Energieautonomie made in Puchheim
Von Gaspreisen und Strompreisen und auch von Lieferengpässen und Blackouts unabhängig werden, der Willkür der Monopole entfliehen, davon träumen viele Verbraucher. Mit dem Blockheizkraftwerk des Familienbetriebs Giese kann dieser Traum schon heute praktisch verwirklicht werden: Ein Pflanzenölmotor erzeugt Wärme und Strom für das eigene Haus.
(8. September 2005) - Das kleine Familienunternehmen Giese aus Puchheim bei München baut seit 1992 Blockheizkraftwerke (BHKW), die Wärme und Strom erzeugen. Jährlich baut Giese etwa 200 Aggregate. Der Hersteller ist selbst in Fachkreisen weitgehend unbekannt. Sehr zu Unrecht, denn sein Konzept unterscheidet sich deutlich von anderen Herstellern.
Gieses Maschine besteht aus Standard-Bauteilen, die überall frei erhältlich sind. Teure und umständliche Spezialanfertigungen und Werkzeuge sind deshalb entbehrlich. Der eingesetzte Kubota-Motor wird jährlich in einer Stückzahl von 400.000 hergestellt und hat sich seit vielen Jahren in Baumaschinen und Kühllastwagen bewährt. Für die kleinste Variante mit einer Leistung von 4 kW elektrisch hat der Motor drei Zylinder und deshalb einen guten Rundlauf im Gegensatz zu Einzylindermaschinen. Wegen dieser Bauart ist kein Schwungrad notwendig und das Aggregat wiegt mit 330 Kilo einschließlich Generator deutlich weniger als vergleichbare Fabrikate. Das Giese-Aggregat gibt es für Erdgas, Heizöl oder Pflanzenöl zu kaufen. Das Heizöl-Aggregat kostet 10.000 Euro plus Mehrwertsteuer und Montage. Die Pflanzenöl-Variante kostet knapp 16.000 Euro und leistet 5,3 kW el bzw. 12,5 kW thermisch. Alle 600 Stunden ist ein Ölwechsel fällig. Der Generator dient zugleich als Anlasser. Die Maschine verbraucht in der kleinsten Ausführung 0,9 Liter stündlich. Mit einem Vorrat von gut 2.000 Litern kommt man also ein Jahr lang aus. Giese baut BHKW mit einer elektrischen Leistung zwischen drei und 45 kW. Wirtschaftlich gesehen sind die größeren Maschinen deutlich rentabler.
Der Motor springt an, wenn Warmwasser- und Heizungsspeicher unter eine bestimmte Temperatur abkühlen. Er läuft so lange, bis die Speicher wieder warm sind. Während dieser Zeit wird der überschüssige Strom für eine Vergütung zwischen neun und 19 Cent/kWh ins öffentliche Netz eingespeist. Zwei Drittel des Jahres steht der Motor und erzeugt keinen Strom. In dieser Zeit wird Strom aus dem Netz bezogen.
Es ist auch eine Generatorvariante lieferbar, die unabhängig vom öffentlichen Stromnetz arbeitet, z.B. für Berghütten. Eine dritte Variante (Notstromaggregat, Aufpreis 6.000 Euro) arbeitet wahlweise netzunabhängig, kann jedoch auch ins Netz einspeisen. Der 15-köpfige Betrieb platzt wegen der vielen Aufträge aus allen Nähten. Denn Gieses Konzept bewährt sich in der Praxis und am Markt. Giese bietet nicht nur Mini-BHKW an, sondern auch größere Anlagen. Wenn durch Eigenerzeugung der Strombezug aus dem Netz deutlich sinkt, dann werden die Mini-Anlagen zu Goldeseln, z.B. für Gemeindezentren, Hotels, Autohäuser usw.
Infobroschüre BHKW :Eine 24 Seiten umfassende Broschüre mit dem Titel "Kraft-Wärme-Kopplung - Chance für Wirtschaft und Umwelt" hat der Bundesverband Kraft-Wärme- Kopplung (B.KWK) mit Unterstützung des Bundesumweltministeriums herausgegeben. Bezug: www.bkwk.de
Aktuelle Übersicht zu BHKW-Herstellern, Topaktuelle Übersicht über die derzeit erhältlichen Module, deren Preise und Unterhaltungskosten sowie die zugehörigen Anbieter, gegliedert in die Bereiche Erdgas, Biogas, Klärgas, Heizöl und Rapsöl mit einer elektrischen Leistung zwischen drei und 7.000 kW, herausgegeben von der ASUE und dem Energiereferat der Stadt Frankfurt, zu beziehen über info@asue.de, Einzelexemplare kostenlos. (Ergänzung am 06. August 2015: Die BHKW-Kenndaten für 2014/15)