Archiv-News zum Thema Erdgas 2013
Gasanbieter wechseln
(7. Dezember 2013) Die Stiftung Warentest hat Gasanbieter getestet: In den 20 untersuchten Städten lagen die Einsparungen zwischen jährlich 755 Euro (Leipzig) und 163 Euro (Bonn) (Jahresverbrauch 20.000 Kilowattstunden, Finanztest 10/2013). Diese Einsparung ergibt sich, wenn Gaskunden, die bisher noch nie gewechselt haben, zu einem günstigen, jedoch geprüft fairen Anbieter wechseln.
Die Ergebnistabelle für die 20 Städte können kostenlos unter www.test.de/gastarife abgerufen werden.
Die Warentester haben nur sogenannten „faire“ Tarife berücksichtigt, also Tarife
- Mit monatlichen Abschlagszahlungen
- Mit Preisgarantie für 12 Monate für Energiekostenanteil und Netzentgelte
- Kündigungsfrist von höchstens sechs Wochen zum Ende der ersten Laufzeit
- Höchstens vier Wochen Vertragsverlängerung nach Ablauf der Mindestlaufzeit
Unfaire Tarife sind laut Stiftung Warentest Tarife
- Mit Vorkasse
- Pakettarife
- Mit hohem Neukundenbonus
- Kurzer Preisgarantie
- Verlängerungszeit um zwölf Monate nach Ablauf der Mindestlaufzeit
Achtung: Der Test warnt vor Tarifrechnern, die hohe Boni oder Pakettarife Anbieter und Tarife als preisgünstig anzeigen, die sich am Ende als teuer herausstellen. Wenn Sie also Tarifrechner wie zum Beispiel Verivox nutzen, dann achten Sie sorgfältig darauf, dass dort Pakettarife nicht angezeigt werden und ein Bonus nicht berücksichtigt wird.
Fast immer waren bei den Warentestern die Anbieter „Montana Energiehandel“ und „Logo Energie“ die günstigsten Anbieter.
Die Stiftung Warentest hat die Preisklauseln zahlreicher Gasanbieter unter die Lupe genommen. Mit einem vernichtenden Ergebnis. Ein Teil der Klauseln sind unwirksam. Die restlichen werden als „zweifelhaft“ bezeichnet, weil offen gelassen wird, wann genau eine Preisänderung stattfindet. Grundlage ist ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs. Danach dürfen Unternehmen die Preise nur ändern, wenn dafür nachvollziehbare Kriterien vertraglich vereinbart wurden. Genau das ist laut Warentest bei den untersuchten Klauseln unterblieben.
Wingas-Übernahme durch Gazprom: Was bringt das für Gaskunden
(6. Dezember 2013) Die EU-Kommission hat am Mittwoch die komplette Übernahme des Erdgasgroßhändlers Wingas durch den russischen Staatskonzern Gazprom genehmigt. Bisher war Gazprom an der Wintershall-Tochter bereits mit 50 Prozent beteiligt. Die Kommission hat nach eigener Auskunft festgestellt, dass die Übernahme Gazprom nicht dazu in die Lage versetze, den Zugang zu Abnehmern von Gaslieferungen einzuschränken. Denn diese könnten, so die Argumentation der Kommission, auf dem vorgelagerten Markt auf genügend andere Anbieter ausweichen.
Doch verhält es sich tatsächlich so? Gazprom hat via Wingas und deren Tochter Gascade direkten Zugriff auf die Pipelines NEL (Norddeutsche Erdgasleitung) und OPAL (Ostsee-Pipeline-Anbindungs-Leitung). Beide sind direkt an North Stream angeschlossen - jene Ostseepipeline, die maßgeblich unter Führung von Gazprom entstand und die laut Beschluss der EU-Kommission von Gazprom nur zur Hälfte befüllt werden darf. Die andere Hälfte ist anderen Marktteilnehmern vorbehalten. Doch diese haben sich bisher nicht gemeldet.
Zudem betreibt die Wingas via ihre Tochter Astora bei Rehden den mit 4 Milliarden Kubikmetern größten Erdgasspeicher Westeuropas. Ins gewünschte Gazprom-Portfolio passt die Wingas also prächtig. Denn der größte Gaskonzern der Welt leidet unter schrumpfenden Margen (auch aufgrund der fallenden Gaspreise in Europa). Erklärtes Ziel des von Putin-Vertrautem Alexei Miller regierten Unternehmens ist der Durchgriff bis hin zu Endverbrauchern in Europa. Der scheint nun gelungen.
Zwar ist die Argumentation der EU richtig, dass Gaskunden bei den Vorlieferanten auch auf andere Anbieter ausweichen können. Jedoch wird an Gazprom zumindest bei der Leitung und Speicherung in Nord- und Nordwestdeutschland kein Weg vorbeiführen. Die Kunden, die an das dortige Pipelinesystem angeschlossen sind, werden kaum von den tendenziell sinkenden Gaspreisen in Europa profitieren (Lesen Sie hierzu auch unseren Beitrag in der neuesten Energiedepesche: „Warum der Gaspreis stabil ist und bleibt“).
30 Prozent günstiger Gas
(26. April 2013) Das Deutsche Institut für Service-Qualität führte im Auftrag des Nachrichtensenders n-tv eine Gasanbieter-Studie durch, um zu sehen, wer die günstigsten Tarife, die fairsten Vertragsbedingungen und den besten Service bietet.
Untersucht wurden 36 regionale und überregionale Gas- und Ökogasanbieter. Der Service wurde bei jedem Unternehmen anhand von 31 Kontakten über Telefon und E-Mail sowie im Internet getestet.
Die Marktforscher analysierten darüber hinaus die Preise und Vertragsbedingungen in den fünf größten Städten Deutschlands. Die Erhebung erfolgte auf Basis definierter Verbrauchsmengen für die je günstigsten Tarife ohne Bonuszahlungen, Vorauszahlungspflichten, Kautionen und Sonderabschläge, Pakettarife, befristete Angebote und Tarifaktionen.
Laut der Studie spart der Kunde immer, wenn er vom Grundversorger zum jeweils günstigsten Anbieter wechselt, in der Spitze über 30%. Beim Service kamen die Gasversorger insgesamt auf ein befriedigendes Ergebnis, allerdings kam fast ein Drittel der getesteten Gasversorger nicht über ein "ausreichend" hinaus.
Schwach war hierbei die Kontaktqualität per Mail: 38% der E-Mails wurden von den Unternehmen gar nicht beantwortet, vier der 36 Anbieter versendeten innerhalb des Testzeitraums keine einzige Antwort und nur jedes vierte Unternehmen reagierte auf sämtliche Anfragen.
Der beste Gasanbieter 2013 und zudem der beste Ökogasanbieter 2013 heißt Montana Erdgas. Den zweiten Platz im Gesamtergebnis der überregionalen Anbieter Gas wie auch Ökogas belegte Priogas noch vor den Stadtwerken München.
Testsieger Montana errang beim Service in sämtlichen geprüften Städten Platz 1. Auch bei den Konditionen siegte der überregional tätige Energieversorger: Bei den Vertragsbedingungen war Montana vorne und mit 123energie bot nur ein einziges Unternehmen noch günstigere Tarife.
Priogas überzeugte vor allem durch günstige Preise, Service und Vertragsbedingungen fielen nur durchschnittlich aus. Die Stadtwerke München punkteten mit kundenfreundlichen Vertragsbedingungen und gutem Service. Preislich lag der auch überregional tätige Grundversorger nur im mittleren Bereich.
Gasheizung teurer
(26. März 2013) Nachdem die Gasrechnungen im Jahr 2011 – bedingt durch ungewöhnlich warmes Wetter – erheblich gesunken sind, müssen Haushalte für 2012 wieder deutlich mehr für ihren Gasbezug zahlen. Die Gaskosten für Privatverbraucher sind im Jahr 2012 unter Berücksichtigung des temperaturbedingten Energiebedarfs und der allgemeinen Gaspreisentwicklung um rund 13 Prozent gestiegen. Das macht durchschnittlich 105 Euro höhere Kosten aus.
Konnten Gaskunden 2011 noch von einem der wärmsten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnung profitieren, so lag die Durchschnittstemperatur 2012 etwa 0,5 Grad unter den Vorjahreswerten. Dadurch erhöhte sich der temperaturbedingte Heizbedarf der Haushalte um mehr als sieben Prozent. Das allgemeine Gaspreisniveau hat sich im Jahresverlauf 2012 nur geringfügig verändert. Dafür kam es aber im Herbst 2011 zu zahlreichen Erhöhungen, die für das letztjährige Preisniveau bestimmend waren. Unter Berücksichtigung der bundesweiten Preisentwicklung gehen somit rund 40 Prozent der anfallenden Mehrkosten auf die höheren Gaspreise zurück, ca. 60 Prozent der zusätzlichen Belastungen waren wetterbedingt.
Das Jahr 2012 wird für Gaskunden im Schnitt 105 Euro teurer als 2011 und 45 Euro günstiger als 2010. Für 2013 sind unabhängig vom Wetter weitere Preissteigerungen beim Gas wahrscheinlich.
toptarif.de (PDF) : Entwicklung der Gaskosten für Privatverbraucher seit 2008
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