen im Haushalt
Mitglieder des Bundes der Energieverbraucher gehören eher nicht zu den Vielverbrauchern. Trotzdem: Zu Hause wird oft unnötig Strom verbraucht. Was können Sie tun?
Von Dr. Klaus-Dieter Clausnitzer
(9. Oktober 2023) In der Zukunft kommen wir nicht darum herum, Strom über Wärmepumpen zum Heizen und für die Mobilität zu verwenden. Um diesen Strom zur Verfügung zu haben, können wir viele Wind- und Photovoltaikanlagen, Stromspeicher und Ähnliches bauen. Aber das wird teuer und damit einhergehend wird zunächst der Strom eher teurer als billiger. Auch das ein Grund, jetzt schon zu sparen, und zwar möglichst schnell: Wie können wir 20 % Stromeinsparung in einem Jahr schaffen, ohne viel zu investieren?
Dr. Klaus-Dieter Clausnitzer war früher tätig für das Bremer Energie Institut und forscht derzeit am IFAM Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung.
Stromverbrauch im Haushalt
Wie viel Strom verbraucht ein Haushalt? Das hängt vor allem von folgenden Einflussgrößen ab: Ist er ohne oder mit elektrischer Heizung? Ohne oder mit elektrischer Warmwasserbereitung? Wie viele Personen leben in ihm? Welche stromverbrauchenden Geräte gibt es, wie effizient sind sie und wie lange laufen sie?
Das Statistische Bundesamt beziffert den durchschnittlichen Jahresstromverbrauch eines Zweipersonenhaushalts für das Jahr 2020 auf 3.252 kWh. Davon entfallen 2.731 kWh auf die Haushaltsausstattung. Im Juni 2023 waren dies die aktuellsten Zahlen.
Tabelle 1 liefert Daten zu durchschnittlichen und sparsamen Haushalten. Das Ziel muss sein, mindestens zu den sparsamen Haushalten zu gehören und selbst deren Verbräuche noch deutlich zu unterschreiten.
Tabelle 1:Stromverbrauch von Haushalten |
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Warmwasser | Personen im Haushalt | sparsam | Durchschnitt | |
kW/Jahr | kW/Jahr | |||
Einfamilienhaus | ohne Strom | 1 | bis 1.300 | 2.000 – 2.500 |
2 | bis 2.100 | 3.000 – 3.200 | ||
3 | bis 2.600 | 3.500 – 3.900 | ||
mit Strom | 1 | bis 1.500 | 2.500 – 3.000 | |
2 | bis 2.500 | 3.500 – 4.000 | ||
3 | bis 3.000 | 4.200 – 4.900 | ||
Wohnung im Mehrfamilienhaus | ohne Strom | 1 | bis 800 | 1.200 – 1.500 |
2 | bis 1.300 | 2.000 – 2.200 | ||
3 | bis 1.700 | 2.400 – 2.800 | ||
mit Strom | 1 | bis 1.200 | 1.800 – 2.000 | |
2 | bis 2.000 | 2.900 – 3.100 | ||
3 | bis 2.800 | 3.700 – 4.100 | ||
Quelle: „Auszeit!“ der Energieagentur NRW, 2018 |
Zahlreiche Mitglieder des Bundes der Energieverbraucher kommen mit einem Stromverbrauch von maximal 1.500 kWh pro Jahr für einen Zweipersonenhaushalt im Einfamilienhaus aus (ohne elektrische Heizung, ohne elektrische Warmwasserbereitung und ohne Elektromobilität). Was kann man tun, wenn man mit seinem Verbrauch darüber liegt?
Die vielen großen und kleinen Stromverbraucher verdienen Beachtung.
Einschaltzustände
Bei manchen Geräten denkt man, sie seien ausgeschaltet und verbrauchen keinen Strom. Doch der Schein kann trügen! Herausfinden kann man dies mit einem geeigneten Messgerät (siehe Seite 33). Für jedes elektrische Gerät im Haushalt sollte man überprüfen, welche Schaltzustände es aufweist (Tabelle 2). Im „Schein-Aus“ und/oder Stand-by-Modus wird trotzdem Energie verbraucht. Es lohnt sich, das herauszufinden.
Tabelle 2: Einschaltzustände von elektrischen Geräten |
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Aus | Schein-Aus | Stand-by | Ein |
---|---|---|---|
Gerät erfüllt keine technische Funktion und verbraucht keinen Strom (immer wenn Stecker gezogen) | Gerät erfüllt keine technische Funktion, scheint ausgeschaltet (Off-Modus), verbraucht aber noch Strom. Dies ist z.B. bei Netzteilen der Fall, wenn das zu versorgende Gerät ausgeschaltet ist | Gerät wartet auf eine Aufgabe | Gerät ist in Betrieb |
Quelle: Dr. Klaus-Dieter Clausnitzer |
Elektrische Warmwasserbereitung
Wenn ein elektrischer Durchlauferhitzer vorhanden ist, lässt sich durch folgende Maßnahmen Strom sparen: Ist ein Stufenschalter vorhanden, sollte er auf Stufe I gestellt werden. Bei stufenlosen Regelungen die Warmwassertemperatur auf die gerade noch angenehme, niedrigste Temperatur einstellen. Ferner gibt es die folgenden Möglichkeiten: Duschen statt baden; den Wasserdurchfluss reduzieren („Sparduschkopf“ verwenden, siehe ED 2/2023); das Duschwasser beim Duschen unterbrechen und auch: Weniger duschen!
Bei elektrischen Kleinspeichern (z.B. Fünf-Liter-Gerät) sollte man zunächst prüfen, ob auch wirklich warmes Wasser benötigt wird, wie in der Gästetoilette. Schafft man sich so ein Gerät an, dann sollte die Speichertemperatur auf der niedrigsten Stufe stehen und bei stufenlosen Regelungen auf der gerade noch benötigten, niedrigsten Temperatur. Ferner sollte eine Steckerzeitschaltuhr verwendet werden, um das Nachheizen auf Zeiten zu begrenzen, zu denen das warme Wasser erfahrungsgemäß gebraucht wird.
Einhebelmischer immer auf Kalt-Position stellen, der Wasserdurchfluss lässt sich durch Perlatoren reduzieren. Die Laufzeit von Warmwasser-Zirkulationspumpen – wo vorhanden – sollte begrenzt beziehungsweise die Warmwasserzirkulation möglichst ganz vermieden werden.
IT und TV
Geräte der Kommunikations- und Unterhaltungselektronik gehören mittlerweile zu den größten Stromverbrauchern im Haushalt. Typische Leistungsaufnehmen von PC bis Spielkonsole zeigt Tabelle 3.
Tabelle 3: Leistungsaufnahme unterschiedlicher IT-Geräte im Betrieb |
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PC mit Monitor | 80 – 500 Watt (W) |
Gaming-PC mit Monitor | Bis zu 800 W + Monitor (bis 200 W) |
Laptop | 20 – 80 W |
Tablet | 10 – 20 W |
Laserdrucker | 200 – 500 W |
Tintenstrahldrucker | 25 – 50 W |
Internetrouter | 3 – 20 W |
Spielkonsolen | 6 – 200 W |
Quelle: Dr. Klaus-Dieter Clausnitzer |
Sparpotenzial bieten manche „Smart TV“-Geräte, also solche, die über WLAN oder LAN mit dem Internet verbunden sind und mit denen man über Apps Mediatheken oder YouTube aufrufen kann. Tabelle 4 zeigt Messergebnisse für ein etwa acht Jahre altes Samsung-Smart-TV aus dem eigenen Haushalt. Andere TV-Geräte haben abweichende -Leistungsaufnahmen. Für den Betrieb sind Leistungsaufnahmen von 35 bis 200 W nicht ungewöhnlich.
Tabelle 4: Leistungsaufnahme eines Smart TV |
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Aus | Schein-Aus/ Stand-by | Ein |
Stecker gezogen oder „Aus“ über Steckerleiste | Aus über Fernbedienung, rote Lampe am TV leuchtet | z.B. Film wird geguckt |
Leistungsaufnahme: 0 W | Leistungsaufnahme: 13 W!* | Leistungsaufnahme: 23 W |
* Das entspricht ca. 114 kWh/a und ca. 34 € Stromkosten pro Jahr (wenn der TV immer im Schein-Aus wäre) Quelle: Dr. Klaus-Dieter Clausnitzer |
Bei Smart TVs sollte man so verfahren: Ausschalten des Geräts über Steckerziehen oder abschaltbare Steckerleiste in allen Stunden, in denen es nicht in Betrieb ist; ferner die internen Stromsparfunktionen nutzen (beispielsweise bezüglich Bildschirmhelligkeit). Bei PCs und Laptops lässt sich der Gamer-Modus deaktivieren. Das WLAN des Routers lässt sich zumindest nachts abschalten.
Anschaffung großer Haushaltsgeräte
Bei Anschaffung eines größeren Haushaltsgeräts ist es sinnvoll, sich über die aktuellen Modelle und ihre Verbrauchsdaten genau zu informieren.
Die Online-Datenbank Spargeräte listet die sparsamsten marktverfügbaren Waschmaschinen, Trockner, Geschirrspüler und Kühlgeräte auf.
Eine weitere gute Hilfe zu einer Vielzahl von Geräten, nicht nur Haushaltsgeräten, sind die Seiten von www.ecotopten.de
Beim Kauf von Kühl- und Gefriergeräten gilt für das Stromsparen: Trennung von Kühlen und Gefrieren (zwei Geräte). Bei Gefriergeräten sind Truhen besser als Schränke. Die Größe sollte so gering wie möglich sein (Faustformel: 40 Liter Kühlvolumen pro Person) und man sollte auf Schnickschnack wie Crash-Eis-Bereiter in der Tür verzichten. Stellen Sie Kühl- und Gefrierschränke nicht vor Heizkörpern und neben dem Backofen auf und vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung. Es muss für eine gute Belüftung der Rückseite gesorgt werden.
Bei der Anschaffung eines gebrauchten Geräts ist es nicht so einfach, den Stromverbrauch abzuschätzen, da es meistens kein Label aufweist. Ab Baujahr 1989 hilft ein Blick in die Listen der seinerzeit besten Geräte. Dort sind auch Durchschnittsverbräuche des jeweiligen Baujahrs angegeben. Diese Listen stellt das langjährige Mitglied des Detmolder Niedrig-Energie-Instituts (NEI), Klaus Michael, bereit. Herzlichen Dank!
Gerätelisten ab 1989, unter Fachinformationen/Stromsparen und erzeugen beim NEI.
Eine schaltbare Steckerleiste kann Stand-by-Verbräuche vermeiden.
Effizienter Betrieb großer Haushaltsgeräte
Bei Waschmaschinen und Geschirrspülern gilt: Gerät nur „voll“ anstellen und möglichst niedrige Temperaturen (Eco-Programme) verwenden. Wenn beim Waschen anschließend ein Trockner zum Einsatz kommt: Hohe Schleuderleistungen verwenden. Nutzt man keinen Trockner, kann man durch geringere Schleuderzahlen Strom sparen und die Wäsche schonen.
Bei Kühlgeräten ist eine Lagertemperatur von 8 °C für die Einsparung von Strom besser als 6 °C. Die Lagertemperatur sollte man messen. Zum Energiesparen ist es ratsam, den Schrank jeweils nur kurz zu öffnen und die benötigten Lebensmittel gesammelt hineinzustellen oder herauszunehmen. Dichtungen sollten gepflegt und wenn nötig erneuert werden. Gefrierfächer sind zweimal im Jahr abzutauen. Eisschichten von mehr als 5 Millimeter sind zu vermeiden.
Für energiesparendes Kochen gilt: Gusseiserene Platten und Cerankochfelder zwei Minuten vor Ende der Kochzeit abschalten. Für kleine Portionen eine Mikrowelle anstelle der Kochplatten und einen Wasserkocher statt einer Herdplatte benutzen (auch zum Vorkochen von Wasser für Nudeln). Im Wasserkocher nur so viel Wasser heiß machen, wie wirklich benötigt wird (siehe auch Tabelle 5). Kochen in Töpfen mit passenden und geschlossenen Deckeln, die Herdplatte soll nicht größer sein als der Topf.
Tabelle 5: Energie, um 1 Liter Wasser zum Kochen zu bringen |
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Wasserkocher | 0,115 kWh |
Induktionsherd | 0,123 kWh |
Glaskeramikplatte | 0,169 kWh |
Gusseiserne Platte | 0,208 kWh |
Mikrowelle | 0,231 kWh |
Gasherd | 0,270 kWh |
Quelle: Stiftung Warentest, „Test“, 1/2013, S. 70 |
Die Verwendung des Backofens hinterfragen: Müssen es wirklich Backbrötchen sein? Wenn der Ofen doch eingeschaltet wird: Umluft statt Ober- oder Unterhitze verwenden, nicht vorheizen, den Ofen bereits einige Minuten vor dem empfohlenen Ende der Backzeit abschalten und die Resthitze nutzen.
Was tun? Eine Übersicht
Wer etwas ändern will, braucht eine Belohnung. Deshalb ist es sinnvoll, den eigenen Stromjahresverbrauch herauszufinden. Der ergibt sich aus der Stromrechnung. Ferner ist es gut, jeweils zum 1. eines Monats den Zählerstand aufschreiben und die Differenz zum Vormonat zu berechnen. Über die Jahre bemerkt man dann die Wirkung von Stromsparmaßnahmen und kann sich daran erfreuen.
Die wichtigsten Maßnahmen
- Energieverbrauch der einzelnen Geräte mit einem Strommessgerät messen! Energie-(kosten)-Messgeräte kann man mancherorts ausleihen (etwa bei einer Beratungsstelle der Verbraucherzentralen) und im Baumarkt oder im Internet kaufen (siehe „Gute Strommessgeräte für wenige Euro“)
- Elektrische Wärmeanwendungen vermeiden oder zumindest minimieren (Warmwasser!)
- Bei Anschaffungen auf den Stromverbrauch achten (Label!)
- Umstellen (Kühlschrank nicht vor Heizung)
- Geräte weniger benutzen (etwa den Fön)
- Schein-Aus und Stand-by-Verbrauch vermeiden
- Stecker und Netzteile ziehen oder Steckerleiste mit Ausschalter verwenden (beim Ladegerät für das Smartphone oder für die elektrische Zahnbürste)
- Einsatz von „Helfern“: Zeitschaltuhren, Bewegungsmelder oder Smart-Home-Steckdosen für TV, Internetrouter (allerdings Eigenstromleistungsaufnahme ca. 1 W). „Traue keinem über 18!“ und „Lebensabschnittgerät“ sind nette (bayerische) Hinweise, dass es nicht immer sinnvoll ist, alte Geräte weiter zu betreiben. Das gilt auf alle Fälle für Kühl- und Gefriergeräte. Diese Altgeräte nicht als Zweitgerät im Keller verwenden!
- Geräte reinigen (Filter in Dunstabzugshauben, Gitter und Rohre von Lüftungsanlagen, Lufteinlässe von PC und Laptop). Sonst verbrauchen die Anlagen mehr Strom und bringen keine volle Leistung
Anschaffung und Betrieb kleiner Haushaltsgeräte
Auch vor der Anschaffung und der Verwendung kleiner Haushaltsgeräte können Sie sich fragen: Brauche ich das wirklich? Brauche ich eine elektrische Kaffeemaschine mit Tassenvorwärmplatte? Muss ich einen Bilderrahmen haben, der mir auch die Uhrzeit anzeigt? Wenn Sie schon darüber verfügen: Messen Sie den Stromverbrauch und entscheiden Sie neu! Insbesondere bei älteren Geräten sollte man das Ausschalten über „Stecker ziehen“ oder eine abschaltbare Steckerleiste vorsehen. Daueraufladen ist zu vermeiden (elektrische Zahnbürste, Telefon, Handy, Laptop …).
Beleuchtung
Die Verwendung sparsamer Leuchtmittel ist inzwischen weit verbreitet. Doch überprüfen Sie einmal bei einem Rundgang in Ihrem Haushalt, wo vielleicht doch noch veraltete Leuchtmittel verwendet werden. Sparen kann man vor allem mit LED (Tabelle 6).
Tabelle 6: Leistungsaufnahmen von Leuchtmitteln |
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Glühbirne | 25 – 100 Watt (W) |
Halogenlampe | 35 – 50 W |
Energiesparlampe | 7 – 15 W |
LED-Leuchtmittel | 3 – 7 W |
Quelle: Dr. Klaus-Dieter Clausnitzer |
Beim Wechseln von Leuchtmitteln gibt es Nebeneffekte: Eine Glühbirne hält 1.000 bis 2.000 Stunden, ein LED-Leuchtmittel soll 25.000 Stunden verwendbar sein und verträgt ein Mehrfaches an Ein-/Ausschaltzyklen als die Glühbirne. In LED-Lampen wird kein Quecksilber verbaut und sie werden nicht übermäßig heiß.
Ergebnis eines Beispielhaushalts
Eine Stromeinsparung von 20 % bezüglich des oben angegebenen Durchschnittsverbrauchs lässt sich durchaus innerhalb eines Jahres ohne größere Investitionen erzielen. Und so kann es gehen (Prozentzahlen jeweils bezogen auf den üblichen Verbrauch der jeweiligen Anwendung; eigene Abschätzung):
- Warmwasser: Weniger Warmwasser verwenden (Sparduschkopf) und Temperatur reduzieren: -20 % (-280 kWh/a)
- Kühlen: Lagertemperatur erhöhen, andere Beladung: -12 % (-36 kWh/a)
- Effizient Kochen: -10 % (-40 kWh/a)
- PC/IT/TV: mehr „Aus“: -10 % (-90 kWh/a)
- Waschen: Eco-Programme, Trommel besser gefüllt: -30 % (-70 kWh/a)
- Beleuchtung: konsequente Umstellung auf LED und häufiger „Aus“: -20 % (-85 kWh/a)
- Sonstige Geräte: Weniger nutzen: -10 % (-55 kWh/a)
Bei Anschaffungen stets den Stromverbrauch berücksichtigen! Einsparungen zwischen 30 und 50 % sind gegenüber dem Altgerät möglich. Insbesondere Kühl- und Gefriergeräte sollten Sie zügig „messen“ und gegebenenfalls ein neues Gerät anschaffen. Es lohnt sich!
Allgemeinstrom sowie Pumpen für Heizung und Warmwasser
Insbesondere in Mehrfamilienhäusern gibt es noch etliche weitere Stromverbraucher des sogenannten „Allgemeinstroms“. Dazu gehören im Bereich Kommunikation die Klingel-, Sprech- und Türöffnungsanlage, Antennenverstärker und eine Sat-TV-Anlage; die Beleuchtung von Treppenhaus, Kellerflur, Keller(n), Dachboden, Trocken-, Fahrrad-, Heizungs-, Waschmaschinen- und Müllraum, Beleuchtung anderer Gemeinschaftsräume, Außen-, Tiefgaragen-, Laubengang- und Müllplatzbeleuchtung, die Beleuchtung von Durchgängen und Durchfahrten; Fahrstuhl, Tiefgaragentorantrieb, Hebeanlagen, Dachrinnenenteisung und Tiefgaragenrampenheizung, nur um einige aufzuzählen.
Auch hier gilt: Brauchen wir das wirklich? Falls ja: Laufzeiten begrenzen (die Laufzeit einer Treppenhausbeleuchtung lässt sich beispielsweise einstellen). Die Erzeugung von Wärme mit Strom vermeiden und bei der Beleuchtung für den Einsatz von LED sorgen. Alte Pumpen für die Heizung und das Warmwasser können durch neuere viel effizientere Pumpen ersetzt werden. Einsparungen beim Pumpenstrom von 80 % sind möglich und damit von bis zu 500 kWh pro Jahr. Das ist aber etwas für den Heizungsbauer!
Gute Infos gibt es im Energieatlas Bayern/Publikationen.
Weitere Stromverbraucher
- Ein 200-Liter-Aquarium verursacht einen Stromverbrauch von circa 500 kWh pro Jahr. Einige Tipps dazu gib es bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz.
- Ein Wasserbett kommt auf einen Stromverbrauch von etwa 400 kWh pro Jahr.
- Beim Bügeln lässt sich auf das Dampfbügeln verzichten und stattdessen die Wäsche mit Wasser einsprühen.
- Elektrische Terrassenwärmestrahler: Nicht anschaffen, abschaffen!
Weitere Unterstützung
Wer weiteren Informationsbedarf hat, bekommt Unterstützung nicht nur vom Bund der Energieverbraucher, sondern auch von den Verbraucherzentralen, von manchen Energieversorgern und im Internet. Gut sind die Stromsparhinweise, beispielsweise auch zum Stromsparen bei Computern, bei: Energieatlas - Haushaltsgeräte-Check
Energieverschwendung: Umweltsünde Cryptomining
Von Louis-F. Stahl
(18. Mai 2021) Bitcoin, Ethereum und andere virtuelle Währungen befinden sich im Höhenflug. Der Wert von Bitcoin stieg binnen der letzten 12 Monate um über 700 Prozent. Hergestellt werden die Kryptowährungen – stark vereinfacht ausgedrückt – durch mathematische Berechnungen mittels leistungsstarker Computerhardware.
Die weltweite explodierende Nachfrage nach entsprechenden Computerchips sorgt seit Monaten für Lieferengpässe in verschiedensten Industriezweigen. Nicht nur Grafikkarten und Prozessoren sind vergriffen, auch Autohersteller wie Mercedes und der VW-Konzern mussten zeitweise Kurzarbeit einführen, weil Steuergeräte und Infotainmentsysteme nicht lieferbar waren. Die weltweite Chipkrise wird Prognosen der weltgrößten Chiphersteller TSMC und Intel zu Folge noch Jahre andauern.
Die Nachfrage nach Computerchips ist jedoch nicht das größte Problem des Cryptohypes. Das Cambridge Centre for Alternative Finance (CCAF) hat ausgerechnet, dass allein das Bitcoin-Mining weltweit rund 140 Terawattstunden Strom pro Jahr verbraucht. Das entspricht über dem Vierfachen des gesamten Stromverbrauchs von Dänemark und mehr als dem hundertfachen Verbrauch der Länder Niger, Benin, Togo und Burkina Faso. Der Strombedarf anderer Cryptowährungen und damit auch der ökologische Fußabdruck der virtuellen Währungen insgesamt, ist kaum bezifferbar. Um den Strombedarf zu decken, kaufen die Betreiber von Cryptominingrechenzentren inzwischen sogar stillgelegte Gas- und Kohlekraftwerke – so zuletzt das Greenidge Power Plant in New York (USA) mit über 100 MW, das seit März 2021 ein Bitcoin-Rechenzentrum versorgt.
Um das versteckte Sparpotenzial vielen Verbrauchern zugänglich zu machen, wurde 2014 von zwei privaten Enthusiasten das Projekt „EnergieSparSchein“ gestartet.
Spielerisch sparen mit Mark Berger
(09. Januar 2017) Um das versteckte Sparpotenzial vielen Verbrauchern zugänglich zu machen, wurde 2014 von zwei privaten Enthusiasten das Projekt „EnergieSparSchein“ gestartet. Sie haben in Zusammenarbeit mit Experten die App „Energiesparen mit Mark Berger“ entwickelt. Mark Berger ist eine fiktive Comicfigur.
Spieltypische Elemente sollen Spaß am Thema wecken. Der Anwender kann seine aktuellen Zählerstände in die App eintragen und diese dort dauerhaft verwalten. Zusätzlich erhält er tagtäglich leicht umsetzbare Tipps und Tricks rund ums Energiesparen.
Mit integrierten Quizzen kann er sein eigenes Wissen zum Thema sowohl überprüfen, als auch auf unterhaltsame Weise weiter ausbauen. Durch diverse Level und das damit verbundene Erzielen von Highscores ist sogar der direkte Vergleich mit „Mitsparern“ möglich; aus einer ursprünglich trockenen Themenmaterie wird somit ein spielerischer und unterhaltsamer Wettkampf mit den eigenen Familienmitgliedern und Bekannten um mehr Energieeffizienz.
Die EnergieSparSchein-App wurde speziell für Stadtwerke sowie Wohnungsbaugesellschaften entwickelt. Sie steht darüber hinaus ab sofort auch allen Mitgliedern des Bundes der Energieverbraucher e.V. zur Verfügung. Denn hier trifft thematisches Interesse auf fundiertes Fachwissen – eine Kombination, die eine ideale Nutzung der App garantiert und Mark Berger und sein Anliegen unter Gleichgesinnte bringt.
Die App ist unter www.energiesparschein.de/app/ für Android sowie iOS-Geräte verfügbar und kann im jeweiligen Store kosten- und werbefrei heruntergeladen werden.
Beim ersten Start der App werden Sie nach einem „Energiespar-Code“ gefragt, bei dem „essenergieverbraucher“ eingegeben werden muss, sowie die „Anbieter-ID“, welche „bdev“ lautet. Sie erhalten daraufhin eine Mail mit dem Aktivierungscode sowie – nach erfolgreicher Aktivierung Ihres Accounts – eine Begrüßungsmail: Ab sofort können Sie sich mit Ihrem selbst vergebenen Benutzernamen sowie Passwort bei der App anmelden – und aktiv mit Mark Berger lossparen!
Mit dem Stromspiegel für Deutschland und der eigenen Stromrechnung können Sie Ihren Stromverbrauch leicht mit ähnlichen Haushalten vergleichen.
Stromspiegel hilft beim Vergleich
(06. Januar 2017) Mit dem Stromspiegel für Deutschland und der eigenen Stromrechnung können Sie Ihren Stromverbrauch leicht mit ähnlichen Haushalten vergleichen und als „niedrig”, „gering”, „mittel”, „hoch” oder „sehr hoch” einordnen. Individuelle Faktoren wie Haushaltsgröße, Gebäudetyp und die Art der Warmwasserbereitung fließen in das Ergebnis ein und ermöglichen eine auf die Wohnsituation zugeschnittene Bewertung.
Für die Vergleichswerte des Stromspiegels wurden bundesweit 144.000 Verbrauchsdatensätze ausgewertet. Wer seine Einordnung kennt, kann sein Sparpotenzial bestimmen und gezielt Strom sparen. Der Stromspiegel für Deutschland liefert dafür aussagekräftige Vergleichswerte. So finden Sie leicht heraus, ob Sie mehr oder weniger Strom verbrauchen als ähnliche Haushalte.
Ein Drei-Personen-Haushalt im Mehrfamilienhaus verbraucht beispielsweise jährlich im Schnitt 2.900 Kilowattstunden Strom. Das entspricht etwa 830 Euro Stromkosten und rund 1.700 Kilogramm CO2-Emissionen im Jahr. Ein Viertel davon geht allein auf das Konto von Fernseher, Computer und anderen elektronischen Geräten. Das liegt vor allem an der stetig wachsenden Zahl dieser Geräte in den Haushalten und an der längeren Nutzungsdauer.
Die vollständige Stromspiegel-Broschüre finden Sie unter Stromspiegel für Deutschland 2016.
Studie: Energieeffizienz spart Milliarden
(21. März 2014) Mehr Ehrgeiz beim Energiesparen könne die Kosten des Stromsystems deutlich senken, so eine Studie der Prognos AG und des Instituts für Elektrische Anlagen und Energiewirtschaft (IAEW) der RWTH Aachen für Agora Energiewende. Wenn der Stromverbrauch in den nächsten 20 Jahren um 10% bis 35% gegenüber heute reduziert werde, senke das Deutschlands Stromrechnung um jährlich steigende Milliardenbeträge. 2035 wären Einsparungen zwischen 10 Mrd und 20 Mrd Euro möglich, so die Studie.
Die Einsparungen kämen durch geringere Investitionen in fossile und erneuerbare Kraftwerke sowie durch geringere Ausgaben für Brennstoffe und für den Netzausbau zustande. In der Studie, die zusammen mit der European Climate Foundation (ECF) und dem Regulatory Assistance Project (RAP) durchgeführt wurde, wurden die Stromgestehungs- und Systemkosten innerhalb Deutschlands berechnet, um Effizienzgewinne beziffern zu können. Mehr Energieeffizienz zahle sich von Jahr zu Jahr stärker aus. 2050 könnten zwischen 15 Mrd und 28 Mrd Euro eingespart werden, so die Studie.
Zudem könnte der Netzausbau im Übertragungsnetz bis 2050 um mehr als die Hälfte von etwa 8500 km auf etwa 4000 km reduziert werden. Bisher fehlten jedoch konkrete Maßnahmen, um den Stromverbrauch im Jahr 2020 um 10% und 2050 um 25% unter das Niveau von 2008 zu senken. In der Studie wurde außerdem erstmals ein Wert für jede eingesparte kWh ermittelt. Demnach bewirkt jede eingesparte kWh Strom eine Kosteneinsparung im Stromsystem zwischen 11 und 15 Cent je kWh im Jahr 2035. Die Kosten, um diese Einsparungen zu erzielen, seien bei vielen Effizienzmaßnahmen hingegen wesentlich niedriger, in diesen Fällen ist eine Umsetzung damit auch aus gesamtwirtschaftlicher Sicht sinnvoll.
Die Studie beziffert außerdem die Einsparpotenziale bei CO2-Emissionen und bei Importkosten für Brennstoffe. Demnach können 2020 die CO2-Emissionen um 9 Mio t reduziert werden, wenn der Stromverbrauch entsprechend dem Energiekonzept-Ziel um 10% sinkt. Die Studie "Positive Effekte von Energieeffizienz auf den deutschen Stromsektor" gibt es unter www.agora-energiewende.de/themen/effizienz-und-lastmanagement.
Strommessgeräte - Nur ein Gerät hält, was es verspricht
(11. September 2009) Für die Juni-Ausgabe nahmen die Tester sieben Stromkostenmessgeräte unter die Lupe. Das Ergebnis ist ernüchternd: Lediglich ein einziges Gerät konnte überzeugen. Das 39,80 Euro teure Conrad/Voltcraft Energy Monitor 3000 besitzt eine sehr hohe Messgenauigkeit. Außerdem lassen sich mit dem Conrad-Gerät Prognosen über die Stromkosten anstellen und beziffern, welche Geräte wie viel dieser Kosten verursachen.
Die Warentest-Prüfer bemängeln beim Testsieger lediglich, dass die zahlreichen Einstelloptionen technisch nicht sonderlich versierte Nutzer überfordern könnten.
Die Stiftung Warentest hat Stromkostenmessgeräte geprüft und verglichen. Nur ein Gerät erhielt die Note "gut" - der von Conrad vertriebene Voltkraft Energy Monitor für 40 Euro. Bei den übrigen getesteten Geräten zeigten sich erhebliche Mängel bei Genauigkeit und Sicherheit.
Mangelhafte Sicherheit
Zwei weitere Geräte (No energy 50 Euro, Conrad Basetech 10 Euro) lieferten zwar ebenfalls genaue Messergebnisse, bestanden jedoch nicht den Sicherheitscheck: Bei Höchstlast (3.700 Watt) wurden die Leitungen so heiß, dass sich das Gerät verformen kann. Die Sicherheitsüberprüfung ergab deshalb ein "mangelhaft". Allerdings haben die allermeisten Hausgeräte nicht einmal eine Höchstlast von 2.000 Watt.
Patzer bei der Messgenauigkeit
Anders sieht es bei den vier restlichen Testkandidaten aus: Die Geräte von Heitronic, Aldi (Nord), Revolt NC-1084 und das Westfalia Wetekom PM-30 konnten aufgrund ihrer Messungenauigkeit nicht überzeugen. "Die Abweichungen der gemessenen Werte vom wirklichen Stromverbrauch sind oft groß", heißt es im Testbericht.
Das Aldi- und das Westfalia-Gerät erhielten beim Kriterium "Messgenauigkeit Standby-Leistungen" wegen der großen Messungenauigkeiten sogar ein "mangelhaft": Beim Messen eines Netzteils mit 1,4 Watt Stand-By-Verbrauch zeigten die beiden Geräte einen Wert von sechs Watt an.
Tipp vom Experten: Leihen - nicht kaufen
Die Tester von Stiftung Warentest empfehlen allen Verbrauchern, die ihren Energieverbrauch überprüfen wollen, sich Strommessgeräte zu leihen. Verbraucherzentralen, Baumärkte, Stromversorger und auch der Bund der Energieverbraucher geben Strommessgeräte oft kostenlos gegen Zahlung einer Kaution für eine Woche ab. Hier finden Sie eine Liste zahlreicher Ausleihstellen:
www.no-e.de/html/ausleihen.php
Elektronik mit Köpfchen
An der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich hat sich die "digitalSTROM.org"-Allianz gegründet. Ziel ist es, einen weltweiten Standard für "elektrische Intelligenz" zu entwickeln, also Geräte, die ein eigenes Energiemanagement mitbringen und dadurch Strom sparen.
(13. September 2007) - Der Standard basiert auf einem neuartigen Verfahren, das für eine digitale Informationsübertragung über die existierende Stromleitung entwickelt wurde. Der Ansatz ähnelt der bekannten Internet-über-Strom-Technologie Powerline, besitzt aber nicht deren Nachteile, etwa die Emission hochfrequenter elektromagnetischer Strahlung.
Professor Ludger Hovestadt vom Institut für Hochbautechnik der ETH stellte in Zürich erstmals einen einzigen integrierten Hochvoltchip vor, der all diese Funktionen vereint. Der sogenannte dSID-Chip misst nur sechs mal vier Millimeter und passt damit in jedes elektrische Gerät. Im Stand-by-Modus benötigt er weniger als 0,3 Watt.
Über die Stromleitung, die quasi als Bussystem fungiert, kann der Chip die Stand-by-Funktion aller angeschlossenen Elektrogeräte auslösen. So ließen sich beispielsweise Energiesparlampen dimmen, erläutert Hovestadt.
Ein Chip steuert das Stromsparen.
Damit das neue Verfahren weltweit Erfolg hat und hilft, Strom zu sparen, muss aber zunächst der neue Standard vorangetrieben werden, damit alle Einzelteile zusammenspielen können. An dieser Stelle kommt die "elektrische Intelligenz" zum Zuge, wie die Forscher ihr Anliegen sprachlich wohl überlegt verpacken.
Der Chip arbeitet mit einem neuartigen, patentierten und vorerst geheim gehaltenen Verfahren. Jeder dSID-Chip besitzt eine individuelle Identifikationsnummer (ID) - deshalb auch der Name "digitalStromID".
Damit sehen sich die Eidgenossen auf dem Weg zu einem bequemen und preiswerten "Smart Home" ohne den bisher üblichen Aufwand. Der Chip bietet insgesamt rund 60 eingebaute Funktionen in den Bereichen Energiemanagement, Sicherheit und Komfort, die jeweils farblich eindeutig kodiert wurden, um die Benutzung und Installation sehr einfach zu halten. Acht Funktionen sind bereits voreingestellt, wie etwa für Licht-, Zugangs-, Klima-, Beschattungs- und AV-Steuerung. Der Chip kann mit einem Sensor für die Temperaturmessung bestückt werden.
Die Chips bieten eine "Plug & Play-Intelligenz". Umbauten, zusätzliche Kabel oder Geräte sind nicht notwendig. Vorhandene Geräte könnten einfach weiter benutzt werden und dennoch vom großen Stromsparpotenzial profitieren. Der Versorger Yello setzt in Deutschland in zirka 100 Haushalten den dSID-Chip bereits in sogenannten Sparzählern ein.
Informationen über den ungefähren Eigenstromverbrauch von Schaltuhren
Teure Schaltuhren rechnen sich
(10. März 2007)
Frage:
Können Sie mir Informationen über den ungefähren Eigenstromverbrauch von Schaltuhren geben? Bei den technischen Daten zu diversen Schaltuhren war da leider nichts zu finden. Ich beabsichtige einige Kleinstromverbraucher (Steckernetzteile, DSL-Router) mit jeweils ca. fünf bis zehn Watt Stromaufnahme über Schaltuhren zeitweise vom Netz zu trennen.
Das rechnet sich natürlich nur wenn die Eigenstromaufnahme der Schaltuhren nicht in einer ähnlichen Größenordnung wie das abzuschaltende Gerät liegt.
Rainer Gerhard, Mülheim
Antwort:
Ich habe mal zwei Schaltuhren gemessen: Zwei Watt bei einer mechanischen fünf Euro-Billig-Schaltuhr und 0,3 Watt von einer zehn Euro teuren digitalen Schaltuhr.
Oliver Stens
Wir sind im Herbst 1993 in unser Haus, ein Altbau von 1959, eingezogen und haben in den zehn letzten Jahren 16.200 Kilowattstunden Strom bezogen
Nachzügler zum Stromwettbewerb
(28. März 2005) "Wir sind im Herbst 1993 in unser Haus, ein Altbau von 1959, eingezogen und haben in den zehn letzten Jahren 16.200 Kilowattstunden Strom bezogen. Eine Insel-PV-Anlage liefert jährlich 180 bis 220 Kilowatstunden Strom, die in einem Zwölf-Volt-Netz für Licht, Radio usw. sorgen, auch - was immer öfter vorkommt - wenn das 230 V-Netz weg ist. Seit April 2003 betreiben wir eine Netz-PV-Anlage mit 1,1 kWp. Warmwasser von der Sonne haben wir seit April 2002.
Die 1.500 Liter Heizöl pro 125 Quadratmeter und Jahr sind noch zu hoch. Das Dach müsste noch besser isoliert werden. Mal sehn. Weg zur Arbeit: täglich 25 km Fahrradfahren. Gut für Geldbeutel, Gesundheit und dem Lebensraum unserer zwei Kinder. Soweit eine kurze Beschreibung unserer Energielage. Was ich nicht verstehe: Wie kann man 4.000 kWh im Jahr verbraten? Wir haben doch hier im Haus auch alles und verzichten auf keinen Komfort? Wie machen die Leute das? Heizen die den Balkon im Winter elektrisch?
Zur aktuellen Situation bei den Strompreisen: Das beste Druckmittel ist nach meiner Meinung: nicht kaufen, nicht verbrauchen. Nur das Nötigste. Das dann aber in guter Qualität aus seriösen Quellen (EWS). Konjunktur? Wirtschaftswachstum? Wer zwei und zwei zusammenzählen kann, weiß, dass der große Kladeradatsch kommt, ob mit oder ohne letzten oder vorletzten Aufschwung. Je früher, desto weniger katastrophal. Wer dann am wenigsten braucht, ist am besten dran.
P.S.: Betrachtet Euch als von mir mit Lob überschüttet - für die gute Energiedepesche (90 bis 95 Prozent prima) - für die energetische Wühlarbeit."
Josef Foglszinger, Silcherstr. 7, 71665 Vaihingen/Enz
Überraschende Einsichten erbrachte die Suche nach den effizientesten Stromnutzern. Auch bei einem Zehntel des durchschnittlichen Verbrauchs ist ein komfortables Leben möglich.
"Was machen andere Leute nur mit dem vielen Strom?"
Überraschende Einsichten erbrachte die Suche nach den effizientesten Stromnutzern. Auch bei einem Zehntel des durchschnittlichen Verbrauchs ist ein komfortables Leben möglich. Alle Sieger schafften zudem, auch effizient und kostengünstig zu heizen. Die Geschichten der drei Sieger unseres Stromwettbewerbs weisen weit voraus in eine bessere und effizientere Zukunft.
(6. März 2004) - Rund 50 Euro monatlich gibt jeder Haushalt für Strom aus. Dass es auch mit weitaus weniger geht, zeigt der Stromwettbewerb, den der Bund der Energieverbraucher im Dezember 2003 ausgeschrieben hat. Wir suchten den Single, den Zweipersonenhaushalt und die Familie, die am wenigsten Strom verbrauchten. Als Belohnung zahlt der Bund der Energieverbraucher die letzte Stromrechnung der Preisträger.
Jetzt stellen wir die Sieger des Wettbewerbs vor - und ihre besten Tipps für Umwelt und Geldbeutel.
Sieger bei Einpersonenhaushalten: Ulrich Schäfer, Reinheim: 232 Kilowattstunden jährlich!
Ulrich Schäfer verbraucht im Jahr 232 Kilowattstunden Strom. Er ist damit der sparsamste Single von allen 91Teilnehmern. In seiner 50 Quadratmeter großen Eigentumswohnung kocht er elektrisch, isst aber meist in der Firma oder auswärts. Er hat eine Waschmaschine, nicht einmal ein besonders sparsames Modell. In der Wohnung gibt es eine Stereoanlage, aber keinen Fernseher. Warmwasser kommt wie die Heizung von der Zentrale.
Er legt sich nicht krumm, um ein paar Kilowattstunden zu sparen, freut sich aber über den geringen Verbrauch. Die "Energiedepesche" hat er in der Stadtbibliothek in Darmstadt gefunden und will jetzt auch Mitglied im Bund der Energieverbraucher werden "weil die Energiedepesche wirklich gut ist".
Seine Stromspartipps:
- Bezüglich Beleuchtung ist die Wohnung konsequent mit Leuchtstofflampen statt Glühbirnen ausgestattet.
- Geräte, die selbst keinen Netzschalter vor dem Trafo haben, werden mit einem solchen ausgerüstet, über eine abschaltbare Steckerleiste betrieben oder außer Betrieb durch Ziehen des Netzsteckers völlig vom Stromnetz getrennt.
- Der Kühlschrank wird von etwa Mitte November bis Ende Februar stillgelegt. In dieser Zeit reicht die Außentemperatur in der Regel zur Kühlung aus. Die Lebensmittel werden in einer Isoliertasche auf dem Balkon aufbewahrt. Der Kühlschrank wird selbstverständlich auch bei längerer Abwesenheit abgeschaltet.
- Ansonsten läuft der Kühlschrank normalerweise auf niedrigster Leistungsstufe, was sich bis jetzt als ausreichend erwiesen hat.
- Einen Gefrierschrank betrachtet Ulrich Schäfer angesichts der heutigen Einkaufsmöglichkeiten als entbehrlich. Das Eisfach im Kühlschrank reicht völlig aus, um eventuell gekaufte Gefrierware einige Tage bis zum Verbrauch aufzubewahren. Der geringfügige Mehraufwand für die notwendigerweise genauere Vorratsplanung wird durch die Einsparung mehr als aufgewogen.
Sieger bei den Zweipersonenhaushalten: Christoph Schneider und Lebensgefährtin, Kassel: 391 Kilowattstunden jährlich!
Christoph Schneider und seine Lebensgefährtin verbrauchen gemeinsam im Jahr 391 Kilowattstunden Strom. Das ist nur ein Viertel des Durchschnittverbrauchs aller Zweipersonen-Haushalte, die am Wettbewerb teilgenommen haben. Christoph Schneider wundert sich manchmal über den hohen Verbrauch anderer: "Was machen die Leute bloß mit ihrem Strom?" fragt er sich.
Der 37jährige Facharzt für Allgemeinmedizin begann schon in den 80er Jahren, Energie zu sparen. Damals war sein Motto: Eine Kilowattstunde am Tag. "Damit kam ich ohne Einbuße an Lebensqualität aus", berichtet er. Heute ist sein Haushalt mit Energiespargeräten (Waschmaschine, Kühlschrank, Staubsauger) ausgestattet. Er kocht auf einem Allgasherd mit Propangasflasche. Eine Elf-Kilo-Füllung reicht circa ein dreiviertel Jahr und kostet 15 Euro.
Wäsche wird auf dem Balkon oder dem Speicher getrocknet. Kein Gerät läuft auf Stand-by-Betrieb. CD-Player, TV etc. werden nach Gebrauch konsequent vom Netz genommen. Die Devise lautet: Licht aus, Stecker raus! Auch wird mit einem Strommessgerät schon mal der Verbrauch von Hausgeräten ermittelt, die fast ausschließliche Nutzung von Energiesparlampen gehört ebenfalls zum Alltag.
Für den Arzt, der seit 13 Jahren Mitglied im Bund der Energieverbraucher ist, und seine Lebensgefährtin bedeutet Energiesparen den verantwortlichen Umgang mit den begrenzten Ressourcen und ein Stück bewusstes Leben überhaupt. Darüber hinaus, so sagen sie, macht es auch einfach Spaß und spart Geld!
Nun freut sich Christoph Schneider darüber, dass seine Stromrechnung diesmal vom Bund der Energieverbraucher gezahlt wird. Der Arzt hat täglich nur für 26 Cent Strom verbraucht. Gegenüber einem Durchschnittshaushalt mit zehn Kilowattstunden und 1,70 Euro pro Tag spart er so circa 45 Euro im Monat. Seine Jahresstromrechnung beläuft sich tatsächlich nur auf 94,34 Euro. Glückwunsch!
Sieger Mehrpersonenhaushalte: Familie Ekkehard M., Celle: 498 Kilowattstunden jährlich!
Ekkehard M. und seine Frau Lidia, Architektin, haben nahe Celle in sechsjähriger Eigenarbeit ein zweistöckiges 200-Quadratmeter-Niedrigenergiehaus errichtet. Das Haus wurde in holzständerbauweise mit zwischenliegender Isolierung und hinterlüfteter Fassade gebaut.
Im Jahr 2000 bezog die Familie mit zwei neunjährigen Kindern, dem Zwillingspärchen Nicole und Michael, und Hund Chika das Haus. Atemberaubend ist die völlig autarke und zugleich extrem kostengünstige Energieversorgung des Hauses. Sie wurde inspiriert von Wolf-Rüdiger Weiß, wie M. auch seit Jahren Mitglied im Bund der Energieverbraucher.
In seinem Buch "Die Energie-Insel" hat Wolf-Rüdiger Weiß eine ausführliche Bauanleitung für eine autarke Stromversorgung gegeben, die bei handwerklichem Geschick mit Materialkosten von circa 6.000 Euro zu verwirklichen ist.
Interessenten können das Buch zum Preis von 25 Euro beim Bund der Energieverbraucher bestellen: info@energieverbraucher.de oder Frankfurter Straße 1, 53572 Unkel.
Tatsächlich hat das Haus keinen Stromanschluss!!! Dadurch spart die Familie die Kosten für Stromanschluss und Zählerkasten etc., also circa 2.000 Euro. Den Strom stellt ein 7,5 Kilowatt-Dieselmotor her. Er wird von der japanischen Firma Kubota für LKW-Kühlanhänger hergestellt und arbeitet deshalb sehr zuverlässig mit garantierten Standzeiten von 20.000 Stunden - Kostenpunkt: circa 1.300 Euro. Der Diesel steht in einem doppelwandig gedämmten Kellerraum und ist mit einer selbst gebauten Schallschutzhaube gedämpft.
An den Diesel hat Ekkehard M. über einen Keilriemen einen fünf Kilowatt-Wechselstromgenerator angeschlossen, den er für 200 Euro gekauft hatte. In der Heizperiode wird der Diesel mittags gestartet, wenn die Kinder von der Schule kommen. Das Kühlwasser des Diesels heizt das Haus auf und auch den 300-Liter-Brauchwasserspeicher.
Einen Abgaswärmetauscher hat M. nicht eingebaut. Der Strom erlaubt zum Beispiel den Betrieb der Waschmaschine. Überschüssiger Strom wird gleichgerichtet und in eine der vier 500 Amperestunden-Bleibatterien eingespeichert, die insgesamt 24 Kilowatt Strom speichern können.
Der Diesel läuft selbst im Winter nur etwa zwei Stunden täglich und verbraucht dabei je Stunde weniger als einen Liter Treibstoff. Der Treibstoff lagert in einem 40-Liter-Kanister, ein zweiter Kanister dient als Reserve. Wenn der Motor warm gelaufen ist, wird auf die Versorgung durch Rapsöl umgeschaltet, der in einem weiteren 40-Liter-Tank lagert. Wenn der Diesel nicht läuft, wird Strom für Beleuchtung, Fernsehen, Laptop, Stereoanlage usw., aus der Batterie über einen Wechselrichter in das 220-Volt-Hausnetz geholt.
Im Sommer unterstützt eine 500-Watt-Solaranlage die Stromversorgung. Über eine Ladeeinheit von Solaris speist die PV-Anlage den Gleichstrom direkt in die Batterie. Die Steuerung der Komponenten, andernorts millionenschwere Forschungs- und Entwicklungsaufträge, hat M. selbst entwickelt und mit elektronischen Bauteilen verwirklicht.
Das Warmwasser wird im Sommer von einer Fünf-Quadratmeter-Solarkollektor-Anlage auf dem Dach und im Winter vom wassergekühlten Dieselmotor erwärmt, gepuffert über einen 300-Liter-Speicher. Geheizt wird mit Kohle und Holz über einen Kamin und zusätzlich mit dem Dieselmotor. Im Kamin ist ein selbst gebauter Wärmetauscher. Gekocht wird mit einem Allgasherd und einer 33-Kilo-Flüssiggasflasche. Sie wird viermal jährlich für circa 25 Euro nachgefüllt.
Die Versorgung funktioniert ohne Probleme seit dreieinhalb Jahren. Für Heizen, Strom und Kochen zahlt Familie M. jährlich weniger als 500 Euro. Vor zwei Jahren fiel das Stromnetz im Ort aus. Fast einen Tag lang hatte nur die Familie M. Strom. Auf den örtlichen Stromversorger ist M. nicht gut zu sprechen.
Als er mit seinem Diesel ans Ortsnetz angeschlossen werden wollte, wurde das verweigert, weil man angeblich dafür eine neue Trafostation hätte bauen müssen (vergleiche Verleihung der "Trüben Funzel", Seite 33). Zwei Bekannten hat Ekkehard M. beim Nachbau seiner Versorgung bereits geholfen.
Wie hätten Sie abgeschnitten?
Der mittlere Stromverbrauch eines 4-Personen-Haushalts liegt bei 4.050 Kilowattstunden, eines 2-Personenhaushalts bei 2.350 Kilowattstunden und eines 1-Personen-Haushalts bei 1.600 Kilowattstunden.
Nehmen Sie das Gewinnspiel doch zum Anlass, Ihren Stromverbrauch genauer zu untersuchen. Das Computerprogramm "Strom-Check" hilft Ihnen dabei.
Stromsparen
(19. Mai 2003) Fast 600 Euro zahlt jeder Haushalt jährlich für Strom. Durch einfachste Dinge (überflüssig Steckernetzteile ausstecken, Energiesparlampen, sparsame Hausgeräte) lässt sich der Stromverbrauch drastisch senken und man spart viel Geld.
Weniger Stromverbrauch ist möglich
Leider wissen die wenigsten Verbraucher, wie das zu machen ist und wieviel Geld sie sparen könnten. Hier finden Sie Informationen. Weiteres Wissen finden Sie, wenn Sie "Hausgeräte" und "Beleuchtung" anklicken.
Strom effizient nutzen: Hessisches Wirtschaftsministerium
1.07 Mb 04.11.2005
Kalifornien
20/20-Rabatt-Programm
Die wichtigsten Stromversorger in Kalifornien motivieren ihre Kunden durch Sonderrabatte zum Sparen: Wer zwischen Juni und September 2001 um 20% weniger Strom als im Vorjahr verbraucht hat, bekommt einen Preisnachlass von 20%. Im Internet bekommen Verbraucher Tipps, wie man Strom sparen kann. Im Internet kann man auch minutengenau nachverfolgen, wieviel Kraftwerksleistung gerade nachgefragt wird und wieviel Kraftwerksleistung zur Verfügung steht.