Klimaneutral bis 2045

Heizen emissionsfrei: Klimaneutral bis 2045

Fossilfrei heizen, das ist ein Traum für die Umwelt und auch wirtschaftlich vorteilhaft. Bis 2045 werden wir es gemeinsam geschafft haben. Wie das funktioniert, wird in den -folgenden drei Beiträgen erläutert. Es geht um das Heizungsgesetz (GEG), um das Wärmeplanungsgesetz (WPG), die Förderung und das gemeinsame Heizen mit kalter Nahwärme.
Von Aribert Peters

(20. Dezember 2023) Mehr als ein Drittel des gesamten Energiebedarfs in Deutschland wird zum Heizen unserer Gebäude und zur Versorgung mit Warmwasser verbraucht. Und 14 Prozent der CO2-Emissionen werden hier verursacht. Die Energiewende im Wärmebereich ist zentral, um die klimapolitischen Ziele zu erreichen und die Abhängigkeit von Importen fossiler Energie zu verringern. Bis 2045 muss Deutschland klimaneutral sein. Bis dahin wird die Nutzung von fossilen Energieträgern im Gebäudebereich beendet. Alle Heizungen werden dann vollständig mit erneuerbaren Energien betrieben.

 ED 04/2023 Heizen emissionsfrei: Klimaneutral bis 2045 (S.12) 

Die Wärmewende ist wichtig fürs Klima, wirtschaftlich sinnvoll und sozial gerecht – und gibt unseren Kindern eine Zukunft.

Eine Reihe von Studien hat belegt, dass dies möglich ist. Und sogar finanziell vorteilhaft, sowohl für den Einzelnen als auch für das ganze Land. Eine wesentliche Rolle spielt dabei die Reduzierung des Heizenergieverbrauchs durch Verbesserung der Wärmedämmung von Gebäuden und die Umstellung aller Heizungen von fossilen auf erneuerbare Energien. 

Bei der Umstellung der Heizungen besonders in verdichteten städtischen Gebieten spielt die Quartiersebene und spielen Nahwärmenetze eine Schlüsselrolle. Denn sie erleichtern und ermöglichen den Umstieg auf erneuerbare Energien. Wir wollen im Folgenden zeigen, welche technischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten Nahwärmenetze und insbesondere die kalte Fernwärme bieten, wie sie sich in Bürgerhand zum Vorteil der Bürger nutzen lassen. Es gibt dafür viele bereits umgesetzte Beispiele und Initiativen, die es verdienen, bundesweit Schule zu machen. 

Es ist erfreulich und folgerichtig, dass die schrittweise Umstellung von Heizungen, wie sie das Gebäudeenergiegesetz vorsieht, verknüpft wird mit einer gesetzlichen Verpflichtung zur bundesweit flächendeckenden Wärmeenergieplanung der Kommunen (siehe „Kommunale Wärmeplanung: Pflicht oder Kür?“). 

Die europäische Gebäuderichtlinie sollte nach dem Plan der EU-Kommission die Mitgliedstaaten zur Sanierung der am schlechtesten gedämmten Gebäude verpflichten. Obwohl sich im Koalitionsvertrag die Regierungsparteien auf eine Unterstützung des Kommissionsentwurfs geeinigt hatten, hat Deutschland genau diese Sanierungsverpflichtung auf EU-Ebene zu Fall gebracht. Das wird künftig zu ganz erheblichen Mehremissionen von CO2 führen, in Deutschland und in der EU – wie eine Studie des Öko-Instituts beziffert hat. 

Sozial gerecht

„Die Wärmewende ist auch sozial die richtige Antwort auf die Energiekrise – denn fossiles Heizen wird in der Zukunft noch teurer. Die CO2-Preise werden massiv steigen und als Folge wird es doch diejenigen am härtesten treffen, die am wenigsten haben. Denn sie wohnen oft in den schlechtesten Wohnungen mit alten Heizungen und schlecht gedämmten Wänden. Deshalb ist die Wärmewende wirtschaftlich sinnvoll, wichtig für das Klima und sozial gerecht“, wie Verena Hubertz (SPD) im Bundestag ausführte. 

Mit dem Sanierungsrechner zu mehr Effizienz

Mit einem „Sanierungsrechner“ können Sie mithilfe weniger Eckdaten eine Abschätzung des derzeitigen Energieeffizienzzustands und des Heizenergiebedarfs Ihres Gebäudes erstellen lassen. Auf dieser Grundlage erhalten Sie Vorschläge zu Sanierungsmaßnahmen, um die Energieeffizienz Ihres Wohngebäudes zu steigern, und Informationen zu den Kosten und Fördermöglichkeiten. Dazu sind nur wenige Daten notwendig. Dennoch gilt: Je genauer Ihre Dateneingabe, desto höher die Qualität der Abschätzung.

Die Ergebnisse des Sanierungsrechners können als Grundlage für die Besprechung möglicher Einzelmaßnahmen und die Einschätzung ihrer jeweiligen Wirkung genutzt werden. Den Report erhalten Sie inklusive eines Handwerks-Flyers als PDF.

letzte Änderung: 07.02.2017