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Neue EU-Effizienzlabel

Die derzeit geltende Energiekennzeichnung für Hausgeräte verwirrt Verbraucher und gibt keine Orientierung für den Kauf besonders sparsamer Geräte. Doch Brüssel will nun endlich Ordnung in den EU-Labelzoo bringen. Doch wann dies wirklich der Fall sein wird, ist noch völlig offen.

(15. Januar 2018) Das bisherige Effizienzlabelsystem ist über viele Jahre gewachsen: Nach A wurden A+, A++ und schließlich A+++ eingeführt. Verbraucher wissen daher nicht, ob ein Gerät mit A+ Aufkleber gerade nur den aktuellen Mindeststandard erfüllt, wie es bei Waschmaschinen der Fall ist, oder ob das Gerät eine gute Effizienz aufweist. Es kann sich bei A+ nämlich auch um ein besonders sparsames Gerät handeln, derzeit beispielsweise bei Dunstabzugshauben. Eine neue Verordnung soll Ordnung ins Chaos bringen.

915 TV-Zuschauerin / Foto: pixabay.com/wilkernet

Neue Verordnung in Kraft

Die komplizierten Plus-Klassen werden ersetzt durch die einfache und einheitliche Skala von A bis G für alle Geräteklassen.

Die entsprechende Verordnung für die neuen Label ist am 1. August 2017 in Kraft getreten. Die neuen Label sollen in zwei Schritten eingeführt werden. Die entsprechenden technischen Kriterien wurden jedoch bisher noch nicht definiert. Erst wenn die Kriterien feststehen, kann mit der Einführung begonnen werden. Wir werden also noch etliche Jahre mit den alten Labeln leben müssen (siehe Tabelle). Im ersten Schritt soll die neue Skala unter anderem für Waschmaschinen, Kühlschränke, Geschirrspüler, TV-Geräte und Beleuchtung eingeführt werden.

915 Tabelle Derzeit geltende Kennzeichnungen

Produktdatenbank

Eine öffentlich zugängliche Produktdatenbank soll die wichtigen technischen Informationen über die Geräte verfügbar machen. Die Kriterien für Vergabe sollen jedoch nicht öffentlich zugänglich sein. Über einen QR-Code auf dem Gerät soll ein einfacher Direktzugang zur Datenbank möglich sein. Ab August 2017 müssen für alle neu in Verkehr gebrachten Geräte die Produktdaten in der Datenbank eingetragen werden.

Für Lieferanten, Hersteller, Importeure, Händler und Marktüberwachungsbehörden bringt die Neuordnung  aber noch einige weitere Änderungen mit sich. Beispielsweise müssen die Lieferanten und Händler stärker auf die Effizienzklasse des Produktes in der Werbung verweisen. Danach ist bei jeder visuell wahrnehmbaren Werbung für ein bestimmtes Modell auf die Energieeffizienzklasse des Produktes und das Spektrum der auf dem Etikett verfügbaren Effizienzklassen hinzuweisen.

Verloren im Dickicht der Label

(28. März 2015) Laut einer forsa-Umfrage im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) achten 57% der Verbraucher beim Kauf eines neuen Haushaltsgeräts auf das Energielabel mit den Effizienzklassen A+++ bis G. Dieses Label sei aber nicht so eindeutig, wie es die Farbskala nahelegt, so ein Marktcheck des vzbv und der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz.

Da für jede Produktgruppe unterschiedliche Regeln gelten, sei es schwer, den Überblick zu behalten, heißt es, eine einheitliche Skala für alle Geräte fehle. Vor allem die Flut an Bestnoten sei problematisch. Der vzbv fordert eine Rückkehr zur Skala von A bis G. Zudem solle der Stromverbrauch deutlicher als bisher ausgewiesen werden.

EU-Label gut – alles gut

Nach langem Ringen gelten seit dem 20. Dezember 2010 neue EU-Energielabel für Elektrogeräte. Die Energiedepesche fasst zusammen, was sich geändert hat.
Von Oliver Stens

(19. März 2011) A, A+, A++ – Zwölf Jahre lang haben die alten Energielabel das Bewusstsein der Käufer geprägt und die Entwicklung von energieeffizienten Geräten vorangetrieben. Wer eine neue Wasch- oder Spülmaschine, einen Kühlschrank oder einen Gefrierschrank brauchte, war gut beraten, auf die bunte Farbskala und die entsprechenden Bezeichnungen zu achten.

915 Oliver Stens

Energiespar-Experte Oliver Stens

Doch es gab einige Kritikpunkte an den alten Labels: Sie umfassten längst nicht alle Geräte, die Skala war für viele Bereiche veraltet und irreführend und statt Stromfresser lediglich zu kennzeichnen, sollte man ineffiziente Modelle ganz verbieten. Eine – zudem EU-weite – Neuauflage der Labels ist jedoch eine Mammutaufgabe, denn hinter jedem Etikett stehen Berge von Verordnungen und Vorschriften – von der Schriftgröße bis zur Messtechnik für verschiedenste Geräte samt ihrer Spezifikationen. Da musste der Gesetzgeber Prioritäten setzen.

A+++ statt Top-Runner

Eine Überarbeitung des Labels schien angebracht. Lange wurde um eine Neugestaltung des EU-Labels gerungen. Ein vergeblicher Vorschlag war das Top-Runner-Prinzip nach japanischem Vorbild. Danach hätten die jeweils effizientesten Geräte auf dem Markt die Bestmarke A jedes Jahr neu festgelegt. Dies erschien aber zu aufwendig. Auch die vorgeschlagenen Zusatzklassen A-20% bis A-80% sind vom Tisch: Zu viele Verbraucher konnten nicht nachvollziehen, dass das Minuszeichen für das bessere Produkt stehen soll.

Die Überarbeitung sieht nun stattdessen eine Erweiterung der Klasse A um A+, A++ und A+++ vor. Weiterhin hat man praktischerweise beschlossen, das neue Label sprachneutral zu gestalten. Dafür wurden verständliche Symbole (Piktogramme) entwickelt. Sie ersetzen das bislang übliche länderspezifische Grundetikett und sollen den Herstellern den Vertrieb erleichtern. Die neue Kennzeichnung darf ab sofort verwendet werden und wird ab Januar 2012 Pflicht.

915 1179 EU-Energie-Label

Die Kennzeichnungspflicht mit dem Energielabel gilt für Elektrogeräte, deren Hauptstromverbrauch in der Betriebsphase entsteht, beispielsweise bei Fernsehgeräten. Dabei gibt es große Unterschiede. Das Logo soll helfen, unnötige Verschwendung zu beenden und energieeffizienten Geräten zu mehr Durchsetzungskraft auf dem Markt verhelfen. Es ermutigt Hersteller dazu, sparsame Technologien zu entwickeln.

TV-Leistung im Blick

Für Fernseher wird von dem neuen Label eine große Entscheidungshilfe für Verbraucher erwartet. Zu Recht, denn die Geräte werden immer größer. Unterschiedliche Technologien erschweren den Verbrauchern den Durchblick – mit oft gravierenden Folgen für den Stromverbrauch, denn Kritiker bezeichnen Plasmabildschirme mit teilweise 400 Watt Leistungsaufnahme wegen ihrer mangelnden Effizienz auch gern als „Flachheizkörper".

Kriterien für die neuen Labels sehr ambitioniert

TV-Geräte mit der Bestmarke A+++ dürfen noch nicht mal ein Zehntel der schlechtesten Kategorie G aufweisen. Noch kann kein einziges Gerät mit einer derart effizienten Technologie aufwarten. Die Skala endet darum bisher noch bei der Klasse A, die nur wenige Geräte erreichen. Die erweiterten Klassen A+ aufwärts kommen erst schrittweise von 2014 bis 2020 hinzu.

915 Piktrogramme für Fernsehgeräte

Das Label nennt zudem die Leistungsaufnahme in Watt während des Betriebs und der sich daraus ergebende Energieverbrauch in Kilowattstunden pro Jahr. Angenommen wurde dabei eine tägliche Laufzeit von vier Stunden.

A+++ für Kühlgeräte

Bisher markierte die Kategorie A++ bei Kühlgeräten die Bestmarke. Doch um die Top-Sparer noch besser hervorzuheben, kommt die Energieklasse A+++ hinzu. Dazu gibt es neue Symbole: Eine Milchtüte zeigt das Kühlvolumen an, eine Schneeflocke steht für das Gefriervolumen und ein Lautsprecher signalisiert den Geräuschpegel – schließlich stehen Kühlschränke meist in der Wohnung und können zum Teil beträchtlichen Lärm entwickeln. Die Angabe des jährlichen Energieverbrauchs bleibt. Ab Mitte 2012 gilt weiterhin ein Verkaufsverbot für alle Kühlgeräte, deren Energieklasse schlechter als A+ ist.

915 Piktrogramme für Kühl- und Gefriergeräte

Spülmaschinen im Lärmcheck

Die Energieeffizienzklassen verschieben sich. Statt von G bis A reichen sie künftig von D bis zur Klasse A+++. Anstelle des Energieverbrauchs pro Spülgang wird der jährliche Energieverbrauch bei wöchentlich fünf Standard-Spülzyklen inklusive Standby-Verbrauch deklariert. Das gleiche gilt für den Wasserverbrauch. Je nach Haushaltsgröße und Nutzungshäufigkeit werden die Angaben zwar abweichen, aber mit den Jahresangaben verwenden nun alle gekennzeichneten Geräte vom Fernseher bis zur Waschmaschine dieselbe Verbrauchsangabe.

915 Piktrogramme für Geschirrspüler

Die Trockenwirkung wird weiterhin als Trockenwirkungsklasse angegeben. Bei der Reinigung wird es künftig nur noch die Klasse A geben. Spüler, die das nicht erreichen, dürfen nicht mehr in den Handel. Weiterhin gibt es eine Angabe über das Fassungsvermögen in Maßgedecken und über die Geräuschentwicklung in Dezibel.

Neue Klassen für Waschmaschinen

Wie bei den Geschirrspülern tritt anstelle des Energie- und Wasserverbrauchs pro Waschgang künftig der jährliche Verbrauch bei wöchentlich vier Ladungen. Auch bei den Waschmaschinen erweitert sich die Skala der Energieklassen bis zum A+++. Ausgezeichnet werden zudem das Fassungsvermögen in Kilogramm, die Schleuderwirkung und der Lärmpegel beim Waschen und Schleudern.

915 Piktrogramme für Waschmaschinen

 Download Gesamtübersicht der Piktogramme für das EU-Energie-Label 

Alte Labels bleiben teilweise

Für Energiesparlampen, Backöfen, Trockner, Waschtrockner und Raumklimageräte bleibt die bisherige Kennzeichnung.

Für sparsame Beleuchtung sorgt das Glühlampenverbot.

Elektrobacköfen nutzen den teuren Strom wenigstens sehr gut aus. Doch das ist wenig spektakulär, das war auch schon vor 30 Jahren so.

Generation Sparsam

Neue Liste 2009/10

Generation Sparsam

Seit kurzem ist sie fertig: die neue Liste sparsamer Hausgeräte vom Detmolder Niedrig-Energie-Institut. Klaus Michael kommentiert die Aufstellung.

(6. Januar 2010) Und es geht immer noch sparsamer: Jedes Jahr überholt die Realität die Prognosen des Vorjahres. Entgegen allem Gerede über angebliche Grenzen des Machbaren kamen auch 2009 wieder deutlich sparsamere Haushaltsgeräte als im Vorjahr auf den Markt. Dies gilt in diesem Jahr vor allem für Wäschetrockner und Spülmaschinen, wie die neue Broschüre Besonders sparsame Haushaltsgeräte 2009/10 zeigt. Sie basiert auf einer aktuellen Hausgeräte-Marktanalyse des Detmolder Niedrig-Energie-Instituts (NEI) anlässlich der IFA-Messe vom September 2009. Der Bund der Energieverbraucher unterstützt finanziell die Erstellung dieser Liste.

Bis 1.700 Euro unterschiedliche Stromkosten in 15 Jahren

Die Entwickler der führenden Hausgerätehersteller verdienen erneut Komplimente für ihre Kreativität beim Ausschöpfen versteckter Einsparpotentiale. Zugleich hätten Bundesregierung und Europa-Gremien erneut eine deutliche Abmahnung verdient: Bislang haben sie es nicht geschafft, das irreführende Eurolabel mit der Energieffizienz-Einstufung von A bis G zu verbessern oder abzuschaffen.

Irreführende Euro-Label

Vom wenig hilfreichen „A"-Label und vollmundigen Versprechungen sollte man sich nicht irreführen lassen. Unüberlegt erworbene Schnäppchen können sonst nämlich deutlich höhere Strom- und Wasserkosten nach sich ziehen und den günstigen Kaufpreis wettmachen.

Die Liste der sparsamen Hausgeräte:
  • downloadbar:   (1,15 MB)
  • kann in gedruckter Ausführung beim Bund der Energieverbraucher gegen Voreinsendung von 2,90 Euro in Briefmarken bestellt werden.

Außer bei den Kühl- und Gefriergeräten, wo die offizielle Effizienzkategorie „A++" tatsächlich sparsamste Geräte kennzeichnet, sollte man die irreführenden Eurolabel ignorieren und stattdessen zur neuen Liste besonders sparsamer Geräte greifen, zu beziehen über den Bund der Energieverbraucher. Damit kann man beim Einkauf leicht beurteilen, ob ein angebotenes Modell zu den besonders sparsamen Geräten zählt.

Wäschetrockner

Die größten Fortschritte sind bei den Wäschetrocknern zu verzeichnen: Dies ist vor allem der Weiterentwicklung der Wärmepumpen-Technik zu verdanken. 14 Trockner erreichen 2009 erstmals „20 Prozent unter A", weitere zehn Modelle immerhin „zehn Prozent unter A", während jeweils etwa 90 Modelle mit konventioneller Technik nur die bescheidenen Effizienzklassen „B" oder „C" erreichen.

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Die kostengünstigste Trocknung

Absolut bedeutet das bei einem Sieben-Kilo-Trockner, dass sein Stromverbrauch zwischen 1,6 und 4,48 Kilowattstunde pro Trockengang im Programm „Baumwolle schranktrocken" betragen kann. Dieser Verbrauchsunterschied führt in 15 Jahren bei einem Strompreis von 21 Cent pro Kilowattstunde und drei Nutzungen pro -Woche immerhin zu um 1.700 Euro unterschiedlich hohen Strom-Folgekosten.

Spülmaschinen

Bei den Spülmaschinen sorgen in diesem Jahr neue Wärmerückgewinnungstechniken für die größten Einsparerfolge. Bisher wurde bei fast jedem Abpumpen am Ende eines Spülgangs warmes Spülwasser und somit dessen Wärme vergeudet. Das neu zufließende Wasser muss erneut erhitzt werden. In den neuen Modellen wird ein erheblicher Teil dieser Abwasserwärme zwischengespeichert und direkt auf das einfließende Kaltwasser übertragen, was den Stromaufwand für die Resterwärmung drastisch verringert. Besonders sparsame Modelle benötigen für 13 Maßgedecke nur noch 0,83 Kilowattstunden Strom sowie zehn Liter Wasser.

Waschmaschinen

Erfreulich ist auch, dass es endlich wieder mehrere Waschmaschinen mit Warmwasseranschluss gibt. Neben Miele haben jetzt auch Bosch und Candy solche Modelle im Sortiment. Sie sind empfehlenswert, wenn warmes Wasser aus Solaranlagen, Fernwärme oder rationellen Heizsystemen verfügbar ist und die Leitung zwischen Speicher und Waschmaschine nicht zu lang ist.

Fazit

Insgesamt zeigt die neue Marktanalyse eine zufriedenstellende Innovationsbilanz. Bleibt zu hoffen, dass genügend kosten- und umweltbewusste Verbraucher diese Entwicklung dadurch vorantreiben, dass sie besonders sparsame Modelle kaufen, selbst wenn sie nicht in jedem Laden gleich vorn auf dem Aktionstisch stehen, sondern der Kunde sogar eine etwas längere Lieferzeit in Kauf nehmen muss.

Liste mit neuen Sparfüchsen

Neue Liste sparsamer Hausgeräte 2008/2009 ist erschienen

Liste mit neuen Sparfüchsen

(1. Dezember 2008) - Die neue Liste sparsamer Hausgeräte 2008/2009 ist erschienen. Ihre Erstellung wurde vom Bund der Energieverbraucher e.V. finanziell unterstützt. Neben leichten Verbrauchssenkungen in allen Geräteklassen vergrößert sich erfreulicherweise das Angebot an Geräten mit innovativer Technik.

So gibt es neben einem Anbieter eines Gastrockners inzwischen fünf Hersteller von Wärmepumpen-Trocknern. Weiterhin ist eine neue Waschmaschine mit Warmwasseranschluss auf dem Markt: Zu der Miele W3841 WPS Allwater für etwa 1.400 Euro gesellt sich die Bosch WAE 24410 Maxx 7. Beide Geräte waschen mit bis zu 70 Grad heißem Wasser, etwa aus einer Solaranlage. Über den Warm- und Kaltwasserschlauch wird daraus die eingestellte Waschtemperatur selbständig gemischt.

Das Gerät von Bosch hat eine Großtrommel für sieben Kilogramm Wäsche und schleudert mit 1.200 Umdrehungen pro Minute. Während das Miele-Modell einen Bottich aus Edelstahl besitzt, setzt der Hersteller Bosch aus Kunststoff. Dafür ist der Neuling mit etwa 600 Euro deutlich billiger. Bleibt zu hoffen, dass noch weitere Hersteller den Markt beleben. Die Liste kann bezogen werden zum Preis von 2,90 Euro beim Bund der Energieverbraucher.

Euro-Nepp mit A-Geräten

Wer A kauft wird ver-Arscht, wer B kauft, kauft Bescheiden

Euro-Nepp mit "A"-Geräten

Wer A kauft wird ver-"Arscht", wer B kauft, kauft "Bescheiden", und wer C bis G sucht, geht meist leer aus, denn so energiehungrige Schätzchen gibt es außer bei Wäschetrocknern fast keine mehr.
Von Klaus Michael, Niedrig-Energie-Institut (NEI), Detmold

(15. Juni 2003) Diese etwas deftig formulierte Einleitung ist leider überwiegend zutreffend. Sie soll den geneigten Leser provozieren, sich mit dem folgenden Thema ernsthaft zu beschäftigen.

Denn die vor über zehn Jahren von der EG-Kommission beschlossene Energieverbrauchskennzeichnungsverordnung mit ihren bunten Aufklebern mit der A...G-Skala für Energieeffizienz, Waschwirkung, Schleuderleistung, Trockenwirkung usw. auf Neugeräten ist völlig überholt.

Waschmaschinen: Bestgeräte verbrauchen 0,76 kWh und 39 Liter je Waschgang.

Sie führt den Verbraucher bei seiner Suche nach sparsamen Geräten inzwischen mehr in die Irre als zum Sparerfolg. Sie ist damit kontraproduktiv und muss dringend reformiert werden, um dem Verbraucher wieder zu nützen statt ihn zu neppen.

Eurolabel führt Verbraucher in die Irre

Vor allem müssen Verbraucher davor gewarnt werden, nur zu schauen, "ob auch A oder B drauf steht", und statt dessen auf andere bessere Informationsquellen hingeführt werden.
Wer also Verbraucheraufklärung betreibt, darf keinesfalls vorrangig auf das Eurolabel hinweisen, sonst trägt er leicht dazu bei, Verbraucher irrezuführen. Leider tut dies aber noch so manche renommierte Beratungsagentur.

Die Energieverbrauchskennzeichnung von Haushaltsgeräten befindet sich in der Krise. Neue Bestgeräte sind lieferbar. EU-Label führen oft in die Irre. Bessere Information der Verbraucher notwendig.

Mit B kauft man das schlechteste Gerät

Worin liegt das Problem? Wer angesichts des Euro-Aufklebers mit dessen A...G-Bewertungsskala glaubt, er kaufe z.B. bei einem Kühl- oder Gefriergerät mit einem B darauf zwar nicht das Allersparsamste, aber doch etwas relativ Sparsames, irrt meist völlig.
Wie folgende Tabellen zeigen, sind bei vielen Gerätearten B-Geräte bereits diejenigen mit den höchsten Verbräuchen aller lieferbaren Geräte.
Tatsächlich gibt es nämlich bei den meisten Gerätearten gar keine C-, D-, E-, F- oder G-Neugeräte mehr oder nur noch bei einigen Exotenmarken, die aber auf dem Markt keine Rolle spielen und bei Trocknern.

Seit 1995 enorme Einsparungen

Datenbank im Internet ist stets aktuell

Seit 1995 enorme Einsparungen

(08. Juni 2003) Die so hohen Anteile an A-Geräten haben wir vor allem den Anstrengungender Hersteller von Haushaltsgeräten zu verdanken sowie jenen, die den Effizienz-Wettbewerb mit beschleunigt haben, also den Verbraucherverbänden, einigen hierbei engagierten Instituten und derkritischen Presse.

Gefriertruhen: Bestgeräte kommen mit 0,42 kWh pro Tag aus.

Ich selbst beobachte diesen Markt seit 1985. Nicht nur die insgesamt seither erreichten Einsparungen sind enorm. Auch in den letzten Tagen war ich beim Update der Hausgeräte-Datenbank unseres Instituts überrascht, wie große Einsparungen allein in 2003 gegenüber 2002 wieder erreicht wurden und wie viele Modelle auch bei den anderen gemessenen Qualitäten wie Waschwirkung, Schleuderleistung, Trockenwirkung etc. inzwischen A-Klasse sind.

Übersicht Fortschitte Sparsame Hausgeräte zwischen 1988 und 2003

Fortschritt, technischer Ehrgeiz, Wettbewerbsdruck und Idealismus haben zusammen eine bemerkenswerte Umweltentlastung bewirkt.

Datenbank im Internet ist stets aktuell

Wie kann man beim Kauf ein besonders sparsames Gerät finden? Kaufinteressenten mit Zugang zum Internet haben es einfach: www.spargeraete.de , die Online-Datenbank des DetmolderNiedrig-Energie-Instituts enthält die stets aktuellen Daten der in Deutschland lieferbaren Kühl- und Gefriergeräte, Waschmaschinen und Waschtrockner, Wäschetrockner und Spülmaschinen.

Menugeführt kann man die gewünschte Geräteart, Bauform, Größe, Leistung und Effizienzauswählen und bekommt dann nach Verbrauch sortierte Listen der in Frage kommenden Modelle angezeigt, die man auch ausdrucken kann.

Durch Klick auf den Gerätenamen kann man das Datenblatt jedes Gerätes sehen, von manchen Geräten auch Fotos.

Wer keinen Computer hat, sollte vor dem Hausgerätekauf einen netten Nachbarn mit Internet-Anschluss, eine Energieberatungsstelle oder ein Internet-Café aufsuchen, oder zunächsthier weiterlesen, denn die wichtigsten aktuellen Neuigkeiten sind imfolgenden noch dargestellt.

Eurolabel aus dem Verkehr ziehen

Agenda für bessere Verbraucherinformation

Eurolabel aus dem Verkehr ziehen: Agenda für bessere Verbraucherinformation

(08. Juni 2003) Und was ist zu tun, um bundesweit eine sinnvollere Verbraucherinformation zu erreichen?

  • Zunächst alle diejenigen Informationsmittel aus dem Verkehr ziehen, die ausschließlich und unkritisch auf das Eurolabel hinweisen, denn sie sind irreführend.
  • Bessere und umfassendere Informationsmöglichkeiten über möglichst viele Multiplikatoren verbreiten helfen.
    Wenn z.B. jede Stadt oder Gemeinde, jeder Energieversorger und jede Energieberatungsstelle ihre Bürger oder Kunden auf ihrer Homepage über die Möglichkeiten zur Strom- und Wassereinsparung durch den Kauf besonders sparsamer Haushaltsgeräte z.B. dadurch hinweist, dass sie einen (kostenpflichtigen) Link auf http://www.spargeraete.de legt, können massenhaft Bürger über massenhaft Homepages umfassend über dieses Thema informiert werden und sinnvollere Kaufentscheidungen treffen.
    Zugleich müssen nur an einer Stelle die Daten nachgepflegt werden.
    Dieses sehr rationelle Informationssystem wird derzeit erst von 250 der ca 12.000 deutschen Städte, Versorgungsunternehmen und Beratungsstellen genutzt.
    Sprechen Sie auch Ihre Stadt darauf an, dann wird es vielleicht wieder eine mehr.
  • Auch im Print-Medienbereich Aufklärungsmaterial streuen, das für die oft verkannten Einsparpotenziale sensibilisiert und zugleich fundierte Fachinformationen verbreitet.
    Dies ist für solche Zielgruppen hilfreich, die ihren Informationsbedarf nicht im Internet decken wollen oder können oder die direkt angesprochen werden sollen. Das Niedrig-Energie-Institut und der Bund der Energieverbraucher haben viele Jahre lang (zuletzt 2001) die 16-seitige Broschüre "Besonders sparsame Haushaltsgeräte" publiziert, die jeweils von etwa 300 Kommunen und EVU in einer Gesamtauflage von 0,5 Mio Expl. verbreitet wurde.
    Die 2003er Neuauflage der Broschüre ist derzeit in Vorbereitung und wird Ende Juni für interessierte Multiplikatoren verfügbar sein.
  • Das Euro-Label muss reformiert werden und sollte bis dahin zumindest bzgl. der Energieeffizienz ganz vom Markt genommen werden. Alternative Kennzeichnungssysteme wie energy+ verdienen Beachtung und Verbreitung.
    Einen recht vernünftigen Änderungsvorschlag für den Kühlgerätebereich hatte kürzlich Italien in die EG-Kommission eingebracht, aber er fand dort keine Mehrheit.
    Auch Deutschland hat seinen Einfluss auf EU-Ebene nicht wirksam geltend gemacht oder gar vorsorglich Abstimmungskoalitionen eingefädelt, wie diese in der EU oft nötig sind. Nun soll es wieder erst mal für viele Jahre eine Übergangsregelung geben.
  • Nicht zuletzt sollte die kürzlich begonnene Energieeffizienzkampagne der Deutschen Energie-Agentur (dena), die u.a. auch von den Verbänden der Stromwirtschaft und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt finanziert wird und über einen Etat von 13 Mio. Euro verfügt, genutzt werden, um neben Sensibilisierungen und Gags auch fundierte Informationen zu diesem Thema in Deutschland zu verbreiten


Vorsicht bei Schnäppchen

Insgesamt kann man mit der Enwicklung des Lieferangebots ganz zufrieden sein.

Vorsicht bei "Schnäppchen"

(05. Juni 2003) Insgesamt kann man mit der Enwicklung des Lieferangebots ganz zufrieden sein.Was noch Not tut, ist die Sensibilisierung und Aufklärung der Verbraucher über den nicht nur ökologischen, sondern auch betriebswirtschaftlichen Nutzen sparsamerer Geräte.

Vorsicht bei Schnäppchen! Nicht alles was glänzt ist Gold...

So manches "Schnäppchen" rächt sich ja später nachhaltig am Stromzähler und an der Wasseruhr. Wenn es aber nicht am guten Willen oder Verstand, sondern nur an der momentanen Kaufkraft hapert, sollten clevere Elektrohändler und Banker rentierliche Aufpreis-Finanzierungen für besonders sparsame Geräte zum beiderseitigen Nutzen anbieten oder noch mehr EVU, so wie z.B. die Stadtwerke Hanau, mit kleinen Prämien für Spargeräte locken.

Sogenannte "Family"-Modellreihen für die Wäschepflege oder zum Geschirrspülen mit etwas niedrigerem Kaufpreis und dafür hohen Betriebskosten sind dagegen gerade für junge Familien mit froher Erwartung auf viel Kinderwäsche und große Geschirrberge auf 15 Jahre gesehen fatale Fehlinvestitionen.

letzte Änderung: 15.01.2018