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Die Mär vom Schweizer Sauberstrom Die wunderbare Stromwandlung

Die Mär vom Schweizer Sauberstrom

(10. September 2009) Die Schweiz produziert reichlich Wasserstrom - und exportiert diesen fleißig: Rund 40 Prozent, das sind rund 13 Milliarden Kilowattstunden, fließt in die Netze der europäischen Nachbarn. Doch gleichzeitig importiert die Schweiz jährlich nahezu elf Milliarden Kilowattstunden Strom aus "nicht überprüfbaren Energiequellen" - was nichts anderes ist als Strom aus nuklearer und fossiler Produktion. Darauf macht die schweizerische Zeitschrift Energie & Umwelt aufmerksam (Heft 2/2009).

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Als Beispiel wird der schweizer Stromversorger Rätia Energie genannt: Das Unternehmen besitzt Anteile an Kohlekraftwerken in Deutschland und verkauft seinen Kunden 99 Prozent Strom aus nicht überprüften Energieträgern. Auch die Stauseen tragen zum Greenwash bei: Sie füllen die Speicher nachts mit importiertem Graustrom und erzeugen daraus tagsüber "sauberen" Wasserkraftstrom.

Ähnlich verfährt Österreich: Die Alpenrepublik stellt zwar 41 Milliarden Kilowattstunden Ökostrom her und exportiert 13 Milliarden davon. Gleichzeitig importieren die Österreicher jedoch 19 Milliarden Kilowattstunden. Auch Norwegen (Import 13, Export sechs) und Schweden (Import 24, Export zwölf) importieren mehr Strom, als sie exportieren.

letzte Änderung: 13.06.2022