Ausbau erneuerbarer Energien: Kohlekraftwerke werden stillgelegt
(27. August 2024) Zum 1. April – kein Scherz! – wurden in Deutschland 15 Kohlekraftwerke mit einer Leistung von insgesamt rund 4,4 Gigawatt (GW) abgeschaltet, berichtete unter anderem das Redaktionsnetzwerk Deutschland. Zum Vergleich: Alle in Deutschland aktiven Kraftwerke, sowohl fossil als auch erneuerbar, leisten etwa 240 GW, die Höchstlast im deutschen Stromnetz liegt bei 80 GW. Rund zwei Drittel der nun weggefallenen Leistung stammte aus Braunkohle-, der Rest aus Steinkohlekraftwerken.
Ursprünglich hätten die Anlagen schon vor rund zwei Jahren abgeschaltet werden sollen. Die durch den Krieg in der Ukraine hervorgerufenen Umbrüche in der Energieversorgung hatten es allerdings notwendig gemacht, Gas zu sparen. So waren die 15 Kohlekraftwerke länger am Netz gelassen oder reaktiviert worden.
Der Verzicht auf die Kraftwerke zeigt einerseits, dass Deutschland und die EU den Wegfall der russischen Energielieferungen gut kompensieren konnten. Doch vor allem ist die Abschaltung möglich, weil der Ausbau der erneuerbaren Energien zuletzt richtig an Fahrt aufgenommen hat.
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Weltweit waren 80 % der 2022 neu zugebauten Kapazität zur Stromerzeugung erneuerbar. Und der Zubau wuchs im Anschluss daran, 2023, noch einmal um 50 %. Auch für Solaranlagen war 2023 ein Rekordjahr. Mit 14,6 GW ist in einem Jahr noch nie mehr Strom aus PV-Anlagen ins Netz eingespeist worden. 2022 waren es nur rund halb so viel. Bei der Windkraft sieht es ähnlich aus: Zwar ist der Ausbau noch nicht auf dem Level der Photovoltaik. Doch vereinfachte Genehmigungsverfahren zeigen ihre Wirkung: 2023 wurden mit 1.500 neuen Anlagen mehr als doppelt so viele genehmigt wie in den beiden Vorjahren.