ED 04/21 Windkraftzubau: NRW bremst Energiewende (S.19)

Archiv zu Offshore bis 2008

Hier finden Sie ältere Meldungen zur Offshorer-Windenergie bis einschließlich 2008

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Zu den aktuellen Beiträgen

Wind auf texanisch

der Gründer der texanischen Ölfirma Mesa Petroleum, den mit 4000 MW größten Windpark der Welt bauen

Wind auf texanisch

(16. April 2008) Nach einem Bericht der "Guardian", Dallas, will T. Boone Pickens, der Gründer der texanischen Ölfirma Mesa Petroleum, den mit 4000 MW größten Windpark der Welt bauen. Diesen Monat erfolge die Anzahlung für die ersten 500 Anlagen, die jeweils 2 Mio Dollar kosten.

Insgesamt würden in den nächsten vier Jahren in Texas 2700 Windkraftanlagen errichtet, mit denen dann 1 Mio Haushalte versorgt werden könnten, so der Bericht. Pickens sehe das Ganze nur als Investment: Nach Fertigstellung des Gesamtparks, der um die 10 Mrd Dollar kostet, soll er jährlich 1,6 Mrd Dollar erwirtschaften. Pickens verspreche jedem Nachbarn jährlich 6000 bis 20.000 Dollar pro Rotor auf ihrem Grundstück. Selber wolle er keine Anlage auf seiner Ranch haben, die seien ihm "zu hässlich", so der Öl-Milliardär.

Teure Meeresriesen

Mit Investitionskosten von 1.000 Euro je Kilowatt installierter Leistung sind Windmühlen auf dem Festland halb so teuer wie Off-Shore-Anlagen.

Teure Meeresriesen

(15. März 2006) - Um die Windverhältnisse vor der Küste genau zu erkunden, wurde im Jahre 2003 in der Nordsee in der Nähe der Insel Borkum ein etwa 100 Meter hoher Mast errichtet, die Forschungsplattform FINO 1. Die Messergebnisse ermutigen die Anlagenplaner. Die mittlere Windgeschwindigkeit beträgt in 100 Metern Höhe etwa zehn Meter pro Sekunde oder 36 Stundenkilometer. Während mehr als 91 Prozent des Jahres (8.000 Stunden) ist die Windkraft nutzbar. Die Zahl der Volllaststunden ist mit 4.500 Stunden etwa doppelt so hoch wie auf dem Land üblich. In der Nähe von FINO 1 ist das erste Testfeld für Offshore-Windanlagen in Vorbereitung. Eine zweite Forschungsplattform geht in diesem Jahr in der Ostsee vor Rügen in Betrieb. Auch Stürme wurden gemessen. In den Stürmen drehte der Wind mitunter um 90 Grad. Wenn die Windrichtungsnachführung einer Anlage ausfällt, können diese Richtungsänderungen eine Anlage schnell zerstören.

Träger der Forschungsplattform ist die deutsche Off- Shore-Striftung, die 2005 von Anlagenherstellern, Energiekonzernen, Banken und Versicherungen gegründet wurde. Bisher gibt es in Deutschland nur eine so genannte Near-Shore-Anlage, die mit 4,5 Megawatt Leistung im Herbst 2004 in der Nähe des Emdener Hafens in Betrieb ging. Eine 2,5 Megawatt-Anlage wurde 500 Meter vor dem Hafen von Rostock errichtet. Insgesamt sind gut drei Dutzend Off-Shore-Projekte mit einer Gesamtleistung von 70.000 Megawatt beantragt worden. Elf Vorhaben hat das Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie bereits genehmigt.

Auf gut 690 Megawatt Leistung summieren sich die bereits installierten Off-Shore-Kapazitäten in den anderen europäischen Ländern. In den nächsten zwei Jahren wird es allenfalls zwei neue Off-Shore-Parks geben, darunter 36 Anlagen der 3-Megawatt-Klasse des Shell-Konzerns vor der niederländischen Küste.

In Deutschland sind wegen des Nationalparks Wattenmeer nur Anlagen in mindestens 30 Kilometern Entfernung und mehr als 30 Metern Wassertiefe möglich. Das treibt die Infrastrukturkosten hoch. Deshalb rentieren sich dort nur ganz große Maschinen. Mit Anlagen dieser Größe macht man erst jetzt erste Erfahrungen mit Bau und Betrieb. Dafür eignet sich das Testfeld in der Nähe von Borkum, wo Enercon acht Anlagen der 6-Megawatt-Klasse installieren will. REpower und Multibrid testen ihre erste 5-Megawatt-Anlagen. Aber auch Projekte in der Ostsee sind in der Planung und könnten sogar die ersten deutschen Off-Shore-Windparks werden.

Mit Investitionskosten von 1.000 Euro je Kilowatt installierter Leistung sind Windmühlen auf dem Festland halb so teuer wie Off-Shore-Anlagen mit gut 2.000 Euro je Kilowattstunde. Auch der Mehrertrag der Meeresriesen kann die höheren Kosten kaum ausgleichen.

Offshore vor Rostock

500 m vor der Kaimauer des Rostocker Überseehafens wird die erste Offshore-Windkraftanlage Deutschlands..

Offshore vor Rostock

(23. Februar 2006) 500 m vor der Kaimauer des Rostocker Überseehafens wird die erste Offshore-Windkraftanlage Deutschlands unter realitätsnahen Umständen errichtet.

Die insgesamt 4 Mio Euro teure Anlage mit 2,5 MW könne pro Jahr mehr als 1800 Haushalte mit Strom versorgen, so der Rostocker Windkraftanlagen-Herstellers Nordex AG. Sie soll neue Erkenntnisse über den Betrieb von Offshore-Anlagen bringen. Für den geplanten Windpark "Baltic I" in der Ostsee, 20 km vor der Halbinsel Fischland mit 21 Anlagen und 54 MW, ist das Raumordnungsverfahren positiv abgeschlossen, und das Genehmigungsverfahren nach dem Bundesemissionsschutzgesetz soll noch in diesem Frühjahr beendet werden.

Wind wird akzeptiert

Eine Studie der Hochschule Bremerhaven widerlegt das Argument, Windparks seien schlecht für den Tourismus.

Wind wird akzeptiert

(9. Dezember 2005) Eine Studie der Hochschule Bremerhaven widerlegt das Argument, Windparks seien schlecht für den Tourismus. Die Untersuchung zur Akzeptanz von Windparks zeigt, dass die Befragten Windparks nicht als störend und sogar als charakteristisch für die deutsche Nordseeküstenregion empfinden. Die Meinungen von Einheimischen und Touristen über Windparks wichen nur wenig voneinander ab.

Befragt wurden Menschen, die direkt mit dem Windenergie-Ausbau konfrontiert sind, insgesamt 355 Einwohner und 485 Touristen in elf Gemeinden in unmittelbarer Nähe von Windparks und mit touristischer Bedeutung. 27% sprachen sich positiv und weitere 38% neutral über die zahlreichen Windparks in der Region aus. Je jünger die Befragten waren und je weniger direkt sie durch räumliche Nähe betroffen waren, desto positiver äußerten sie sich über sie. 35% äußerten sich eher ablehnend, hauptsächlich wegen der Lärmbelästigung und der optischen Beeinträchtigung.

Repowering, der Ersatz von Altanlagen durch eine geringere Anzahl größerer Anlagen, wurde nur von einem Viertel der Befragten abgelehnt. Offshore-Windparks als Alternative wurden begrüßt.

E.ON macht Wind

Gemeinsam mit Shell und der britisch-dänischen Core plant E.ON über den weltgrößten Windpark vor der englischen Küste.

E.ON macht Wind

(5. September 2005) - Gemeinsam mit Shell und der britisch-dänischen Core plant E.ON über die Tochter E.ON UK Renewables den weltgrößten Windpark vor der englischen Küste. Die Unternehmen beantragten den Windpark "London Array" 20 Kilometer vor der Küste von Kent und Essex mit 270 Windturbinen und 1.000 Megawatt installierter Leistung und teilen sich die 2,26 Milliarden Euro Investitionen zu je einem Drittel.

Der Park soll 2010 in Betrieb gehen und wäre dann sechsmal so groß wie der bisher weltgrößte Offshore-Park "Nysted Farm" in Dänemark mit 165 Megawatt. Zum Vergleich: Die in Deutschland geplanten Windparks "Butendieck" und "Borkum West" in der Nordsee und "Baltic 1" sowie "Kriegers Flak" vor Rügen kommen auf Leistungen zwischen 50 und 240 Megawatt. Die britische Regierung will bis 2010 rund zehn Prozent des Strom aus Windkraft erzeugen. Dort erhielten Anlagenbetreiber 2004 mit durchschnittlich 10,2 Cent Vergütung je Kilowattstunden 1,5 Cent mehr als hierzulande.

Offshore in den Niederlanden

Die niederländische Regierung hat die Lizenzen für sieben Windkraftparks vor der Nordseeküste erteilt.

Offshore in den Niederlanden

(28. Februar 2005) - Die niederländische Regierung hat die Lizenzen für sieben Windkraftparks vor der Nordseeküste erteilt. Die Namen der Firmen, die die Bauerlaubnis erhalten, wurden noch nicht genannt.

In den kommenden Jahren sollen 20 Anlagen mit bis zu 2000 Windrädern installiert werden, weil das Land 6000 MW Windenergie aufbauen will. Bereits in Bau ist eine 9-MW-Anlage von BP im Hafen von Amsterdam.

Neuer Offshore-Windpark

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) genehmigte einen neuen Offshore-Windpark

Neuer Offshore-Windpark

(15. Februar 2005) - Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) genehmigte einen neuen Offshore-Windpark mit 48 Anlagen mit je 5 MW rund 39 km nördlich der Insel Juist.

Der 28 km² große Standort mit Wassertiefen von zirka 30 m erfülle die notwendigen Voraussetzungen dafür, dass weder die Sicherheit der Schifffahrt beeinträchtigt noch die Meeresumwelt gefährdet werde. Beim Projekt der Planungsfirma Enova, Bunderhee, handele es sich um den achten genehmigten Windpark außerhalb der Zwölf-Seemeilen-Grenze.

Das Enova-Vorhaben sieht in der Ausbauphase weitere 238 Windkraftanlagen vor. Der entsprechende Antrag ruht bis zur Vorlage der während der Pilotphase gewonnenen Erkenntnisse. Zur Zeit laufen beim BSH Verfahren für 27 Projekte in der Nord- und fünf in der Ostsee.

Windpark vor Helgoland

Winkra-Energie erhält die Genehmigung für den Bau eines Windparks in der Nordsee.

Windpark vor Helgoland

(14. Juni 2004) - Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie hat der Winkra-Energie, Hannover, die Genehmigung zum Bau eines 750 Mio. Euro teuren Windparks in der Nordsee erteilt.

3059 Windräder auf dem Meer

30 km nördlich von Helgoland sind 80 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 400 MW geplant, die voraussichtlich ab 2007 jährlich 1,6 Mrd. kWh Strom produzieren werden.

Offshore im Kommen

Bis Ende 2003 wurden 533 Megawatt Offshore-Windenergieleistung in Europa installiert.

Offshore im Kommen

(5. Juni 2004) - Bis Ende 2003 wurden 533 Megawatt Offshore-Windenergieleistung in Europa installiert. Dänemark verfügt mit einem Anteil von 75 Prozent (402 Megawatt) mit Abstand über die größte Erfahrung im Offshore-Bereich.

Aber Großbritannien holt auf: Rund um die Britischen Inseln entstanden schon 64 Megawatt. Es folgen Irland (25 Megawatt), Schweden (23 Megawatt) und die Niederlande (19 Megawatt). Damit erhöht sich der Kreis der "offshore-erfahrenen" Nationen von fünf (2003) auf insgesamt elf (2006).

In den kommenden Jahren könnten andere europäische Staaten die bisherigen Pioniere wie Dänemark, Schweden oder den Niederlanden ablösen. Keines der untersuchten Länder wird jedoch bis 2006 eine dominierende Rolle einnehmen.

Zum Vergleich: Greenpeace geht in der aktuellen Studie "WindForce 12" von einem ambitionierten Stromerzeugungspotential aus Offshore-Anlagen von mindestens 314 Terawattstunden pro Jahr allein in Europa aus. Bei einer Auslastung von 40 Prozent entspricht dies einer installierten Leistung von rund 89.500 Megawatt. Der Blick aufs Meer wird sich also auch in Zukunft lohnen.

Dänemark bleibt vorerst Offshore-Meister

In den kommenden Jahren ist die Ablösung bis­heriger Pioniere zu er­warten.

Dänemark bleibt vorerst Offshore-Meister

(25. April 2004) - Bis Ende 2003 wurden 533 MW Offshore-Windenergieleistung in Europa installiert. Dänemark verfügt mit einem Anteil von 75% (402 MW) mit Abstand über die größte Erfahrung im Offshore-Bereich. Aber Großbritannien holt auf: Rund um die Britischen Inseln entstanden schon 64 MW. Es folgen Irland (25 MW), Schweden (23 MW) und die Nie­derlande (19 MW).

In den kommenden Jahren ist die Ablösung bis­heriger Pioniere wie Dänemark, Schweden oder den Niederlanden durch andere Mitgliedsstaaten Euro­pas, aber auch durch die USA oder Kanada zu er­warten. Damit erhöht sich der Kreis der "offshore-erfahrenen" Nationen von fünf (2003) auf insgesamt elf (2006). Keines der untersuchten Länder wird je­doch bis 2006 eine dominierende Rolle einnehmen.

Zum Vergleich: Greenpeace geht in der aktuellen Studie "Windforce 12" von einem ambitionierten Stromerzeugungspotenzial aus Offshore-WEA von mindestens 314 TWh/a allein in Europa aus. Bei einem Lastfaktor von 40% entspricht dies einer installier­ten Leistung von rund 89.500 MW. Der Blick aufs Meer wird sich also auch in Zukunft lohnen.

Offshore - Worum geht es ?

Die Windtechnologie, absolut dominiert von dänischen und deutschen mittelständischen Unternehmen

Offshore - Worum geht es ?

(17. Oktober 2003) Die Windtechnologie, absolut dominiert von dänischen und deutschen mittelständischen Unternehmen, hat sich über die wesentlichen Leistungsklassen 200 und 600 kW schnell im Onshore-Bereich zur Megawatt-Klasse entwickelt.

3059 Windmesser

Die in vielen Unternehmen z. Zt. laufenden Offshore-Entwicklungen bewegen sich zwischen 2 und 5 MW pro Anlage. Die Offshore-Anlagenentwicklung ist anspruchsvoller und aufwändiger als die der Onshore-Turbinen. Dies betrifft die Gründung und die Fundamente ebenso wie Türme, Gondel und Rotorblätter. Wartungsarme Konstruktionen sind ebenso erforderlich wie der erheblich höhere Korrosionsschutz wegen des aggressiven Seewassers. Dazu kommen die ebenfalls zwangsläufig erheblich höheren Netzeinbindungskosten vermittels Seekabel. Diese und andere Besonderheiten führen zu höheren Kosten, die grob auf mindestens 50 % geschätzt werden. Dem stehen allerdings auch höhere Erträge gegenüber aufgrund höherer Jahresnutzungsstunden und höherer Windgeschwindigkeiten. Insgesamt haben wir es also mit einer echten, reizvollen Zukunftstechnik zu tun, die einen wesentlichen Beitrag zu einer zukunftsfähigen Energieversorgung leisten kann.

Das oben erwähnte "Nischenetikett" ist zumindest in Norddeutschland keines mehr. So kann z. B. in Schleswig-Holstein die installierte Windleistung bereits über 20 % des gesamten schleswig-holsteinischen Stromverbrauchs abdecken - auch das ist ein Weltmeistertitel!

Offshore - Windernte auf dem Meer

Was vor kurzen nach Science-Fiction klang, wird jetzt konkret in die Tat umgesetzt.

Offshore - Windernte auf dem Meer

Windkraftwerks-Parks mitten im Meer vor der Küste - was vor kurzen nach Science-Fiction klang, wird jetzt konkret in die Tat umgesetzt. Willi Voigt, Energiestaatssekretär in Schleswig-Holstein und langjähriges Mitglied im Bund der Energieverbraucher e.V. gibt einen Überblick über ein aktuelles Thema.

(16. Oktober 2003) Die Energiewirtschaft befindet sich weltweit in einem gravierenden Umbruch. Zwei Faktoren vor allem bestimmen diesen Prozess:

  • Die Einführung von Liberalisierung und Wettbewerb u. a. in der Stromwirtschaft.
  • Die technologische Entwicklung selber, deren hervorstechendes Merkmal das der Dezentralität ist.

Der gesellschaftliche Druck, der daraus resultiert, lässt sich in einem Bild darstellen: Während niemand in der Lage ist, sich ein Atomkraftwerk in den Keller zu stellen, geht dies sehr wohl mit einem BHKW oder einer Brennstoffzelle. Dies gilt in gleicher Weise für Photovoltaik und Solarthermie auf dem Dach oder der Beteiligung an einem Windpark. Und schließlich ist grundsätzlich auch niemand daran gehindert, sein Haus optimal zu dämmen.

3059 Weitblick Erneuerbare

In der Klimaschutz- und Energiedebatte der vergangenen 20 Jahre wurde vor allem eines deutlich: "Wer aussteigen will, muss auch einsteigen!" Die Überwindung der atomaren und fossilen Großkraftwerksstrukturen kann nur gelingen, wenn "Dezentralitätsfaktoren" konsequent ausgebaut werden:

  • Energieeinsparung als strategisch entscheidendes Feld
  • Effizienzsteigerung der Erzeugung (Kraft-Wärme-Kopplung) wie der Nutzung (Bestgeräte)
  • Systematische Nutzung aller regenerativen Energieträger: Sonne, Wind, Biomasse, Geothermie usw.

Die Lage in einem dieser Felder, der Offshore-Windenergie, soll im folgenden etwas näher beleuchtet werden.

Windenergie: etwas für Bastler und Tüftler?

Vor 10 Jahren trug die Stromerzeugung aus Windenergie das Etikett der Nischentechnologie

Windenergie: etwas für Bastler und Tüftler?

(16. Oktober 2003) In der historischen Rückschau ist es gerade zehn Jahre her, da war die Nutzung der Windenergie noch Sache der Bastler und Tüftler. Ihr Beitrag zur Stromerzeugung trug das Etikett der "Nischentechnologie". Dies hat sich gründlich geändert.

3059 Windsurfen auf dem Meer

Seit 1991 hat das Stromeinspeisungsgesetz (StrEG) durch vernünftige Rahmenbedingungen - gesetzliche Abnahmepflicht und Vergütung - die technische Entwicklung enorm begünstigt. Eine Reihe Schwächen wurden durch das Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG) durch die rot-grüne Berliner Regierung beseitigt, (z. B. durch die Aufnahme von Offshore-Regelungen in das EEG). Auch die Entwicklungen auf europäischer Ebene haben Rückenwind gebracht, u. a. die EuGH-Entscheidung zum StrEG und die Verabschiedung der EU-Richtlinie zu den erneuerbaren Energien im Jahr 2001.

Z. Zt. sind weltweit rund 25.000 MW Windräder installiert, davon ein Drittel in Deutschland. Die weltweiten Schätzungen gehen dahin, dass in den nächsten 10-15 Jahren global die Installation von rund 200.000 MW Windenergie erwartet wird, ein Teil davon auch im Offshore-Bereich. Das Bundesumweltministerium (BMU) schätzt, dass in den deutschen Küstenmeeren bis zu 25.000 MW installiert werden können. Angesichts solcher Erwartungen wundert es niemand, dass in den norddeutschen Küstenländern alle ein Auge auf das Thema geworfen haben: Die Windbranche selbst natürlich, aber auch die maritime Küstenwirtschaft, große Industriekonzerne und auch die Stromverbundunternehmen. Es handelt sich also um ein großes Zukunftsthema - mit Risiken, aber vor allem mit Chancen!

Offshore - zum Stand der Dinge

An verschiedenen Stellen in Europa drehen sich bereits Windräder im Wasser

Offshore - zum Stand der Dinge

(16. Oktober 2003) An verschiedenen Stellen in Europa drehen sich bereits Windräder im Wasser: Tuno Knob und Middelgrunden in Dänemark oder Utgrunden in Schweden. Es handelt sich um vergleichsweise kleine Projekte - relativ dicht zur Küste, mehr "nearshore" als offshore.

3059 Windpark im Meer

In Deutschland haben sich vier Schwerpunkte herausgebildet: Westlich Borkum in Niedersachsen, nördlich Helgoland und westlich Sylt in Schleswig-Holstein und nordöstlich Rügen in Mecklenburg-Vorpommern. Eines der Projekte westlich Sylt ist das in dieser Ausgabe dargestellte Projekt "Butendiek".

Der weit überwiegende Teil der von verschiedenen Planungsbüros beantragten Windparkleistungen befindet sich in der sogenannten Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ). Das ist das Meeresgebiet jenseits der 12 Seemeilen-Hoheitsgewässer.

Während für die Genehmigungsverfahren innerhalb der Hoheitsgewässer die jeweiligen Länder zuständig sind, ist es für Genehmigungsverfahren in der AWZ das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrografie (BSH) in Hamburg.

Um die offenen Fragen lösen zu helfen und insgesamt voran zu kommen, hat auf Initiative Schleswig-Holsteins im Frühjahr 2001 die Norddeutsche Ministerpräsidentenkonferenz beschlossen, eine schlanke Bund-Länder-Arbeitsgruppe einzurichten, deren Aufgabe die Erörterung wesentlicher Fragen ist und die entsprechende Vorschläge macht. Diese hat sich schon jetzt als sehr wirkungsvoll erwiesen. Immerhin handelt es sich um eine hoch komplexe Angelegenheit: In jedem Bundesland sind mindestens 3 Ministerien betroffen, in Berlin gleich 5! In einer solchen Lage ist eine Steuerungsgruppe sehr vorteilhaft!

Offshore - wesentliche Fragen

Die Nutzung der Windenergie - auch im Offshore - ist aufmehrheitliche gesellschaftliche Akzeptanz angewiesen.

Offshore - wesentliche Fragen

(16. Oktober 2003) Die Nutzung der Windenergie - auch im Offshore - ist auf mehrheitliche gesellschaftliche Akzeptanz angewiesen. Dies ist nur erreichbar durch ein hohes Maß an Kommunikation und öffentlicher Diskussion einerseits und eine gründliche Abarbeitung der offenen Fragen andererseits. An erster Stelle stehen dabei die mit den Eingriffen verbundenen Fragen des Natur- und Umweltschutzes und die Gewährleistung der Schiffssicherheit.

3059 Segelboot

So ist es beispielsweise gelungen, trotz vorhandener rechtlicher Unklarheiten alle Akteure auf das Ziel zu verpflichten, in den laufenden AWZ-Verfahren die Datenerhebung im Umweltbereich (u. a. beim Vogelzug) so durchzuführen, als wenn in der AWZ eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) durchzuführen wäre und die Natura 2000-Vorgaben der EU (Vogelschutz-Richtlinie und FFH-Richtlinie) anzuwenden seien. Dies ist ein konkretes Ergebnis der Bund-Länder-Steuerungsgruppe. Aktuell wird dies jetzt im Rahmen der Bundesnaturschutznovelle auch rechtsverbindlich festgeschrieben und gleichzeitig der befürchtete "technologische Fadenriss" vermieden.

Bei der Schiffssicherheit liegt mittlerweile von der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord ein Routenvorschlag für die Deutsche Bucht/Nordsee vor. Ziel ist es, die Fragen der Schiffssicherheit nicht gegen die Offshore-Windparks zu stellen, sondern umgekehrt die Offshore-Diskussion zu nutzen, längst überfällige Schiffssicherheitsmaßnahmen im Einvernehmen mit Offshore-Windnutzung auf hoher See zu verbinden.
Im Zentrum der aktuellen Diskussion stehen z. Zt. die grundsätzlichen Fragen der Wirtschaftlichkeit und des Investments einerseits und die Konsequenzen der Offshore-Windnutzung für die Ertüchtigung der Stromnetze. Beide Grundsatzfragen hängen insofern miteinander zusammen, als jeder Investor - ob Bürger/in oder Konzern - erst dann Geld in die Hand nimmt und nehmen kann, wenn geklärt ist, ob und wie der im Offshore-Windpark erzeugte Strom abgeleitet und in die angestrebte Entwicklung eines zukunftsfähigen Kraftwerkparks eingebunden werden kann.

Ausblick

Offshore-Windenergie bedeutet, einen wesentlichen Beitrag dazu zuleisten, die vorhandenen Atomkraftwerke auch tatsächlich vomNetz nehmen zu können.

Ausblick

(16. Oktober 2003) Offshore-Windenergie bedeutet, einen wesentlichen Beitrag dazu zu leisten, die vorhandenen Atomkraftwerke auch tatsächlich vom Netz nehmen zu können. Offshore-Windenergie heißt aber auch, nicht die Meere zuzupflastern, sondern große Schaufenster zu errichten, die die Exportchancen der heimischen Windbranche fördern.

3059 Windpark

Offshore-Windenergie zeigt, dass über die klima- und energiepolitischen Argumente hinaus ein wichtiger Beitrag zur globalen Friedenspolitik geleistet wird: "Um Öl kann man kämpfen, um Wind und Sonne nicht!". Offshore-Windenergie macht deutlich: Neue Arbeitsplätze, Wertschöpfung vor Ort und damit Stabilisierung der ländlichen Räume.

Schleswig-Holstein jedenfalls beabsichtigt, durch das "repowering", d. h. den Ersatz vieler kleiner Anlagen durch wenige größere und die Offshore-Windenergienutzung im Jahr 2010 rund 50 % seines Stromverbrauchs durch Windenergie zu decken: Global denken, regional handeln!

letzte Änderung: 23.10.2013