Ständige Grundlast kostet Geld
Es gibt zwei Faktoren, die den Stromverbrauch und damit die Energiekosten der Stromkunden bestimmen: die Höhe der in Anspruch genommenen elektrischen Leistung und die Einschaltdauer der elektrischen Verbraucher.
Ein hoher Verbrauch kann deshalb z.B. durch kurzzeitiges Einschalten eines leistungsstarken Verbrauchers entstehen. Ebenso kann ein hoher Verbrauch durch langanhaltendes Einschalten eines nur kleinen Verbrauchers entstehen.
Besonders hohe Verbrauchswerte entstehen - und das wird meist unterschätzt - durch den unbemerkten Betrieb kleinerer Verbraucher, die ohne Unterbrechung das ganze Jahr über eingeschaltet sind. Dabei entsteht eine elektrische Grundlast, die bis zu 50% des Jahresstromverbrauches verursachen kann.
Beispiel: Bei einer Betriebsbegehung entdeckte ich in einem Lagerraum ein eingeschaltenes elektrisches Heizgerät mit einer Leistung von 2 KW, das von der Belegschaft einfach "vergessen" wurde. Das Gerät verbraucht im Jahr (2 KW x 24 h x 365 d) = 17520 kWh Strom. Dafür sind ca. 2700 ? Stromkosten zu bezahlen.
Es ist deshalb eine lohnenswerte Aufgabe, im Rahmen eines betrieblichen oder kommunalen Energiemanagementes auch den Einsatz kleiner, oftmals unbeachteter Geräte unter die Lupe zu nehmen. Das gilt insbesondere für Pumpen, elektrische Heizgeräte, Kompressoren, Lüfter, Einzellampen, Computer, Maschinen im Leerlauf, Steuerungen, Netzgeräte, Bürogeräte u.a.
(Heinz Böhle)