Guardian-Umfrage zum Klima

Guardian-Umfrage zum Klima: IPCC-Experten und -Expertinnen schockiert

(20. September 2024) Die weltweit führenden Klimawissenschaftler der Organisation Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) gehen davon aus, dass die globalen Temperaturen bis zum Jahr 2100 um mindestens 2,5 °C über das vorindustrielle Niveau ansteigen, was „die international vereinbarten Ziele sprengen und katastrophale Folgen für die Menschheit und den Planeten haben wird“, berichtet die Zeitung The Guardian und setzte die Nachricht auf die Titelseite. Nach einer von Damian Carrington durchgeführten Umfrage unter den IPCC-Wissenschaftlern rechnen fast 80 % mit einem solchen Szenario. 

Begleitet haben sie ihre Prognosen mit drastischen Worten wie „hoffnungslos, gebrochen, wütend, verängstigt, überwältigt“: „Wir haben unsere wissenschaftliche Arbeit geleistet, wir haben diesen wirklich guten IPCC-Bericht erstellt und – es hat keinen Unterschied in der Politik gemacht.“ Die Welt, die sich einige der Befragten für die Zukunft vorstellen, ist erschreckend: Hungersnöte, Konflikte, Massenmigration. Die nach ihrer Meinung wirksamste Maßnahme, die die Menschen ergreifen können: die Wahl von Politikerinnen und Politikern, die den Klimaschutz unterstützen. 

Als Hindernisse werden ausgemacht: Lobbyarbeit der Interessenvertreter fossiler Brennstoffe, Desinformation und Ungleichheit. Die meisten IPCC-Experten halten fehlende finanzielle Mittel nicht für ein Problem. Ein Viertel von ihnen hat an Klimaprotesten teilgenommen. Wichtig sei, dass man nicht aufgebe. Es gebe Fortschritte beim Klimaschutz, und „jedes Zehntel Grad macht viel aus – das bedeutet, dass es immer noch sinnvoll ist, den Kampf fortzusetzen“, so ein Umfrageteilnehmer. „Ich bin überzeugt, dass wir alle Lösungen haben, die für einen 1,5-Grad-Pfad erforderlich sind, und dass wir sie in den kommenden 20 Jahren umsetzen werden. Aber ich fürchte, dass unsere Maßnahmen zu spät kommen könnten und wir einen oder mehrere Klimakipppunkte überschreiten.“
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letzte Änderung: 07.02.2017