Rekommunalisierung in Dresden?
(27. April 2009) Nach einem Bericht des MDR plant die Stadt Dresden den Rückkauf der privaten Anteile an ihren Stadtwerken. Der Finanzausschuss des Stadtrats habe dem Vorhaben zugestimmt, hieß es, das Stadtparlament werde sich nun damit befassen.
Während Linke und SPD auf eine dauerhafte Rückführung der privaten Drewag-Anteile in städtisches Eigentum drängten, halte die CDU einen späteren Verkauf des Gesamtunternehmens für denkbar.
Umstritten sei der Preis für den Rückkauf der Geschäftsanteile: Er werde zwischen 286 Mio und über 400 Mio Euro geschätzt. Dresden hatte vor zwölf Jahren 45% der kommunalen Stadtwerke Dresden GmbH (Drewag) für 82 Mio Euro an Töchter von EnBW und E.ON verkauft.
An regelmäßigen Gewinnausschüttungen seien insgesamt 203 Mio Euro an diese Minderheitsgesellschafter ausbezahlt worden. 2007 erzielte die Drewag 88 Mio Euro Gewinn.
Sie versorgt in der sächsischen Landeshauptstadt fast 300.000 Kunden mit Strom, Trinkwasser, Erdgas und Fernwärme. Mit den an den Stadthaushalt abgeführten Gewinnen wird vor allem der Dresdner Nahverkehr subventioniert.