1964

Ölwirtschaft

Investitionen in Öl eingebrochen

Von Aribert Peters

(28. Oktober 2020) Der weltweite Ölverbrauch hat im vergangenen Jahr 2019 wie in allen Jahren zuvor deutlich zugelegt. Doch im Jahr 2020 sieht es anders aus: Die Rohölpreise sind auf Talfahrt, weil das weltweite Angebot die stark eingebrochene Nachfrage bei weitem übersteigt. Im März 2020 gab es sogar kurzzeitig negative Ölpreise auf dem Rohölmarkt, weil die Lager keine Kapazitäten mehr hatten. Die Prognosen für die Ölnachfrage werden noch immer ständig nach unten korrigiert.

1308 Grafik Weltweite Investitionen in die Öl- und Gasförderung / Quelle: IEA World Energy Investment Analysis 2020

Die für 2020 geplanten Investitionen der Öl- und Gasindustrie gehen gegenüber 2019 um ein Drittel zurück. In diesen Zahlen spiegelt sich einerseits die durch die Corona-Krise verursachte Wirtschaftssituation wider, andererseits zeigt sich hier auch eine Zeitenwende in der Fossilindustrie. Der Ölmulti BP will bis 2030 seine Ölförderung um 40 Prozent verringern und seine Investitionen in emissionsfreie Energien verzehnfachen.
www.ubs.com/climate

ExxonMobil 2005 mit Rekordgewinn von 36,1 Milliarden Dollar

Gewinn verdoppelt auf 66,7 Mrd. Dollar

ExxonMobil 2005 mit Rekordgewinn von 36,1 Milliarden Dollar

(1. Februar 2006) Der weltgrößte Ölkonzern ExxonMobil hat 2005 wegen der enormen Preiszuwächse für Öl und Gas den bislang höchsten Gewinn eines US-Unternehmens überhaupt erzielt. Der Rekordgewinn betrug im vergangenen Jahr 36,1 Milliarden Dollar (30 Mrd Euro) und liegt damit fast elf Milliarden Dollar oder 43 Prozent über dem Ergebnis von 2004. Dies hat ExxonMobil am Montag in Irving (Texas) bekannt gegeben.

Damit haben die vier führenden US-Mineralölkonzerne ExxonMobil, Chevron, ConocoPhillips und Marathon Oil 2005 einen beispiellosen Gesamtgewinn von 66,7 Milliarden Dollar erzielt und ihr Vorjahresergebnis mehr als verdoppelt. Der Jahresumsatz legte auf 371 (Vorjahr: 298) Milliarden Dollar zu. Der Jahresumsatz von ExxonMobil ist damit höher als das Bruttoinlandsprodukt der meisten Entwicklungsländer und vieler mittelgroßer Industrienationen wie der Schweiz und Schweden. Die Ölpreise waren im vergangenen Jahr um 40 Prozent gestiegen und hatten mit 70,85 Dollar je Barrel neues Rekordniveau erreicht. Die Nachfrage in China, Indien und den USA, aber auch Produktionsausfälle trieben die Öl- und Erdgaspreise stark in die Höhe.

Die Reserven der Riesen (2004)

Öl- und Gasreserven der Ölkonzerne

Die Reserven der Riesen

(02. Oktober 2004)

Konzern Ölreserven (Jahre) Gasreserven (Jahre)
BP 13,8 14,4
ExxonMobil 13,5 13,5
Repsol-YPF 8,7 18,1
ChevronTexaco 13,0 12,9
ConocoPhilips 13,7 11,4
ENI 11,6 14,7
NorskHydro 7,2 28,9
Total 12,1 12,7
Statoil 6,6 19,8
Royal Dutch/Shell 7,8 13,9

Quelle: E&M 1. September 2004, Equity Research, Geschäftsberichte

Die größten Ölmultis (2001)

Umsätze, Reserven, Produktion, Raffineriekampazität, Reichweite

Die größten Ölmultis (2001)

(01. Mai 2004)

Unternehmen Umsatz
(Mrd. $)
Reserven
(BBOE)
Produktion
(MMBOED)
Raffineriekapazität
(MBPD)
Reichweite*
(in Jahren)
Exxon Mobil 213 20,7 4,3 5 580 13,2
Royal Dutch Shell 177 19,1 3,6 4 230 14,5
BP 175 15,0 3,2 2 790 12,8
Chevron Texaco 106 11,6 2,8 2 850 11,4
TotalFinaElf 95 10,4 2,2 2 540 13
ConocoPhilips 67 8,7 1,7 2 668 14
ENI 44 6,7 1,2 - 15,3
Repsol 40 4,8 1,0 - 13,2
Summe 917 97 20 20 658 13,3

Quelle: Steve Thomas 2003
BBOE = Mrd. Fass Öl, MMBOED = Mill. Fass Öl-Äquivalent pro Tag, MBPD = Mill. Fass pro Tag
*Bei gleich bleibenden Reserven und konstanter Produktion.

Gute Geschäfte

Öl und das daraus gewonnene Benzin bringen Konzernen und Finanzministern satte Gewinne.

Gute Geschäfte

(10. Oktober 2003) - Öl und das daraus gewonnene Benzin bringen Konzernen und Finanzministern satte Gewinne. Den Ölproduzenten bleiben 15 Prozent, weitere 15 Prozent kassieren Ölkonzerne und Raffinerien. Im Jahre 2000 haben nach Angaben der Zeitschrift Stern allein die "Großen drei" ExxonMobil, Shell und BP eine Kriegskasse von 20 Milliarden Dollar angehäuft.

Die Ölmilliarden brachten Wohlstand nur für wenige. Vor allem nährten sie korrupte Diktatoren in hoch verschuldeten Ländern wie Angola. Amnesty International klagt an: "Im Namen des Öls werden die Menschenrechte verletzt. Angola könnte eines der reichsten Länder Afrikas sein. Aber es ist ein zerstörtes Land, in dem die Menschen verhungern. Die internationalen Ölkonzerne machen sich zu Komplizen dieser Politik, einer humanitären Katastrophe".

letzte Änderung: 28.10.2020