Der Staubsauger
Staubsauger mit oder ohne Beutel?
Von Louis-F. Stahl
(28. Oktober 2018) Gut 21 Staubsauger hat die Stiftung Warentest 2018 unter die Lupe genommen (Test 6/2018, S. 58-63). Verglichen wurden dabei 11 Beutelsauger mit 10 Saugern ohne Beutel. Die wichtigste Erkenntnis: Unabhängig von der Bauform erreicht etwa die Hälfte der getesteten Geräte ein gutes Ergebnis. Dass beutellose Sauger im Unterhalt günstiger sind als Sauger mit Beutel, stimmt jedoch nicht immer: Auch Geräte ohne Beutel benötigen Filter, die im Austausch teilweise kaum günstiger sind, als eine Packung Beutel einschließlich Motorschutz- beziehungsweise HEPA-Filter. Verbraucher sollten daher bei der Entscheidung für einen neuen Staubsauger nicht nur den Anschaffungspreis, sondern auch die Kosten der über Jahre benötigten Verbrauchsmaterialien bedenken.
Ein „gutes“ Ergebnis – sowohl mit als auch ohne Beutel – erzielten die Sauger von AEG (VX9-2-Öko und LX4-1-SM-P), Bosch (BGL35MAN13 und BGS5BL432) sowie Miele (SGSK3 und SKCP3). Ebenfalls als „gut“ erwiesen sich die Staubsauger mit Beutel von Siemens (VSZ7442S) und DirtDevil (DD7276) sowie ohne Beutel von Severin (MY 7116.142). Als „gut“ und vergleichsweise günstig im Preisbereich bis 180 Euro erwiesen sich die Beutelsauger von Bosch und DirtDevil sowie die Geräte ohne Beutel von AEG und Severin.
Das einzig „mangelhafte“ Gerät im Test stammte von Rowenta (RO3953 EA). Bei gleich drei Geräten dieses Modells mit Beutel brannte der Motor im Langzeittest durch. Überraschend schlecht ist auch das Abschneiden von Dyson (CY27 -Dyson Ball). Das Gerät des eigentlich für seine Staubsauger berühmten Herstellers belegte mit einem „befriedigend“ den letzten Platz bei
den beutellosen Geräten. Grund hierfür ist eine Abwertung – ausgerechnet aufgrund schlechter Saugleistung.
Ab dem 1. September 2017 dürfen Staubsauger nur noch eine maximale Nennleistungsaufnahme von weniger als 900 Watt haben.
Staubsauger werden effizienter
(20. September 2017) Ab dem 1. September 2017 werden Staubsauger effizienter. Bisher musste die sogenannte maximale Nennleistungsaufnahme von Staubsaugern unter 1.600 Watt liegen. Zukünftig darf sie nur noch weniger als 900 Watt betragen. Lag der zulässige Verbrauch bei einer Standardnutzung der Geräte bislang bei 62 Kilowattstunden im Jahr, muss er nun weniger als 43 Kilowattstunden pro Jahr betragen. Vor der Einführung der Verordnung war die Wattzahl noch das entscheidende Auswahlkriterium beim Kauf eines Staubsaugers. Jetzt rücken andere Leistungsmerkmale wie Reinigungsleistung, Staubemission und Geräuschpegel in den Vordergrund.
Wie viele Haushaltsgeräte tragen Staubsauger seit 2014 ein Energieeffizienzlabel. Hier ändert sich die Einteilung der Geräte: Bisher gab es die Effizienzklassen A bis G. Neu produzierte Geräte der Klassen E, F und G dürfen ab September nicht mehr in den Handel kommen. Nun gelten nur noch die Klassen A, B, C und D, sowie neu für besonders energieeffiziente Modelle A+++, A++, A+.
Für die Staub- und Geräuschemissionen gibt es ab dem 1. September 2017 zusätzlich Mindestanforderungen: Die Staubemission darf dann höchstens bei einem Prozent liegen. Und die Lautstärke darf 80 Dezibel nicht überschreiten. Für beide Eigenschaften ist die schlechteste Klasse G, die beste A. Auch der Grenzwert für die Staubaufnahme ist neu: Er muss auf Teppichen mindestens 75 Prozent, auf harten Böden 98 Prozent betragen. Zudem gibt es Vorgaben für die Haltbarkeit. Falls vorhanden, muss der Schlauch mindestens 40.000 Mal Schwenken unter Belastung aushalten. Der Motor muss mindestens 500 Stunden überstehen.
Die besten Markengeräte kommen schon vor Inkrafttreten der zweiten Stufe mit Wattzahlen von 485 bis 700 aus, so die Stiftung Warentest (test 7/2017). Ihr Stromverbrauch beträgt zwischen 16 und 25 Kilowattstunden pro Jahr. Der Geräuschpegel liegt zwischen 61 und 80 Dezibel. Die neuen Regelungen gelten nur für Geräte, die vom Hersteller nach dem 1. September 2017 in den Verkehr gebracht werden. Geräte, die vor diesem Datum im Handel sind, dürfen weiter verkauft werden.
Früher war ein Staubsauger umso stärker, je mehr Strom er verbrauchte. Ein gutes Modell brauchte locker 2.000 Watt.
Staubsauger keine Kraftprotze mehr
(9. Juli 2014) Früher war ein Staubsauger umso stärker, je mehr Strom er verbrauchte. Ein gutes Modell brauchte locker 2.000 Watt. Erinnern wir uns an Loriots Vertreterbesuch: „Es saugt und bläst der Heinzelmann, wo Mutti sonst nur saugen kann“. Ab September 2014 dürfen nur noch Staubsauger verkauft werden, deren Leistungsaufnahme unter 1.600 Watt liegen. Ab September 2017 soll der maximal zulässige Stromverbrauch der Geräte auf 900 Watt sinken.
Die Tester der Stiftung Warentest fanden heraus, dass der Q5.0 von Siemens schon heute mit 870 Watt auskommt, obschon 1.200 Watt auf dem Typenschild stehen. Alle 15 getesteten Geräte nahmen weniger als 1.600 Watt Leistung auf. Sieben Geräte schnitten gut ab, fünf befriedigend und eines ausreichend, zwei Geräte versagten beim Saugen. Die Staubsauger kosten zwischen 40 und 229 Euro. Schnäppchen für unter 100 Euro sind selten gut. Eine Ausnahme war ein Aktionsangebot bei Aldi (Nord) für 80 Euro. Im Test waren Sauger mit Staubbeutel und Geräte ohne Beutel: Der Schmutz sammelt sich in einer Staubbox, die der Benutzer regelmäßig leeren und säubern muss. Das spart zwar den Nachkauf von Staubbeuteln, ist aber weniger hygienisch und für Allergiker nicht zu empfehlen.
Besonders negativ fallen zwei günstige beutellose Modelle auf: Der Cleanmaxx für 40 Euro und der Kalorik TKG VC 1006 für 48 Euro.
Am besten im Test saugt der Miele S8340 EcoLine für 197 Euro. Er wurde zusammen mit dem sehr leisen und stromsparenden Siemens Q5.0 Extreme Silence Power für 182 Euro Testsieger.
Bei den Staubbox-Modellen liegen Samsung der SC86H0 Eco Wave für 202 Euro und der Philips Power Pro Eco für 177 Euro vorn.
Webhinweis: www.besterstaubsaugertest.de