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Archiv: Strompreise 2007 und 2008

Meldungen und Tabellen zu Strompreise aus 2007 und 2008

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Satte Margen

Marge seit dem Wegfall der Tarifgenehmigung 2006 in nur zwei Jahren vervierfacht

Satte Margen

(11. September 2008) An jeder Kilowattstunde verdient der Stromlieferant rund 1,5 Cent. Diese Marge hat sich seit dem Wegfall der Tarifgenehmigung 2006 in nur zwei Jahren vervierfacht. Das berichtete Thomas Imber von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft LBD auf einer Veranstaltung Anfang Juni auf Schloss Staufeneck (zitiert nach ZfK August 2008, Seite 5).

Nicht mitgerechnet sind dabei die Verdienstmargen am Stromnetz (ca. 1,5 Cent) und bei der Stromerzeugung (rund vier Cent). Bei Gas sind die Vertriebsmargen nach Meinung der Experten höher als bei Strom.

Unfaire Preisentwicklung

Erneut mussten die Verbraucher einen Preisanstieg beim Strom verkraften, während die Großhandelspreise für Strom im Jahr 2007 deutlich unter den Preisen von 2006 lagen.

Unfaire Preisentwicklung

(3. Juli 2008) - Erneut mussten die Verbraucher einen Preisanstieg beim Strom verkraften, während die Großhandelspreise für Strom im Jahr 2007 deutlich unter den Preisen von 2006 lagen. So lag der Grundlastpreis 2006 bei 5,1 Cent pro Kilowattstunde, während er im Jahr 2007 auf 3,8 Cent pro Kilowattstunde sank. Hatte der Spitzenlastpreis 2006 noch 6,4 Cent pro Kilowattstunde betragen, purzelten die Tarife 2007 auf 4,9 Cent pro Kilowattstunde.

Trotz geringerer Strombeschaffungskosten (Großhandelspreise) von über einem Cent je Kilowattstunde verlangten die Stromversorger von den Haushaltskunden einen halben Cent mehr. Industrie-Sondervertragskunden konnten zwischen 2006 und 2007 einen Preisrückgang registrieren, Gewerbekunden dagegen mussten auch 2007 mehr für den Strom zahlen (Quelle: Schiffer, ET 2008, S. 45).

Von Januar 2007 bis Januar 2008 haben sich die Preise für Kohle an den Spotmärkten von 77,83 US-Dollar pro Tonne auf 150,3 US-Dollar nahezu verdoppelt. Der Preisanstieg hat sich im Sommer 2007 deutlich beschleunigt und hält offenbar sein bisher hohes Tempo: Im Februar 2008 wurde eine Tonne Kohle bereits mit 160,77 US-Dollar gehandelt. Der Grund: Der Kohlebedarf für die Stromproduktion wächst - allen voran in China, aber auch in Indien und in den USA.

2007 förderte Deutschland 33 Prozent der genutzten Steinkohle im eigenen Land und importierte den Rest. Deutsche Steinkohlekraftwerke deckten im vergangenen Jahr 23 Prozent des Strombedarfs. Der Preisanstieg für Importsteinkohle beeinflusst den Strompreis mit etwa 0,4 Cent je Kilowattstunde. Der tatsächliche Strompreisanstieg - über ein Cent pro Kilowattstunde und Jahr - lässt sich damit also nicht begründen.

Über zweitausend Euro jährlich für Strom und Gas

Das hat der Preisrechner Verivox ermittelt.

Über zweitausend Euro jährlich für Strom und Gas

(31.März 2008) Die durchschnittlichen Kosten für Strom und Gas beim örtlichen Grundversorger für einen Musterhaushalt belaufen sich auf 2217 Euro, wobei es regionale Schwankungen von bis zu 24 Prozent gibt. Durch einen Wechsel zum jeweils günstigsten externen Versorger können Verbraucher durchschnittlich 159 Euro pro Jahr sparen. Das hat der Preisrechner Verivox ermittelt.

Die geringsten jährlichen Energiekosten fallen in München (2004 Euro), Frankfurt a.M. (2053 Euro), Oldenburg (2083 Euro), Hamm (2091 Euro) und Regensburg (2092 Euro) an. Am tiefsten in die Tasche greifen muss man in den neuen Bundesländern. In Leipzig liegen die jährlichen Kosten für Strom und Gas bei 2483 Euro, gefolgt von Gera (2440 Euro), Zwickau (2439 Euro) und Dresden (2396 Euro). Aber auch in Saarbrücken muss man mit 2453 Euro ungewöhnlich viel für Strom und Gas bezahlen.

In Saarbrücken lassen sich durch einen Wechsel des Strom- und Gasversorgers auch die größten jährlichen Einsparungen erzielen (330 Euro). Auch in Leipzig (311 Euro), Marl (289 Euro), Düren (274 Euro) und Nürnberg (272 Euro) kann sehr viel Geld durch einen Anbieterwechsel gespart werden.

Der Wechsel des Strom- und des Gasanbieters ist einfach und völlig risikofrei. Da die Belieferung gesetzlich geregelt ist, kann es bei einem Anbieterwechsel niemals zu einer Unterbrechung der Versorgung kommen. Der günstigste Anbieter ist mit Hilfe unseres Strom- und Gasrechners schnell ermittelt. Die Anmeldung ist einfach und braucht wenig Zeit. Alles weitere, beispielsweise die Kündigung beim alten Versorger, erledigt der neue Anbieter.

Für den Vergleich der Strompreise wurde ein Musterhaushalt mit einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 4000 kWh zugrundegelegt. Gegenübergestellt wurde der jeweilige Grundversorgungstarif des lokalen Anbieters und der günstigste Tarif eines externen Versorgers. Angebote mit Vorauskasse, Anzahlung oder Paketangebote wurden nicht berücksichtigt. Die Preise beziehen sich auf das jeweils erste Jahr, Freieinheiten und Rabatte wurden mit einberechnet.

Bei den Gaspreisen wurde von einem Musterhaushalt mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 20.000 kWh und einer Heizleistung von 15 kW ausgegangen. Verglichen wurde das jeweils beste Angebot des örtlichen Grundversorgers und das beste verfügbare Angebot eines externen Versorgers. Angebote mit Vorauskasse, Anzahlung oder Paketangebote wurden nicht berücksichtigt. Die Preise beziehen sich auf das jeweils erste Jahr, Freieinheiten und Rabatte wurden mit einberechnet. Da es in Flensburg keine Grundversorger für Gas gibt, konnte hier kein Vergleich angestellt werden.

Steinkohle wird rasant teurer

Die Strompreissteigerungen liegen in den Größenordnung von jährlich über einem Cent je Kilowattstunde und sind durch die Preissteigerungen von Steinkohle nicht begründbar.

Steinkohle wird rasant teurer

(17. März 2008) Gegner der eneuerbaren Energien behaupten immer wieder, dass diese die Strompreise in die Höhe treiben würden. Über den Preiseffekt neuer Steinkohlekraftwerke schweigt man hingegen lieber. Ein Blick in die Preisstatistik des Vereins der Kohleimporteure offenbart jedoch, was auf uns zukommen könnte. Demnach sind von Januar 2007 bis Januar 2008 die Preise für Kohle an den Spotmärkten von 77,83 US-Dollar pro Tonne auf 150,3 $/t gestiegen. Binnen Jahresfrist muss also, wer sich kurzfristig mit neuem Brennstoff für sein Kraftwerk eindecken muss etwas mehr als das Doppelte hinlegen. Der Preisanstieg hat sich im Sommer 2007 deutlich beschleunigt und hält offenbar bisher sein hohes Tempo: Im Februar 2008 betrug der Preis bereits 160,77 $/t. Über die Ursachen des Anstiegs sagt die Statistik nichts, doch sind sie unschwer zu erraten: Besonders in China, aber auch in Indien und in den USA nimmt der Verbrauch von Kohle für die Stromproduktion stark zu. Auch die wachsende Stahlerzeugung verschlingt mehr zu Koks veredelte Kohle, das Gros der Förderung wandert jedoch in die Kraftwerke der Energieversorger.

Tabelle Modelldaten zu Stromerzeugungskosten

Der deutsche Stromkunde merkt von dem Preisanstieg der Kohle bisher wenig, da die Unternehmen über langfristige Lieferverträge verfügen und vom hohen Eurokurs profitieren. Je etwa 14 bis 22 Prozent der deutschen Kohle- und Kokseinfuhren kamen 2007 aus Kolumbien, Australien, Südafrika, der GUS und der EU. Angesichts der großen Nachfrage wird der Preis vermutlich auch in den nächsten Jahren hoch bleiben, sodass Lieferverträge künftig nicht mehr so günstig abgeschlossen werden können. Damit wird sich aller Voraussicht nach das Versprechen der günstigen Strompreise, die die neuen Kohlekraftwerke garantieren würden, in Luft auflösen. Zumal sich der Strom aus Kohlekraftwerken zusätzlich verteuern wird, wenn die viel gepriesene, aber noch nicht einsetzbare CO2-Abscheidetechnik irgendwann ab 2020 eingeführt wird.

Der Einfluss der Kohlepreise auf die Strompreise wird oft falsch eingeschätzt. Eine Modellrechnung der TU-Berlin Lehrstuhl Prof. Erdmann zeigt die Relationen. Die Brennstoffkosten eines neuen Steinkohlekraftwerks schlagen mit etwa  2,5 Cent je Kilowattstunde zu Buche.

Im Jahr 2007 wurden 33 % der gesamten Steinkohle im Inland gefördert, der Rest importiert. 23 % des Stroms wurden 2007 aus Steinkohle erzeugt. Insgesamt ist also der Preis von Importsteinkohle mit etwa 0,4 Cent je Kilowattstunde am Strompreis beteiligt. Die Strompreissteigerungen liegen in den Größenordnung von jährlich über einem Cent je Kilowattstunde und sind durch die Preissteigerungen von Steinkohle nicht begründbar.

Strompreiserhöhungen: Wechseln oder kürzen und sparen

Die Mitglieder des Bundes der Energieverbraucher sind bestürzt und entsetzt über die angekündigten Preiserhöhungen vieler Stromversorger.

Strompreiserhöhungen: Wechseln oder kürzen und sparen

(21. Juni 2007) - Die Mitglieder des Bundes der Energieverbraucher sind bestürzt und entsetzt über die angekündigten Preiserhöhungen vieler Stromversorger.

Der Verein rät allen Verbrauchern dazu, entweder den Anbieter zu wechseln oder die Preiserhöhung nicht zu bezahlen. Während die Aktionäre zufrieden die gestiegenen Dividenden einstreichen, verdummt man die Öffentlichkeit mit dem Märchen von den gestiegenen Kosten.

Der Verbraucherverein bewertet die Strompreiserhöhungen als klaren Gesetzesbruch. Die Strompreise seien bereits vor der Erhöhung um etwa 5 Cent/kWh überhöht gewesen. Mit der gesetzlich vorgeschriebenen der Billigkeit entsprechenden Preisgestaltung seien die Erhöhungen ebenso wenig vereinbar, wie mit der vom Energiewirtschaftsgesetz in § 1 vorgeschriebenen preisgünstigen und verbraucherfreundlichen Stromversorgung. Zudem seien derart überhöhte Preise nur für marktbeherrschende Unternehmen durchsetzbar und stellten deshalb einen klaren Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung dar, die vom Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen § 19 untersagt sei.

Die Preiserhöhungen missbrauchen eine Gesetzeslücke. Die vorige Bundesregierung, deren Kanzler und Minister der Versorgungswirtschaft nahe standen, hatte die Pflicht zur Strompreisgenehmigung zum 1. Juli 2007 abgeschafft. Man hoffte auf einen funktionierenden Wettbewerb und sah einen Widerspruch zwischen wettbewerblich gebildeten behördlich genehmigten Preisen.

Der Bund der Energieverbraucher kritisiert den jetzt eintretenden Zustand, in dem die Strompreise weder durch eine Behörde, noch durch den Wettbewerb wirksam kontrolliert werden.

Die Entgelte für die Nutzung der nach wie vor monopolisierten Stromnetze sind auch nach der Regulierung noch deutlich überhöht. Dies bremst den Wettbewerb. Denn die Netzbesitzer können die überhöhten Durchleitungsgebühren auf der Einnahmeseite verbuchen. Ein neuer Wettbewerber muss diese Entgelte als Kosten in die Kalkulation einstellen. Nur eine eigentumsrechtliche Entflechtung von Stromnetz und Stromverkauf würde den marktbeherrschenden Unternehmen diesen Startvorteil nehmen. Diese von der EU-Kommission favorisierte Lösung wurde vor allem von Deutschland zu Fall gebracht.

Jedoch: Selbst wenn wir absolut faire Durchleitungsentgelte für die Strom- und Gasnetze hätten, würde der Wettbewerb nicht funktionieren. Denn die vier größten Stromkonzerne verfügen über 90 Prozent der Kraftwerke. Ein neuer Anbieter hat deshalb keine Chance, den Kunden faire Preise anzubieten, weil auch er die überhöhten Strombeschaffungspreise entrichten muss. Die Kraftwerksbesitzer können die Differenz zwischen den Erzeugungskosten von rund drei Cent je Kilowattstunde und den Börsenpreisen von rund sechs Cent je Kilowattstunde als Gewinn verbuchen. Eine detaillierte Analyse im Auftrag der EU-Kommission hat auf der Großhandelsebene Stromverkaufspreise nachgewiesen, die um 37 Prozent überhöht sind.

Deshalb ist es absolut notwendig, das Kartellrecht an dieser Stelle zu verschärfen, wie das die Bundesregierung bereits beschlossen hat. Es ist nur zu hoffen, dass dies nicht die Energielobby im Bundestag zu Fall bringt.

"Die Freude mancher Umweltschützer über die Strompreissteigerung geht indes völlig an der Sache vorbei", so Verbandschef Peters. Denn die für den Aufbau einer umweltfreundlichen Stromversorgung notwendigen Milliarden würden derzeit in die Privatschatullen von Aktionären umgeleitet und fehlten dort, wo sie eigentlich benötigt werden. Wer aus ökologischen Gründen für hohe Strompreise sei, solle sich für die Erhöhung der Stromsteuer einsetzen.

Wie kann man sich aktuell gegen das Preisdiktat der Versorger zur Wehr setzen?

Dazu hat man drei Möglichkeiten: Man kann zum einen den Anbieter wechseln. Das geht beim Strom inzwischen recht problemlos. Zum zweiten kann man gegen die Preiserhöhung schriftlich Widerspruch einlegen und die geforderten Entgelte um den Erhöhungsbetrag kürzen. Der Bundesgerichtshof hat in zwei jüngeren Urteilen das Recht auf eine gerichtliche Billigkeitsprüfung noch einmal ausdrücklich bestätigt. Und drittens sollte man jede Möglichkeit nutzen, Energie einzusparen. Auch dadurch lassen sich die Kosten merklich senken.

Strompreise unter der Lupe

Strompreise Haushalte und Industrie - Haushaltsstrompreise -Strompreisentwicklung - Vergleich zu anderen Ländern - Stromkosten als Wachstumsbremse -

Strompreise unter der Lupe

(22. Mai 2007) Deutsche Strompreise sind viel zu hoch. Schuld sind weder hohe Kosten noch Steuern, sondern die unsaubere Geschäftspolitik der Stromwirtschaft. Das wird durch eine Reihe von neuen Studien belegt.

Strompreise Haushalte und Industrie

Die Strompreise für Haushaltskunden lagen im Januar 2007 bei 21 Cent je Kilowattstunde einschließlich Steuer (Quelle: Energy Advice). Die Strompreise für Industriekunden betrugen 8,5 bis 13 Cent pro Kilowattstunde. Nach dem 1. Juli 2007 fällt die Genehmigungspflicht für Strompreise ersatzlos weg. Deshalb haben zahlreiche Versorger neue Preiserhöhungen angekündigt.

Zusammensetzung der Haushaltsstrompreise

Von den Strompreisen der Haushalte entfallen 6,36 Cent pro Kilowattstunde auf die Stromnetzkosten (Stand 1. Mai 2007, Quelle: Enet, Durchschnitt aller Stromanbieter), 8,4 Cent je Kilowattstunde auf Steuern und Abgaben (3,36 Cent pro Kilowattstunde für die Mehrwertsteuer, 2 Cent pro Kilowattstunde Konzessionsabgabe im Mittel, 2,39 Cent für jede Kilowattstunde in Großstädten, 1,3 Cent je Kilowattstunde in Orten mit unter 25.000 Einwohnern, 2,05 Cent pro Kilowattstunde Stromsteuer, 0,65 Cent je Kilowattstunde EEG-Umlage, 0,34 Cent je Kilowattstunde KWK-Umlage). Für die Stromerzeugung oder Beschaffung verbleiben 6,24 Ct/kWh.

Strompreisentwicklung

Die Strompreise sind seit dem Jahr 2000 um gut 30 Prozent gestiegen. Parallel zu den Preisen stiegen die Gewinne der Stromversorger.

1705 FTD Grafik Satter Profit

Vergleich zu anderen Ländern

Die Strompreise in Deutschland gehören zu den höchsten in Europa. In Deutschland kostet eine Kilowattstunde 21 Cent pro Kilowattstunde, in der Schweiz nur 11,6 Cent je Kilowattstunde, in Österreich 17,7 Cent und in Frankreich 12,4 Cent. Lediglich die Preise in Italien (23,3 Cent pro Kilowattstunde), Dänemark (24,7 Cent) und den Niederlanden (23,4 Cent) liegen höher (Quelle: Energy Advice).

Stromkosten als Wachstumsbremse

Eine Reihe wissenschaftlicher Studien hat sich in den vergangenen Wochen mit den deutschen Strompreisen beschäftigt. Mit Ausnahme der von der Stromwirtschaft beauftragten Untersuchungen kommen alle zum gleichen Schluss: Die Strompreise liegen ganz beträchtlich über den Kosten für Produkton und Strombereitstellung.

  • Hamburgisches WeltWirtschafts Institut (HWWI) und Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung mbH, Osnabrück (GWS): Die Strompreise vor staatlichen Steuern und Abgaben waren im Jahr 2006 um rund 30 Prozent überhöht. Das Wirtschaftswachstum in Deutschland hätte 2006 um 0,37 bis 0,47 Prozentpunkte höher liegen können, wenn auf dem Strommarkt echter Wettbewerb geherrscht hätte. 83.000 bis 106.000 Personen zusätzlich hätten einen Arbeitsplatz gehabt. Der Preisindex der Lebenshaltung hätte um 0,5 bis 0,65 Prozent niedriger liegen können.
  • London Economics: Die Studie im Auftrag der EU-Kommission bestätigt: Die Strompreise liegen in Deutschland bedeutend höher, als dies auf einwandfrei funktionierenden wettbewerbsfähigen Märkten zu erwarten wäre. Die Untersuchung kommt zudem zu dem Schluss, dass Erzeugungskapazitäten zurückgehalten wurden.
  • Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, The Rise in German Wholesale Electricity Prices: Fundamental Factors, Exercise of Market Power or Both? Hans-günter Schwarz und Christoph Lang. Die Strompreisanstiege der vergangenen Jahre sind durch einen Anstieg der Herstellungskosten nur teilweise erklärbar.
  • Gutachten der TU Dresden. Professor Christian von Hirschhausen zeigt, wie die Stromriesen ihre Marktmacht ausnutzen. Demnach lagen die Preise an der Leipziger Strombörse im ersten Halbjahr 2006 im Schnitt fast ein Viertel höher als in einem funktionierenden Wettbewerb. Außerdem missbrauchen die Konzerne die kostenlos zugeteilten Kohlendioxid-Zertifikate massiv zur eigenen Profitmaximierung.

Sowohl der Bund der Energieverbraucher als auch die Vereinigung industrieller Kraftwirtschaft und der Verband der Energieabnehmer sind der Ansicht, dass die Strompreise um etwa 25 bis 30 Prozent überhöht sind.

EU: Strompreise überhöht

EU-Kommisssion sieht Ergebnisse von Sektorenuntersuchung bestätigt

EU: Strompreise überhöht

(23. April 2007) Die EU-Kommission sieht die Ergebnisse ihrer so genannten Sektorenuntersuchung vom Januar 07 durch eine von ihr bei London Economics in Auftrag gegebene Studie bestätigt: Danach haben zwar seit 2003 die Brennstoffkosten zum Anstieg der Strompreise beigetragen, die Großhandelspreise lägen jedoch bedeutend höher, als dies auf einwandfrei funktionierenden wettbewerbsfähigen Märkten zu erwarten wäre. Am größten seien die Unterschiede, wenn lediglich einige wenige Erzeuger mit verfügbarer Kapazität benötigt werden, um die Nachfrage zu decken. Die konstatiert auch, dass Erzeugungskapazitäten zurückgehalten wurden.

In Deutschland liegen die Strompreise lt. VEA um rd. 27% über der Schwelle des voraussichtlichen Preises bei einem Markt mit funktionierendem Wettbewerb.

Energieverbraucherbund kritisiert Preispolitik der Stromkonzerne

Bund der Energieverbraucher hat die Preispolitik der Stromkonzerne scharf kritisiert

Energieverbraucherbund kritisiert Preispolitik der Stromkonzerne

(12. März 2007) Der Bund der Energieverbraucher hat die Preispolitik der großen deutschen Stromkonzerne scharf kritisiert. Verbandschef Aribert Peters sagte der Bild -Zeitung, die Preispolitik der Multis sei Freibeuterei zu Lasten der Verbraucher. Nach Berechnungen der Verbraucherorganisation zahlen Privathaushalte und Industrieunternehmen auf Grund überteuerter Handelspreise an der Börse Leipzig für jede Kilowattstunde Strom drei Cent zu viel. Das ist eine Kostenbelastung von zusätzlich 13,5 Milliarden Euro im Jahr.

Die überhöhten Netzentgelte belasten die Haushalte mit weiteren ungerechtfertigten zwei Cent. Die Preise sind seit dem Jahr 2000 um fünf Cent stärker gestiegen, als die höheren Kosten und Steuern ausmachen. Seit dem Jahr 2000 hätten die Strompreise nur um 1,95 Cent ansteigen dürfen. Tatsächlich sind sie jedoch um 8,8 Cent gestiegen. Der Verein empfiehlt den Verbrauchern die angekündigte Rechnungskürzung um diesen Betrag. Berechnungen dazu hier.

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letzte Änderung: 06.07.2015