Energy Star
Energiesparende Computer-Geräte: Verbraucherinformation im Internet
(29. Juni 2004) - Anfang Mai hat die EU-Kommision eine Internetseite eingerichtet, die Konsumenten helfen soll, umweltfreundliche Computerhardware zu finden. Für unterschiedliche Bedürfnisse sind drei Käuferkategorien eingerichtet worden: Private Nutzer, Geschäftskunden und öffentlicher Sektor.
Hier können die Nutzer dann anhand von Rechenmasken herausfinden, welches Computersystem für sie am energiesparendsten ist. Kriterien sind Nutzungsdauer, Stand-By-Zeiten usw. Außerdem werden grundlegende Fragen beantwortet, z. B. wieso es überhaupt sinnvoll ist, einen Computer mit dem Label "energystar" zu kaufen. Der Dienst kann in elf verschiedenen Sprachen genutzt werden.
"energystar" stammt ursprünglich aus den USA; seit drei Jahren gibt es ein europäisches Äquivalent. 2005 will die EU anhand eines Berichtes über die Effektivität Ihres Energiesparprogramms entscheiden, ob es weitere Aktionen zu dem Thema geben wird.
(04.09.03) Das Umweltbundesamt fordert eine Verbesserung der Kennzeichnung energiesparender Elektrogeräte
Energiesparzeichen - was sollten Verbraucher wissen?
(04. September 2003) Das Umweltbundesamt (UBA) hat eine Verbesserung der Kennzeichnung energiesparender Elektrogeräte gefordert. Ein kürzlich vom UBA durchführter Vergleich der Grenzwerte der beiden gebräuchlichsten Energiesparzeichen für Bürogeräte, der Energy Star und das GEEA-Zeichen der Group for Energy Efficient Appliances, hat deutliche Unterschiede ergeben.
Der amerikanische Energy Star, der zur Kennzeichnung energiesparender Bürogeräte auch in der Europäischen Union eingeführt wurde, schnitt dabei schlechter ab als das GEEA-Zeichen, das von einem Zusammenschluss europäischer Energieagenturen vergeben wird und bislang weniger bekannt war. Die qualitativen Anforderungen an die Energieeffizienz sind beim GEEA-Zeichen oft fortschrittlicher und anspruchsvoller als beim Energy Star, die Geräte sind also energiesparender. Das UBA empfiehlt deshalb den Herstellern und Verbrauchern, das GEEA-Zeichen künftig verstärkt zu beachten.
Zudem empfiehlt das UBA für Büro- und Kommunikationsgeräte sowie Unterhaltungselektronik eine Kennzeichnungspflicht für den Energieverbrauch. Nur so sind Vergleiche einzelner Geräte erst möglich. Außerdem sollte die Kennzeichnung zukünftig regelmäßig der Entwicklung der Technik angepasst werden. Das trifft auch auf die Kennzeichnung der Haushaltsgroßgeräte, zum Beispiel Kühlschränke und Waschmaschinen, zu.
Diese werden auch heute noch nach einer fast zehn Jahre alten Energieklassen-Einteilung eingestuft. Als Übergangslösung hat die EU-Kommission zumindest für Kühlgeräte die neuen Energieeffizienzklassen A+ und A++ eingeführt, die ab 2004 besonders energiesparende Geräte kennzeichnen sollen.
Eine Zusammenfassung des Vergleichs beider Energiesparzeichen für Bürogeräte sowie weiterführende Informationen gibt es unter:
Zum Download "Neues zum Thema Leerlaufverluste Ausgabe" 2003/1 (Nr. 17) (2,43 MB)
www.energielabel.de
(April 2003) Bund der Energieverbraucher vertritt europäische Verbraucher in Brüssel
Energy Star schlapp - Neues vom Labeling
Bund der Energieverbraucher vertritt europäische Verbraucher in Brüssel
Am 4. April 2003 tagte zum ersten Mal das ECESB (European Community Energy Star Board ). Das Board berät die EU-Kommission bei der Abstimmung mit dem amerikanischen Energy-Star , die im gemeinsamen technischen Ausschuss stattfindet. Die EU und die amerikanische Environmental Protection Agency (EPA) haben vertraglich eine Zusammenarbeit bei der Kennzeichnung von energieeffizienten Bürogeräten vereinbart. Das Board hat nur beratenden Charakter. Grundlage des Boards ist die Kommissionentscheidung 2003/168/EC vom 11. März 2003. Sie tritt am 7. April 2003 in Kraft. Bei der ersten Beschlussfassung zur Vereinbarung zwischen EU und Energy-Star gab es einen formalen Fehler, der durch eine zweite Beschlussfassung behoben wurde.
Dem Board gehören die EU-Mitgliedsstaaten und Interessenverbände an, darunter die europäische Verbraucherorganisation BEUC, der Herstellerverband ECTA, die Händlerorganisation Eurocommerce, WWF als Naturschutzorganisation. Als Experte wurde die GEEA (www.efficient-appliances.org) zugezogen, die europaweit ein sehr anspruchsvolles Label entwickelt und verbreitet hat (Deutschland: GED www.energielabel.de).
Im Auftrag von BEUC nahm der Bund der Energieverbraucher an der Sitzung als Vertreter der europäischen Verbraucher teil. Die für den April vorgesehen Abstimmungssitzung zwischen USA und EU zum Energy-Star wurde von den USA kurzfristig abgesagt.
Das Board diskutierte zuerst die Geschäftsordnung des Boards. Sodann wurde über das Arbeitsprogramm des Boards beraten. Es u.a. sieht eine Überarbeitung des Off-Modus von Computern vor. In der Einleitung des Arbeitsprogramm ist festgelegt, dass die Kriterien so streng zu fassen sind, dass nur die etwa 25 Prozent marktbester Geräte das Label erhalten.
Die ECTA stellt einen neuen Vorschlag zum Labeling von Imaging-Produkten vor. Dazu gehören Drucker, Faxe und Kopierer. Der Vorschlag hätte zur Folge, dass die meisten Geräte das Label erhielten. Die ECTA hatte sich in der Vergangenheit zum Ziel gesetzt, dass 80 Prozent aller Geräte das Label erhalten. Nun erfüllen praktisch alle Geräte die Anforderungen.
Die österreichische Energieverwertungsagentur stellte eine neue Studie vor, nach der 80 Prozent aller am Markt befindlichen Geräte das Energy Star Zeichen tragen. Damit hat das Label keinen Informationsgehalt mehr bezüglich der Energieeffizienz. Ähnliches wird aus dem US-Markt berichtet. Die Vergabekriterien aus dem Jahr 2000 sind damit offensichtlich überholt, selbst nach Meinung der Industrie. Neue Kriterien sind nicht konkret absehbar.
Zahlreiche Mitgliedsstaaten halten es für sinnvoll, für überdurchschnittlich sparsame Bürogeräte eine besondere Kennzeichnung vorzubehalten. Der Energy Star hat sich demgegenüber als Mindeststandard etabliert, der vom Gros aller Geräte eingehalten wird. Der Konflikt zwischen derzeitigem Niveau und dem anspruchsvollen Arbeitsprogramm wird nicht aufgelöst. Die EU-Kommission bemüht sich in den Verhandlungen mit dem Energy Star um die Durchsetzung anspruchsvollerer Kriterien.
Die EPA hat ein neues Logo eingeführt, um das Marketing überzeugender zu gestalten. Für Bürogeräte darf es auch in den USA erst nach Zustimmung der EU eingeführt werden, weil es dafür strenge vertragliche Festlegungen gibt. Diesbezüglich gibt es noch rechtlichen Klärungsbedarf.
Die Bemühungen der Mitgliedsstaaten zur Verbreitung von Energy-Star halten sich in bescheidenem Rahmen. Die Kommission hat für den Star die geplante Internet-Seite noch nicht realisiert. Aus den einzelnen Staaten zögert man offensichtlich, ein Label mit überholten Kriterien und geringem Kennzeichnungswert offensiv zu vermarkten.
Die Arbeit des Boards wird sich in der nächsten Zeit darauf konzentrieren, die Grenzwerte für Computer und Monitore neu zu erarbeiten und den Vorschlag zu Imaging-Geräten weiter zu entwickeln.
Am Montag der gleichen Woche tagte das Labeling-Komitee der EU. Dort gab es keinerlei Fortschritte, weder bei der anstehenden Verschärfung der Kriterien für die Kennzeichnung von Kühl- und Gefriergeräten, noch bei der Einführung von Kriterien für die Kennzeichnung von Raumklimageräten.