ED 01/12 Wärmedämmung - Zweitmauer gegen die Kälte (S.7)

Projekt "Netzwerk Passivhaus"


IG Passivhaus Österreich - Passivhausdatenbank im Internet

Die IG Passivhaus Österreich hat ihre Erfahrungen mit über 100 Passivhäusern in einer Datenbank ausführlich dokumentiert. Es zeigt sich,  dass maximaler Wohnkomfort bei minimalen Energieverbrauch sich bereits bestens bewährt haben.

(24. Dezember 2003) Gesundes Raumklima, höchster Wohnkomfort und Behaglichkeit - und dies zu niedrigen Baukosten und minimalsten Betriebskosten. Das sind die Wunschträume vieler Häuslebauer und Bauherrn, besonders wenn zu Beginn der Heizperiode wieder die Energiepreise kräftig steigen. Für hunderte Österreicher ist dieser Traum bereits gelebte Realität mit höchster Benutzerzufriedenheit.

Das Passivhaus ist auch in Österreich der neue Trendsetter für nachhaltige Architektur und ermöglicht durch seine hervorragende thermische Gebäudequalität und Komfortlüftung mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung maximale Behaglichkeit auch ohne herkömmliche Heizsysteme. Kein Wunder, belasten solche vorbildlichen Gebäude die eigene Geldbörse nur noch mit 1.- €/m² Wohnfläche für Energiekosten von Raumwärme, Lüftung und Warmwasser - pro Jahr versteht sich!

Passivhaus = kein Wohnkomfort?

Wer nun meint, ein Passivhausbewohner müsste spartanisch und ständig fröstelnd hausen, liegt weit daneben. Unisono bestätigen die Bewohner nach bis zu 7 Jahren Wohnpraxis: "Wir würden nie mehr auf den Wohnkomfort eines Passivhauses verzichten wollen. Die permanent frische und pollenfreie Luft in allen Räumen und kein störender Straßenlärm sind ein enormer Gewinn an Behaglichkeit."

Solche Passivhäuser, egal welcher Nutzung, zeichnen sich dadurch aus, dass sie nur noch eine Energiekennzahl von maximal 15,0 kWh/m²a aufweisen, und damit einen um 80% geringeren Energieverbrauch als der heutige Neubaustandard benötigen! Dies wiederum steigert ganz erheblich den Wert des Gebäudes, muss doch spätestens in zwei Jahren bei jedem Kauf und Verkauf einer Wohnung oder eines Hauses - egal ob Neu- oder Altbau - gemäß europäischer Gebäuderichtlinie die Energiekennzahl ausgewiesen werden.

Zudem werden die Passivhausbauherren in den meisten Bundesländern durch den jeweils höchsten Wohnbauförderungsanspruch belohnt. Damit sind die geringen Mehrkosten von rund 8 Prozent abgedeckt, und durch die gewaltigen Energieeinsparungen ist ein Passivhaus damit vom ersten Tag an, von der ersten Rückzahlungsrate an deutlich billiger als jedes vergleichbare Standard- oder Niedrigenergiehaus.

"Passivhaus Objektdatenbank" - 1000 Passivhäuser in Österreich"

Das im Auftrag des österreichischen Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie BMVIT im Rahmen der Programmlinie "Haus der Zukunft" laufende Forschungsprojekt "Passivhaus Objektdatenbank - 1000 Passivhäuser in Österreich" hat nun erstmals die aktuellsten Umsetzungspraktiken zum Passivhausstandard dokumentiert. Die Interessengemeinschaft IG Passivhaus aus Österreich hat bereits weit über 100 Passivhäuser mit umfangreichen Detailinformationen über jedem Objekt dokumentiert, und es werden wöchentlich mehr.

"Damit kann jeder die Vielfalt des Passivhausstandards online bewundern, vom Einfamilien- und Mehrfamilienhaus zur großvolumigen Wohnhausanlage mit bis zu 300 Wohnungen, über Reihenhäuser bis hin zu Büro- und Betriebsgebäuden und Kindergärten", freut sich Projektleiter Ing. Günter Lang, "und wir helfen dem Interessenten sein nachhaltiges Traumhaus unter den vielen architektonischen Lösungen, Bauweisen und Haustechniksystemen der gebauten Passivhäuser zu finden".

Auswertungen und Analysen

In dieser Datenbank findet man aber nicht nur 80% aller Passivhäuser in Österreich (ab Ende 2003), sondern auch eine Vielzahl von statistischen Auswertungen und Analysen der dokumentierten Objekte. Dieses Forschungsprojekt "Passivhaus Objektdatenbank - 1000 Passivhäuser in Österreich" ist allerdings ein laufendes Projekt, und befindet sich noch in der laufenden Erfassung der zu dokumentierenden Passivhäuser. Die aktuelle Datenbank und statistische Auswertung gibt daher noch keinen vollständigen Überblick der Passivhäuser in Österreich, und wird wöchentlich aktualisiert und erweitert.

Gleichzeitig werden alle Planer und Bauherrn ersucht, die über Informationen und Daten von noch nicht in dieser Datenbank dokumentierten Passivhäusern verfügen, sich mit der Projektleitung bzw. der jeweiligen IG Passivhaus Organisation in Verbindung zu setzen, damit eine umfassende Dokumentation ermöglicht wird. Die Kriterien zur Dokumentation finden Sie in den angeführten Websites.

Architektonische Vielfalt des Trendsetters Passivhaus

Mit der Dokumentation der in Österreich errichteten Passivhäuser konnte auch der Nachweis erbracht werden, dass sich Nachhaltiges Bauen und Architektur am Beispiel des Passivhauses sehr gut ergänzen. Die bisher dokumentierten Objekte zeigen eine außergewöhnlich hohe Anzahl sehr guter Architektur, und belegen gleichzeitig auch die vielfältige Gestaltungsmöglichkeit und Bauform des Passivhauses.

Projekt Netzwerk Passivhaus

Passivhäuser sind sehr energiesparsam mit geringsten Heizkosten.

Projekt "Netzwerk Passivhaus"

(2002) Passivhäuser sind sehr energiesparsam mit geringsten Heizkosten. Im Laufe der vergangenen Jahre wurden die bisher geförderten Niedrigenergiehäuser so weiterentwickelt, dass sie im weitesten Sinne durch Sonnenenergie erwärmt werden können.

Liegt der verbleibende Heizwärmebedarf im Jahr unter 15 kWh/(m2a) so handelt es sich um ein Passivhaus. Passivhäuser sind ganz gewöhnliche Gebäude, die mit einer optimalen Wärmedämmung ausgestattet sind. Man ist an keine bestimmte Bauweise gebunden.

Leben im Passivhaus

Ob Massivbauweise, Holzbau oder Mischbau - alles ist möglich. Genauso wie man in der Bauform zwischen Ein- oder Mehrfamilienhäuser oder Gewerbe- und Gesellschaftsbauten wählen kann. Für Passivhäuser benötigt man sowohl im Winter als auch im Sommer kein aktives Heiz- bzw. Klimatisierungssystem.

Die Lüftungswärme- und Transmissionsverluste dieser Häuser werden fast vollständig durch "passive" Energiebeiträge ausgeglichen, die zudem noch kostenfrei von der Natur gewonnen werden können.

Durch Türen, Fenster und weitere transparente Flächen kann die solare Energie genutzt werden. Auch dienen die Körperwärme der im Passivhaus befindlichen Personen, sowie Wärmeabgaben von elektrischen Geräten, Beleuchtungen und Prozessen zur Energiegewinnung.

Eine Schlüsselfunktion kommt den Fenstern zu, da der größte Anteil der Raumwärme über die Fenster abfließt.
Mit der Dreifach-Wärmeschutzverglasung und einem Superrahmen sind Warmfenster die ideale Maßnahme, dieses Energieleck zu schließen.

Durchschn. Heizwärmeverbrauch versch. Gebäudestandards

Die aktuelle Energieeinsparverordnung (EnEV) fordert gesetzlich eine höhere energetische Qualität von Gebäuden - sowohl bei Neubauten, als auch bei Sanierungs- und Renovierungsmaßnahmen im Gebäudebestand.
Energieeffizienz im Hausbau hilft nicht nur Bauherren bares Geld zu sparen, sondern ist auch ein Ansatzpunkt für Gemeinden und gewerbliche Unternehmen, den weltweiten CO2-Ausstoß zu vermindern.

Um die Vorteile dieses Baustandards der Öffentlichkeit darzulegen, startete der Verband Energieeffizientes Bauen e.V. das Projekt "Netzwerk Passivhaus".

Ziel des Netzwerkes ist es Bauherren, Architekten, Planer, Unternehmen, Handwerker, Bauträger, Wohnungsbau-Gesellschaften, Kommunen sowie alle interessierte Personen und zukünftige Bauherren zu einer Kooperation zu verbinden, um anstehende Bauprojekte professionell zu realisieren.

Dafür eignet sich das Internet ganz besonders. Im Rahmen der Verbandsarbeit wurde eine Internet-Plattform geschaffen welche die Voraussetzungen einer solchen Aufgabe mitbringt.

Die Internet-Plattform www.eebev.de/ zeichnet sich durch die Darstellung der bereits realisierten Passivhausobjekte regional und überregional aus. Wobei Einfamilienhäuser, Mehrfamilienhäuser, Gewerbe- und Gesellschaftsbauten in Baustoff, Architektur, Technik, Standort, beteiligten Unternehmen u.v.a. in ansprechender Darstellung und Übersicht für alle Interessierten zugänglich ist.

Die intensive und aufwendige Recherche realisierten wir gemeinsam mit erfahrenen Unternehmen, Bauherren, enger Zusammenarbeit mit Bildungsinstitutionen und ähnlich gelagerten Verbänden sowie den Mitgliedern des Verband Energieeffizientes Bauen e.V.

Ihre aktive Mitarbeit ist wichtig damit das "Netzwerk Passivhaus" weiterhin wachsen kann. Mit Ihnen als neues Mitglied arbeiten wir an der Realisierung der gemeinsamen Ziele.
Hierzu informiert Sie der EEB - Verband Energieeffizientes Bauen e.V. gern.
Internet: www.eebev.de oder Telefon: 03763/ 488287

letzte Änderung: 17.08.2010