125 Martin Jensen. Foto: obs/Peter Jensen GmbH/Angerer, Krafft
(01.10.03) Der Spareffekt eines Gas-Brennwert-Kessels ist enorm. Deshalb sind die Testergebnisse der Stiftung Warentest besonders interessant.

Gas-Brennwertkessel im Test

Der Spareffekt eines Gas-Brennwertkessels samt Speicher ist enorm. Fragt sich nur: Warum hängen bloß so viele Hausbesitzer an ihren alten Energieverschwendern? Deshalb sind die Testergebnisse der Stiftung Warentest (test-Heft 8/2003) besonders interessant.

(01. Oktober 2003) Mit einer Ausnahme zeichnen sich die zehn getesteten Gas-Brennwertkessel durch eine "sehr gute" Energieausnutzung aus. Die besten Nutzungsgrade für Heizung und Warmwasser haben Buderus Logamax plus und MAN Micromat. Sie sind mit 4.780 und 4.970 Euro aber auch am teuersten. Deutlich preiswerter sind die ebenfalls "guten" Junkers Cerasmart (3.770 Euro) und Vaillant ecotec classic (4.000 Euro). Wegen eines relativ hohen Stromverbrauchs schafften alle Kessel nur "befriedigend" in punkto Umwelt.

Kaufen Sie Ihren neuen Heizkessel ohne Regelung. Und erwerben Sie für das gesparte Geld eine Regelung von Bajorath. Sie können dadurch jährlich zwischen 15 und 35 Prozent an Energiekosten sparen. (Bajorath-Regelung)

Größere Unterschiede zeigten sich bei Verarbeitung und Umwelt. Nur Liebhaber von Oldtimern fahren heute noch Autos, die zwanzig Jahre alt sind. Die Erhebung der Schornsteinfeger 2002 hat ergeben, dass 1,5 Millionen Ölheizungen und eine Millionen Gasheizungen älter als 20 Jahre alt sind (Quelle: Erhebung des Schornsteinfegerhandwerks für 2002). Laut Stiftung Warentest sparen neue Gas-Brennwertkessel gegenüber dem 20 Jahre alten Vorgänger zehn bis 15 Prozent Energie und Heizkosten ein.

Bei Öl- und Gaskesseln gibt es neben den modernen Niedertemperaturkesseln auch die besonders energiesparenden Brennwertgeräte. Sie nutzen die im Wasserdampf der Abgase enthaltene Kondensationswärme aus und wärmen damit das Haus. Dadurch steigt der Nutzungsgrad um gut zehn Prozent bei Gas und sechs Prozent bei Heizöl. Brennwertgeräte sind heute Stand der Technik. Anfangschwierigkeiten sind längst behoben. Die Preise für Gas-Brennwertkessel liegen etwas höher, dafür ist die Energienutzung viel besser. Im Test waren Gas-Brennwertgeräte.

Durchflussbegrenzer an Dusche und Wasserhahn verringern den Wasserfluss von 20 auf acht Liter pro Minute und kosten zwischen fünf und zehn Euro.
Schornstein

Ein Brennwertkessel darf nur mit eine feuchteunempfindlichen Abgassystem betrieben werden. Der Schornstein muss mit zugelassenen Rohren aus Kunststoff, Keramik oder Glas ausgekleidet werden, damit das im Schornstein entstehende Kondensat ohne Schaden anzurichten abfließen kann.

Warmwasserbereitung im Sommer

Die zentrale Warmwasserbereitung hat energetische Vorteile. Jedoch kann man ohne Solaranlage in der heizfreien Zeit den Kessel nicht ganz abschalten, weil man den Kessel für das Warmwasser braucht. Moderne Kessel haben für den reinen Warmwasserbetrieb beachtliche Nutzungsgrade zwischen 63 und 70 Prozent. Zwei Fabrikate schafften im Test sogar 78 (Buderus) und 86 Prozent (MAN). In einem Test von Ölkesseln und Speichern 1998 lagen diese Werte noch bei durchschnittlich 50 Prozent.

Stromverbrauch zu hoch

Beim Strom schnitten die Gas-Heizkessel im Test schlecht ab: Sie erfüllten nicht einmal die Kriterien des Blauen Engel. Die Grenze liegt bei 80 Watt. DeDietrich verbraucht sogar 113 Watt. Brötje und Buderus haben mit 75 und 77 Watt die niedrigste Leistung. Im Standby-Betrieb verbraucht nur die Regelung Strom. Hier liegen alle Kessel mit Werten zwischen fünf und 14 Watt im grünen Bereich.

letzte Änderung: 23.12.2018