News zu Hausgeräten
Europas Elektrogeräte mit Facelifting
(3. Januar 2024) Seit dem 1. März 2021 sind die neuen EU-Effizienzlabel in Kraft und gelten für alle Geräte im Handel. Vertraute Effizienzgiganten wie A+++ bei Waschmaschinen könnten jetzt in den Bereich C rutschen, eine Änderung, die sowohl Konsumenten als auch Hersteller vor neue Herausforderungen stellt. Die Umstellung betrifft eine breite Palette an Haushaltsgeräten – von Waschmaschinen über Kühlschränke bis hin zu Fernsehgeräten und Geschirrspülern. Das alte System, das oft von A+++ bis D reichte, wird durch eine klarere Skala von A bis G ersetzt. Diese Neuerung soll eine realistischere und transparentere Bewertung der Energieeffizienz ermöglichen. Die Stiftung Warentest hat in ihren Tests festgestellt, dass viele Geräte, die zuvor mit A+++ bewertet wurden, unter dem neuen System nicht die Spitzenklasse A erreichen. Das bedeutet jedoch nicht unbedingt eine Verschlechterung der Geräte, sondern spiegelt strengere Prüfkriterien wider. Ein wichtiges Detail des neuen Labels ist ein QR-Code, der auf eine EU-Datenbank mit detaillierten Produktinformationen verlinkt.
Die neue Bewertung wirft allerdings auch kritische Fragen auf. Während einige Aspekte wie der Wasserverbrauch pro Zyklus für Verbraucherinnen und Verbraucher aussagekräftiger sein mögen, fehlt es anderen an Praxisnähe wie der Angabe des Kühlvolumens ohne Berücksichtigung von Schubfächern. Zudem reflektiert das Label oft nur den Verbrauch im Sparmodus, was nicht unbedingt der realen Nutzung entspricht.
Erste "A"- Geschirrspülgeräte auf dem Markt
(7. August 2023) Ein Testbericht zu Geschirrspülgeräten von Stiftung Warentest zeigt, dass es nun drei erste Einbaugeschirrspülmaschinen gibt, die die 2021 neu definierte Energieeffizienzklasse A erreichen. Sie benötigen für das Eco-Programm etwa eine halbe Kilowattstunde. Mehr dazu in der Rubrik Geschirr spülen.
Zuverlässigkeit auf dem Prüfstand
Von Louis-F. Stahl
(25. Juni 2018) Die Stiftung Warentest hat 14.450 Verbraucher nach deren Zufriedenheit und Erfahrungen mit Waschmaschinen, Trocknern und Spülmaschinen befragt (Heft 4/2018, S. 56-61). Die Untersuchung hat in allen drei Bereichen einen klaren Sieger: Das Unternehmen Miele. 97 Prozent der Besitzer einer Miele-Waschmaschine, 96 Prozent der Besitzer eines Miele-Trockners und 94 Prozent der Miele-Spülmaschinenbesitzer sind mit ihrem Gerät so zufrieden, dass sie das Gerät „definitiv“ oder zumindest „wahrscheinlich“ weiterempfehlen würden.
Eine hohe Zufriedenheit besteht bei den befragten Verbrauchern auch mit Waschmaschinen der Marken Privileg, Blomberg und Bosch/Siemens. Auf den letzten Plätzen befinden sich bei den Waschmaschinen Candy, Constructa, Bauknecht und Whirlpool. Die größte Unzufriedenheit im Testfeld zeigte sich bei den Spülmaschinen: Nur 22 Prozent der Verbraucher würden eine Spülmaschine von Gorenje oder Zanussi „definitiv“ weiterempfehlen. Bei Electrolux und Whirlpool sieht es mit 30 Prozent nur wenig besser aus.
Bei der objektiven Zuverlässigkeit zeigt sich, dass Waschmaschinen von Bosch/Siemens mit 4 Prozent Fehlerquote innerhalb der ersten zwei Jahre am zuverlässigsten sind. Nach der Garantiezeit liegt Miele vorn: Nur 13 Prozent der Geräte hatten in den ersten 8 Jahren eine Störung. Schlusslicht ist Bauknecht: Beinahe jede dritte Maschine hatte eine Störung. Bei den Maschinen, die bereits älter als 8 Jahre sind, zeigte sich eine auffallend hohe Störungsrate bei den Miele-Maschinen. Jede dritte Maschine benötigte seit Inbetriebnahme eine Reparatur. Bei näherer Betrachtung geben die Warentester jedoch Entwarnung: Viele, der in dieser Kategorie gemeldeten Störungen, traten erst bei Maschinen auf, die bereits 20 Jahre und älter waren.
Viele defekte Hausgeräte lassen sich mit nur wenigen Handgriffen wieder in Gang setzen.
Hotline des Vereins rettet weiße Ware
Viele defekte Hausgeräte lassen sich mit nur wenigen Handgriffen wieder in Gang setzen. Dieses Know-how lassen sich die Kundendienste vergolden. Für Vereinsmitglieder gibt es die Hilfe zur Selbsthilfe am Telefon kostenfrei.
Von Aribert Peters
(8. April 2015) Alles begann mit dem Kauf eines Wärmepumpen-Wäschetrockners von Siemens im Jahr 2009. Das Gerät war damals deutlich teurer als ein üblicher Trockner, dafür aber dank neuester Technologie sparsamer als alle anderen Wäschetrockner. Nach zwei Jahren folgte die erste Reparatur auf Kulanz durch den Werkskundendienst.
Seit einigen Monaten bockt das Gerät wieder und wurde zum Dauerkonflikt meiner nun schon gut dreißigjährigen Ehe. Meine Frau wäscht, ich bin für die Technik verantwortlich. Schließlich rufe ich wieder den Werkskundendienst an und vereinbare einen Termin. Nach Tagen des Wartens ist endlich der Experte im Haus. Ein kurzer Blick aufs Display der Maschine genügt ihm: Die Pumpe sei defekt und der Maschinenboden mit Flusen zugesetzt. Die Reparatur würde wohl 500 Euro kosten. Für 400 Euro gäbe es aber schon neue Geräte, meint der Techniker. Ich winke ab, er soll mir keine neue Maschine verkaufen, sondern die alte reparieren. Er ist aber nur mit seinem Computer beschäftigt, nicht mit meinem Trockner. Er hätte die Ersatzteile nicht dabei, die müssten erst bestellt werden – und dass obwohl ich vor seinem Besuch den Defekt genau geschildert hatte. Er würde mir jetzt nur einen Kostenvoranschlag schreiben.
Ernüchterung bei mir. Warum repariert er die Maschine nicht? Zusammen mit der defekten Pumpe müssten auch andere Bauteile um die Pumpe herum getauscht werden. Aber nach zwei Jahren wäre die Maschine wohl wieder kaputt. Es sei ja eines der ersten Modelle mit Wärmepumpe. Nach einer halben Stunde schnurrt der Kostenvoranschlag aus seinem mobilen Drucker: 0 Euro. Ob dieser erneuten „Kulanz“ wollte ich gerade Kaffee und Kuchen ausgeben – schließlich sitzt der Techniker ja seit 30 Minuten an meinem Esstisch, statt den Trockner zu reparieren – doch dann tönt es: „Oh, Entschuldigung“. Beim zweiten Ausdruck sind es 408 Euro. Wann das gemacht werden könnte? Das könne er nicht sagen, der Kundendienst sei schließlich sehr gut ausgelastet. 70 Euro hat der Besuch für einen kurzen Blick auf das Display gekostet. Mit dem Trockner hat er sich keine zwei Minuten beschäftigt.
Erfolgreiche Selbsthilfe
Aber: Ich bin Mitglied im Bund der Energieverbraucher e. V. und der hat eine Hausgeräte-Hotline mit Oliver Stens. Der erfahrene Service-Praktiker leistet telefonisch erste Hilfe. Endlich klappt der Kontakt und ein Termin wird vereinbart, wo man gemeinsam dem Problem zu Leibe rücken will. Nun wird es ernst. Ich bin mit Schraubendreher, Rohrzange und Flaschenbürste bewaffnet.
Oliver gibt mir am Telefon die Anweisungen: Die oberen drei Schrauben mit einem 20er, die unteren zwei mit einem 15er losdrehen. Nach zehn Minuten habe ich mit Olivers Telefonseelsorge die Pumpe ausgebaut. Das Wassersammelgefäß wird gereinigt. Der Schlauch durchgeblasen. Nun wird das Gerät wieder zusammengeschraubt. Das geht schneller als das Auseinandernehmen. Erstaunlicherweise kriege ich die Teile wieder zusammen. Ein paar Schrauben, die am Ende übrigbleiben, werden ignoriert. Das kenne ich von vielen Autoreparaturen aus der Studentenzeit. Wie ein Wunder: Die Maschine läuft wieder. Das wirkliche Wunder ereignet sich aber erst später. Die Wäsche wird wieder trocken. Das erste Mal seit Monaten. Die Ehe ist gerettet. Das Ganze hat eine halbe Stunde gedauert. Ungelernt und ohne Vorerfahrung.
Ausflüchte des Herstellers
Warum hat das eigentlich der Werkskundendienst nicht gemacht? Der war auch eine halbe Stunde da. Der Siemens-Kundendienst antwortet auf meine Beschwerde: Eine Flusenansammlung könnte bei bestimmten Betriebsbedingungen auch künftig auftreten. Aus diesem Grund wurde eine Reparatur verbunden mit einer technischen Änderung angeboten, bestehend aus Kondensatpumpe, Filtern und Schläuchen. Man sei bereit, mir die Überprüfungskosten zu erstatten und die Reparatur zu einem Sonderpreis von 200 Euro durchzuführen.
Ähnliche Erfahrungen
Auch meine langjährige Kollegin, Frau Matheisen, hat ähnliche Erfahrungen. Eine Telefonschaltung mit der Hausgeräte-Hotline brachte die defekte Spülmaschine wieder in Gang. In einem anderen Fall diagnostizierte die Hotline eine defekte Platine in der Waschmaschine. Die bereits betagte Maschine musste jedoch tatsächlich ersetzt werden.
Hausgeräte-Hotline
Jeden Montag zwischen 19 und 21 Uhr ist Oliver Stens an der Hausgeräte-Hotline zu erreichen, die für Vereinsmitglieder kostenfreie Hotline-Nummer lautet 02224.12312-41.
Telefonische Expertenseelsorge gibt es allerdings nur für „weiße Ware“.
Bleibt die Frage, welches Vereinsmitglied die „schwarze Ware“ (TV/HiFi/Entertainment) übernehmen möchte?!
Steckerleisten: Vorsicht, Brandgefahr!
(12. September 2011) Steckerleisten sind wahre Wundermaschinen: Für kleines Geld verwandeln sie eine einzige Steckdose in drei, sechs oder noch mehr Stromanschlüsse. Bei der Vielzahl elektrischer Geräte etwa am Computer kommt man ohne diese Zauberer kaum noch aus.
Die Stiftung Warentest hat sich die Helferlein genauer angesehen (test 7/2011). Dabei sind den Prüfern eine ganze Menge Schwachstellen aufgefallen, die im Ernstfall sogar gefährlich sein können:
- Bei hohem Stromfluss werden viele Steckerleisten wärmer, als die Norm erlaubt. Eine Leiste erhitzte sich gar auf 120 Grad, nachdem sie eine Stunde 20 Ampere liefern musste (Unitec).
Tipp: Niemals mehrere Steckdosenleisten hintereinander stöpseln. Die angeschlossenen Geräte summieren sich zu einem hohen Stromfluss, der die Leisten ungemütlich warm werden lassen könnte.
Im Zweifelsfall sollte man bei angeschalteten Stromverbrauchern mal mit der Hand nachfühlen, ob die Leiste sich erwärmt. Grundsätzlich sollten große Stromverbraucher wie Waschmaschine, Wäschetrockner oder Heizlüfter direkt an jeweils eine eigene Steckdose angeschlossen werden. - Bei Berührung mit einem glühenden Draht gingen zwei der 19 untersuchten Leisten in Flammen auf (Unitec IU 412 und ETT Versand).
- Kontakte in den Leisten können sich verbiegen. Die Schutzkontakte müssen stabil sein und stets flexibel zurückfedern.
Schlecht abgeschnitten haben die beiden High-Tech-Leisten von Brennerstuhl (28 Euro) und Linea (40 Euro). Brennerstuhl fiel aus, nachdem in einem angeschlossenen Gerät ein Kurzschluss auftrat. Linea erwärmte sich unzulässig.
Außer der Leiste von Ikea hatten alle Steckerleisten einen Schalter für das Abschalten der ganzen Leiste. Die teureren Leisten bieten auch einen Überspannungsschutz, wenn hohe Spannungsspitzen durch das Stromnetz jagen. Alle vier getesteten Leisten konnten die Spannungsspitzen tatsächlich abfangen.