Legionellen im Warmwasser
Legionellenschutz: Krank durch Legionellen - Legionärskrankheit
(30. September 2004) - Die Legionärskrankheit ist eine schwere Form der Lungenentzündung. Sie befällt vor allem ältere Menschen oder Menschen mit chronischen Krankheiten, die das Immunsystem schwächen wie Diabetes oder chronische Bronchitis. Unbehandelt verläuft die Legionärskrankheit bei Menschen mit chronischen Erkrankungen der Lunge in bis zu 70 Prozent tödlich.
Die Legionellose wurde erstmals im Jahre 1976 anlässlich einer Tagung ehemaliger Berufssoldaten (American Legion) in Philadelphia als eigenständige Erkrankung diagnostiziert, nachdem mehrere Tagungsteilnehmer an einer untypischen Lungenentzündung erkrankten und einige Erkrankte verstarben. Die Legionärskrankheit ist weltweit verbreitet.
Legionellenvermehrung und Übertragung
Die Erreger der Legionärskrankheit sind Bakterien, die Legionellen genannt werden. Sie finden und vermehren sich in warmen Süßwasser, in Trinkwassersystemen, Klimaanlagen und Luftbefeuchtern. Über zerstäubtes Wasser z. B. beim Duschen wird der Erreger eingeatmet und gelangt so in die Lunge.
Besonders stark vermehren sich Legionellen bei einer Temperatur zwischen 30 und 45 Grad, wie sie sich in Warmwasserversorgungen von Hotels, Schwimmbädern oder Schulen findet. Wird das Wasser auf mindestes 60° C erhitzt, sterben die Legionellen in kürzester Zeit ab. In kaltem Wasser vermehren sie sich nicht - sterben aber auch nicht ab.
Gefährdete Anlagenbereiche und Objekte
Besondere Gefahr einer Legionellenvermehrung besteht in stehenden Warmwasserleitungen, in denen über längere Zeit kein Wasser entnommen wird. So zum Beispiel in Hotels, deren Zimmer nicht regelmäßig bewohnt werden. Die gefährdeten Leitungen können Abzweigungen in Warmwasserleitungen sein, welche über keine Zirkulationsleitung verfügen oder Kaltwasserleitungen, deren Wassertemperatur sich durch die Wandtemperatur oder in der Nähe verlaufende Warmwasserleitungen erwärmt.
In wärmeren Ländern wie z.B. Spanien sind immer wieder Meldungen zu hören, wonach bedingt durch die Sommerhitze Legionellen auch in Kaltwasserleitungen kritische Werte erreichen.
Legionellenbekämpfung durch die Neue Zirkulation
Durch die Einbeziehung der Kaltwasserleitung in den Zirkulationskreislauf werden hinsichtlich einer möglichen Legionellenvermehrung ebenfalls neuartige Lösungswege beschritten. Zur Vermehrung benötigen Legionellen zwei Grundvoraussetzungen:
- Einen Temperaturbereich von ca. 30 - 45 °C sowie
- Eine Vermehrungszeit von einigen Stunden, um eine kritische Legionellenkonzentrationen zu erreichen.
Das Wasser aus der Warmwasserleitung wird bei dieser Zirkulation über die Kaltwasserleitung wieder zum Warmwasserspeicher zurückgeführt, bevor sich Legionellen auf kritische Werte vermehren können. Der Warmwasserspeicher mit einer Speichertemperatur von mindestens 60 °C dient dabei als "Legionellenfilter" für das erneut in die Warmwasserleitung austretende Wasser. Im Gegensatz zur klassischen Zirkulation kann mit Hilfe der Neuen Zirkulation damit erstmals die Legionellenvermehrung auch in Kaltwasserleitungen wirkungsvoll bekämpft werden.
Gefährdung durch Legionellen?
Die Zahl der Erkrankungen durch Legionellen wird häufig stark übertrieben dargestellt. Nach einem ärztlichen Informationsblatt des Robert Koch-Institutes gab es, seit die Legionellose in Deutschland meldepflichtig ist, jährlich etwa 400 diagnostizierte Infektionen.