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Archiv: Beiträge zum Thema Kraftwerksneubau aus den Jahren 2005 und 2006

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ISET: 100 % Strom aus regenerativer Energie bis 2030 möglich

Völlige Deckung aus regenerativen Engergiequellen möglich

ISET: 100 % Strom aus regenerativer Energie bis 2030 möglich

(13. November 2006) Die völlige Deckung des deutschen Strombedarfs aus regenerativen Energiequellen ist nach Ansicht des Kasseler Wissenschaftlers Prof. Jürgen Schmid bis zum Jahr 2030 möglich. "Wenn das Wachstum bei den neuen Energien so wie in den vergangenen 15 Jahren anhält, ist dieses ehrgeizige Ziel dank Windenergie und Biomasse absolut realistisch", sagte der Leiter des Kasseler Instituts für solare Energieversorgungstechnik ISET der dpa. "Und eine Verlangsamung des Wachstums ist derzeit nicht erkennbar."  Schmid bezieht sich auf eine gerade abgeschlossene Promotion von Gregor Czisch zu Interkontinentalen Stromverbünden.

 Download Kurzfassung G. Czisch: Interkontinentale Stromverbünde 

Die europäische Energieversorgung wird sich in nächster Zukunft nach Schmids Prognose vor allem auf die Windkraft stützen. "In 20 Jahren wird Strom vor allem aus großen Windparks vor den Küsten kommen. Die Anlagen werden in windsicheren Gebieten vor Skandinavien und England stehen", sagte Schmid. Wahrscheinlich seien auch große europäische Windparks vor Nordafrika. "Dazu brauchen wir Starkstromleitungen, die es heute noch nicht gibt. Kabel mit einer Leistung von zehn Gigawatt werden aber bald marktreif sein."

Nach Schmids Worten wird eine politische Unterstützung der regenerativen Energien nicht notwendig sein. "Der Markt wird das ganz allein machen. Die Produktion einer Kilowattstunde kostet heute etwa fünf Cent. Während aber bei konventionellen Quellen der Preis erheblich steigen wird, wird er bei den erneuerbaren Dank neuer Technik erheblich sinken auf höchstens drei Cent." Selbst wenn man bei nordafrikanischen Windparks Verlust und Transportkosten berücksichtige, bleibe es rentabel. "Wir haben eine Modellrechnung Nordafrika-Kassel gemacht. Nach heutigem Geldwert wären es weniger als zwei Cent."

Notwendig ist nach Schmids Worten ein europäisches Stromnetz. "Wir brauchen zum Beispiel die skandinavischen Pumpspeicherwerke, um die anfallenden Energien besser steuern zu können." Pumpspeicherwerke befördern Wasser in stromreichen Zeiten, zum Beispiel nachts, in ein oberes Becken und lassen das Wasser in Spitzenzeiten wieder durch die Turbinen ablaufen. "Künftig werden wir Europäer erheblich mehr darauf achten, wann wir Strom verbrauchen. Der Tarif wird sich den Spitzenzeiten anpassen und fast minütlich ändern." Nur zwei Drittel allen Stroms müsse zu festen Zeiten verbraucht werden, der Rest sei steuerbar. "In 20 Jahren wird jede Waschmaschine eine Automatik haben, die das Gerät erst zu günstigen Zeiten einschaltet", sagte Schmid.

Sterbelinie Kraftwerke + Ersatzleistung EE

Verlauf ohne/mit Energieeinsparung

Sterbelinie Kraftwerke und Ersatzleistung Erneuerbare Energie

(25. September 2006)

1580 2374 Kraftwerke + Ersatzleistung EE

Quelle: H.-J. Fell

Geplante Kraftwerke in Deutschland

Übersichtskarte

Geplante Kraftwerke in Deutschland

(25. September 2006)

1580 2374 Geplante Kraftwerke (Stand 2006)

Schon bezahlt

Bis 2011 werden neue Kraftwerke ans Netz gehen

Schon bezahlt

(14. September 2006) - Bis 2011 werden in Deutschland (laut Übersicht der Versorgungswirtschaft VDEW) 24 neue Kraftwerke mit einer Leistung von rund 18.000 Megawatt ans Netz gehen. Das sind nahezu 20 Prozent der gesamten deutschen Stromerzeugungskapazität. Nur eines dieser Kraftwerke sieht eine nennenswerte Auskopplung von Wärme vor. Die Chance für eine energiesparende und umweltschonende Kraft-Wärme-Kopplung ist von der deutschen Stromwirtschaft damit vertan worden. Dabei ist erwiesen, dass neue Kraftwerke in Kraft-Wärme-Kopplung durchaus wirtschaftlich zu errichten sind.

Der Bund der Energieverbraucher sieht in dem Verzicht auf Kraft-Wärme-Kopplung einen klaren Verstoß gegen § 1 des neuen Energiewirtschaftsgesetzes: Dort wird eine möglichst effiziente und umweltverträglich Stromversorgung vorgeschrieben.

Eine Rechtfertigung für höhere Strompreise sind die Kraftwerksneubauten keineswegs. "Ihre Finanzierung ist durch die Tarifkunden über die Strompreise bereits in der Vergangenheit geleistet worden und stünde - sofern dass entsprechende Rückstellungen gebildet und nicht für andere Zwecke genutzt wurden - zur Finanzierung der Neubauten zur Verfügung" (vgl. Dissertation von Andreas Stein, Universität Oldenburg, "Ökonomische Überlegungen zur Bedeutung der Liberalisierung …", Seite 499).

Ein Zehntel neu

24 Kraftwerke gehen bis 2011 in Betrieb

Ein Zehntel neu

(25. Januar 2006) 24 Kraftwerke ab 20 MW mit zusammen 18 000 MW waren Anfang 2006 in Deutschland im Bau oder in Planung und werden bis 2011 in Betrieb gehen, meldet der Verband der Elektrizitätswirtschaft (VDEW), Berlin. Das Bauprogramm mache die Hälfte der bis 2020 geplanten neuen Kraftwerkskapazitäten aus, die zusammen rund 40 Mrd Euro kosten.

Zu den neuen Kraftwerken gehört ein Pumpspeicher-Kraftwerk mit 45 MW ebenso wie die Erweiterung eines Laufwasser-Kraftwerks um 74 MW. Die Leistung der neun geplanten Erdgaskraftwerke reiche von 400 bis 1200 MW, die der zehn größeren Steinkohle-Kraftwerke von 600 und 1500 MW. Im rheinischen Neurath und im sächsischen Boxberg seien Braunkohle-Kraftwerke geplant. Anfang 2005 hatte der gesamte Kraftwerkspark in Deutschland eine Leistung von etwa 130 000 MW.

Essent stockt auf

Essent stockt bei der Erzeugung auf

Essent stockt auf

(23. November 2005) Die Deutsche Essent GmbH, die schon über ein Drittel der Leistung des von Statkraft geplanten 790-MW-Gaskraftwerks in Hürth bei Köln verfügt, stockt bei der Erzeugung auf.

Ab Januar 2007 verfügt sie zusätzlich über 75 MW eines 150-MW-Gaskraftwerksblocks ihrer Beteiligungsgesellschaft swb AG, Bremen. Die Anlage wird in den nächsten beiden Jahren von der swb für 20 Mio Euro auf den neuesten technischen Stand gebracht.

Neues Revier-Kraftwerk

EWMR plant neues Steinkohlekraftwerk

Neues Revier-Kraftwerk

(23. November 2005) Ein Konsortium von Stadtwerken plant gemeinsam mit der Energie- und Wasserversorgung Mittleres Ruhrgebiet (EWMR) ein neues Steinkohlekraftwerk mit mindestens 1100 MW im Ruhrgebiet. An dem 1 Mrd Euro teuren Projekt beteiligten sich 20 Stadtwerke aus Deutschland, den Niederlanden, Österreich und der Schweiz.

Das Kraftwerk soll 2011 ans Netz gehen, die Standort-Entscheidung wird im kommenden Frühjahr fallen.

Die 1998 gegründete EWMR, eine Kooperation der Stadtwerke Bochum, Herne und Witten, baut derzeit gemeinsam mit 27 weiteren Stadtwerken ein Gas-Kraftwerk in Hamm-Uentrop. Nach Fertigstellung 2007 wird sie 30% ihres Strombedarfs aus diesem Kraftwerk beziehen. Bislang muss sie den Strom komplett auf dem Markt kaufen.

Greenpeace mit Alternative

Greenpeace sieht Alternative zum Bau eines Braunkohlekraftwerkes

Greenpeace mit Alternative

(30. September 2005) Greenpeace sieht eine klare Alternative zum Bau eines umstrittenen Braunkohlenkraftwerks, das die Essener RWE AG für 2,2 Mrd Euro ab 2006 im nordrhein-westfälischen Neurath errichten will.

Eine von Greenpeace in Auftrag gegebene Studie komme zum Schluss, dass sich durch den Wechsel auf Erneuerbare, effiziente Kraftwerke und Energieeinsparungen langfristig sogar bessere Renditen erwirtschaften ließen, so die Umweltschützer. Der Studie zufolge lassen sich etwa 8 Mrd kWh Strom durch einen Kraftwerkspark aus Erdwärme-, Biomasse-, Biogas-, Wind-, Wasser- und Photovoltaikanlagen erzeugen. Weitere 6 Mrd kWh Strom sollen hoch effiziente Erdgaskraftwerke liefern

Laut den Berechnungen würden die Anlagen insgesamt jährlich 13 Mio t CO2 weniger ausstoßen als das geplante Braunkohlenkraftwerk und rund 2000 statt nur 220 Menschen Arbeit bieten.

Erarbeitet wurde die Studie "2000 Megawatt sauber" von der Aachener Beratungsfirma EUtech.

RWE baut in 15 Jahren für 12 Mrd. Euro neue Kraftwerke

RWE baut neues Kraftwerk in Neurath bei Grevenbroich

RWE baut in 15 Jahren für 12 Mrd. Euro neue Kraftwerke

(20. September 2005) Der Vorstand der RWE AG hat sich für den Bau eines neuen Kraftwerks in Neurath bei Grevenbroich entschieden. Das 2,2 Mrd Euro teure Braunkohlenkraftwerk mit optimierter Anlagentechnik (BoA) wird als Doppelblock mit insgesamt 2100 MW am bestehenden Kraftwerksstandort errichtet und soll Ende 2009 ans Netz. Die BoA-Technologie, die seit 2001 im Kraftwerk Niederaußem eingesetzt wird, steigert den Wirkungsgrad der Braunkohleverstromung auf über 43%. Durch die neuen Blöcke in Neurath können die CO2-Emissionen im Vergleich zu bestehenden Kraftwerken gleicher Leistung um jährlich rund 30% oder bis zu 6 Mio t reduziert werden. Die Braunkohle kommt aus den Tagebauen Hambach und Garzweiler.

Insgesamt will RWE in den kommenden 15 Jahren rund 12 Mrd Euro in seine deutschen Kraftwerke investieren. Neurath ist dabei die größte Investition. Wirtschaftsminister Wolfgang Clement begrüßte die Entscheidung als Bekenntnis zum Energiestandort Deutschland und Bestätigung des neuen EnWG.

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letzte Änderung: 18.03.2015