Kaffeemaschinen: Extrem hohe Warmhalteverluste
Die schweizerische Verbraucherzeitschrift „saldo" hat acht Kaffee-Vollautomaten getestet: Die Kaffeequalität überzeugt nicht immer. Sehr unterschiedlich ist auch der Stromverbrauch. Die Internet-Suchhilfe für gute Geräte, www.topten.ch , präsentiert die besten Modelle, Kaufempfehlungen und Forschungsergebnisse.
(15. März 2004) - Die Kaffeemaschinen in der Schweiz verbrauchen mehr Strom als alle Fernsehapparate – für über 40 Millionen Euro pro Jahr. Diese Stromkosten könnten beträchtlich reduziert werden. Die Schweizerische Agentur für Energieeffizienz S.A.F.E. schätzt das Einsparpotenzial auf 50 Prozent. Auch in den einzelnen Haushalten fallen die Stromkosten ins Gewicht. So braucht beispielsweise die Jura Impressa E 40 rund viermal weniger Strom als die letztplatzierte Rotel Conforta. Pro Jahr lassen sich durch die richtige Wahl des Gerätes rund 25 Euro sparen, bei zehn Jahren Betriebsdauer summiert sich das auf 250 Euro.
Nur selten automatische Abschaltung
Der Grund für die großen Unterschiede: Nur drei Geräte im Test verfügen über eine automatische Abschaltung (Auto-off). Damit lässt sich einstellen, dass die Maschine nach einer gewissen Zeit (meist zwischen einer und zwei Stunden) die Warmhaltefunktion ausschaltet. Alle anderen getesteten Kaffeemaschinen haben diese Funktion nicht und brauchen daher viel mehr Strom.
Auch mit dem richtigen Verhalten lässt sich viel Energie sparen: Falls vorhanden, sollte die automatische Abschaltfunktion auf eine Stunde eingestellt werden. Für Maschinen ohne diese Funktion gilt: nach Gebrauch ausmachen. Viele der Haushaltkaffeemaschinen stehen in Büros. Hier lohnt es sich besonders, ein Gerät mit automatischer Abschaltung zu kaufen.
So lässt sich Strom sparen, zudem bleiben Dichtungen und Pumpe länger in gutem Zustand, weil sie nicht immer heiß sind. Bei den punkto in Energieverbrauch mit „schlecht" bewerteten Modellen wird die Tassenablage zu stark auf rund 70 Grad aufgeheizt, 40 Grad wären ausreichend.
Verbrauch muss gekennzeichnet werden
Der Bund der Energieverbraucher und S.A.F.E. fordern von den Herstellern, dass sie die unnötigen Warmhalteverluste vermeiden. Die Geräte müssen über eine Auto-off-Funktion verfügen. Wesentliche Optimierungen sind mit besserer Wärmedämmung der Boiler möglich. Zudem sollten die Hersteller – ähnlich wie bei vielen anderen Haushaltgeräten – den Energieverbrauch der Kaffeemaschinen deklarieren.
Eric Bush und Jürg Nipkow, S.A.F.E. Zürich