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Archiv Energiewende aus 2018

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Bürgerbefragung

Rückhalt für die Energiewende

Bürgerbefragung: Rückhalt für die Energiewende

Von Aribert Peters und Louis-F. Stahl

(1. August 2018) 7.500 Verbraucher wurden vom Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS) nach ihrer Meinung zur Energiewende befragt. Durchgeführt wurde diese Untersuchung im Rahmen des Kopernikus-Projektes „ENavi“ im Auftrag des Bundesforschungsministeriums. Dabei zeigte sich, dass es einen überwältigenden Konsens für die Energiewende gibt: 88 Prozent der Befragten befürworten die Energiewende. Nur 2 Prozent der Befragten lehnen die Energiewende kategorisch ab.

Weniger zufrieden zeigten sich die Befragten mit der Umsetzung der Energiewende durch die Bundesregierung: 52 Prozent halten das politische Handeln für chaotisch und 67 Prozent empfinden die Umsetzung der Energiewende als ungerecht. Die Ursache benennt die Studie auch schonungslos: Die Mehrheit der Befragten kritisiert, dass „der Großteil der Kosten von den kleinen Leuten getragen wird“, während die Großen profitieren. Konkret lehnen 72 Prozent der Befragten die ungerechten Ausnahmeregelungen bei der EEG-Umlage für Großverbraucher ab (mehr dazu EEG: Industriesubventionen verfassungswidrig).

Spirale des Schweigens

Es mutet gespenstisch an, wenn die Herausforderungen unserer Zeit, wie der Klimawandel und das Versiegen fossiler Energiequellen, in der öffentlichen Diskussion nicht stattfinden. Wie konnten diese Themen aus der öffentlichen Diskussion verschwinden?

Spirale des Schweigens

Es mutet gespenstisch an, wenn die Herausforderungen unserer Zeit, wie der Klimawandel und das Versiegen fossiler Energiequellen, in der öffentlichen Diskussion nicht stattfinden. Wie konnten diese Themen aus der öffentlichen Diskussion verschwinden?
Von Aribert Peters

(30. Juli 2018) Eine einleuchtende Erklärung gibt die Psychologie. Der Nobelpreisträger Daniel Kahneman konstatiert dazu: „Die Berichterstattung in den Medien wird durch Neuigkeit und Prägnanz der Meldungen verzerrt. Medien prägen nicht nur das Interesse der Öffentlichkeit, sie werden ihrerseits von diesem Interesse beeinflusst. Redakteure können die Forderungen der Öffentlichkeit nach ausführlicher Berichterstattung über bestimmte Themen und Standpunkte nicht ignorieren.“ So werden mitunter Nichtereignisse von den Medien und der Öffentlichkeit aufgeblasen, bis es unsere Fernsehbildschirme füllt und zum alleinigen Gesprächsthema wird.

Aufmerksamkeitsspirale

Menschen bevorzugen Informationen über Themen, über die sie schon etwas wissen. Etwas Vertrautes, über das man schon öfter etwas gehört hat, erzeugt gute Laune, erscheint wahr und interessant. Das ist eine gute Erklärung dafür, dass Themen wie Terrorismus, Rechtspopulisten und Einwanderung die Schlagzeilen beherrschen und von dort nicht zu vertreiben sind. Die Menschen wollen genau darüber lesen und hören. Es ist eine sich selbst verstärkende Aufmerksamkeitsspirale. Sie lässt sich nicht bremsen. Und welche Themen auf diese Art medial nach oben gespült werden, hat mit der Wichtigkeit dieser Themen nicht das Geringste zu tun.

Schweigespirale

Das Gegenstück der Aufmerksamkeitsspirale ist die Schweigespirale. Die zugrundeliegenden Mechanismen sind genau die gleichen. Über diese Themen redet man nicht, es interessiert niemanden, es sind Randthemen, die Unbehagen bereiten. Es gibt eine stillschweigende Übereinkunft, darüber nicht zu reden. Dieser Schweigespirale sind in letzter Zeit so wichtige Themen wie Klimaschutz, Energiesparen und erneuerbare Energien zum Opfer gefallen. Bei Google-Trends (trends.google.de) kann man sich informieren, welche Themen die Menschen wirklich interessieren – zu denen die Menschen im Internet von sich aus nach Informationen suchen.

Die wahren Interessen

Tatsächlich ist das Interesse an sowohl „Energie“ als auch „Klima“ jeweils für sich genommen seit vielen Jahren konstant doppelt bis dreimal so hoch wie an „Terrorismus“, „Kriegen“ oder „Flüchtenden“.  Wobei interessant ist, dass in der Medien- und Politikstadt Berlin mehr als doppelt so häufig nach „Terrorismus“ gesucht wird, wie in allen anderen Bundesländern. Für das „Klima“ wird sich hingegen bundesweit gleich stark interessiert. Interessant sind auch regionale Besonderheiten: In Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein ist das generelle Interesse an „Erneuerbaren Energien“ besonders hoch. Interessanterweise ist umgekehrt das konkrete Interesse an „Photovoltaik“ besonders in Bayern, dicht gefolgt von Baden-Württemberg, wiederum deutlich höher als im Norden der Republik.

Wir schweigen uns zu Tode

Die Politikwissenschaftlerin Esra Küçük stellte unlängst in der Wochenzeitschrift „Die Zeit“ zutreffend fest, dass in der politischen Debatte und den Medien inzwischen „Schweigen über alle wichtigen Themen herrscht“. Selbst im letzten Bundestagswahlkampf habe man Politiker und Parteien bestenfalls durch die Farbe ihrer Plakate und Krawatten unterscheiden können. Alle warben mit austauschbaren Allgemeinplätzen wie „Gute Bildung“, „Zukunft wird aus Mut gemacht“ oder „Zeit für mehr Gerechtigkeit!“

Angela Merkel hat dieses Schweigen zur politisch erfolgreichen Taktik entwickelt. „Kluge Politikwissenschaftler nennen diese Taktik asymmetrische Demobilisierung“, kommentiert Küçük und schreibt weiter: „Dem Land aber könnte sie irgendwann zum Verhängnis werden. Denn die Folgen dieser Politik zeigen sich in einer Entpolitisierung der Politik. Die fehlende Oppositionskultur stellt sich schleichend ein und verschafft radikalen politischen Bewegungen Aufwind.“

Wir müssen Reden!

Themen gäbe es genug, meint Esra Küçük: „Die Schere zwischen arm und reich wird sichtbar von Tag zu Tag größer. […] Und wir sind schon lange nicht mehr international Vorreiter der nachhaltigen Energiewende. Das sind Themen, die wir angehen sollten, anstatt uns auszuruhen. Darüber müssen wir aber jetzt reden. […] Denn wenn eine Gesellschaft verlernt, über ihre Ziele zu streiten, kann sie keine Zukunft formulieren.“

Die Mär vom schmutzigen Elektroauto

Ständig stolpert man über Rechtfertigungsversuche, die dem deutschen Autofahrer das Gewissen reinwaschen sollen und das Elektroauto als Umweltsau identifizieren.

Die Mär vom schmutzigen Elektroauto

Ständig stolpert man über Rechtfertigungsversuche, die dem deutschen Autofahrer das Gewissen reinwaschen sollen und das Elektroauto als Umweltsau identifizieren. Doch immer wieder sind diese Argumentationen viel zu kurz gedacht, meint Jana Höffner.

(19. Februar 2018) Nicht erst seit „Dieselgate“ wissen wir, dass Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren unsere Städte nicht zu Luftkurorten machen. Trotz vermeintlich sauberen Dieseln leiden viele Städte in Deutschland unter hoher Feinstaub- und Stickoxidbelastung. Wer schon einmal an einer Hauptverkehrsstraße gewohnt hat, weiß, wie belastend und krankmachend die Verkehrsbelastung ist.

Jana Höffner bloggt unter www.ZoePionierin.de seit 2012 über Elektromobilität. Sie hat den Verein Electrify-BW e.V. mitgegründet und ist dessen zweite Vorsitzende. Auf www.Electrify-BW.de produziert sie einen regelmäßigen Podcast, der sich mit allen Themen rund um die Elektromobilität und die Verkehrswende beschäftigt.

Rückzugsgefechte der Autolobby

Aber gegen das leise Elektroauto ohne Auspuff werden Bedenken vorgebracht. Der Strom sei ja nicht sauber und der CO2-Rucksack der Batterie sei so groß, dass er sich nie kompensieren lasse. Mit solchen Argumenten begeben wir uns in ein Scheingefecht und führen einen argumentativen Stellvertreterkrieg für die „Old Boys“ der deutschen Automobilindustrie, die die Elektromobilität scheuen, wie der Teufel das Weihwasser, und die Mineralölkonzerne, die ihr Geschäftsmodell massiv bedroht sehen.

In China erleben die erneuerbaren Energien einen unvergleichlichen Boom. In den USA entwickelt man nicht nur die Autos von morgen, sondern auch die dazugehörigen Plattformen. Und währenddessen beschäftigen wir uns mit Debatten und Glaubenskriegen darüber, ob eine auf endlichen Rohstoffen aufbauende Mobilität besser ist, als eine, die auf nachhaltige Quellen setzt – deren stärkerer Ausbau zum Konzept der Elektromobilität ohnehin dazugehört.

Umweltvorteil des Elektroautos

Der Elektroantrieb ist die Zukunft. Denn Strom ist erneuerbar! Diesen Vorteil spielt das Elektroauto nicht nur auf der Straße aus, sondern auch in der Produktion. Eine Studie aus Schweden hat das bestätigt. Zell- und Batterieproduktion basieren auf dem Einsatz elektrischer Energie. Würde dafür Strom aus erneuerbaren Energien verwendet, dann würde das den CO2-Rucksack beim Bau des Elektroautos signifikant verringern. Und im Betrieb sind die CO2-Emissionen von Elektroautos selbst mit dem aktuellen deutschen Strommix um den Faktor 2 bis 2,5 geringer. So lange wir einfach zu bequem sind, Energie zu sparen, braucht niemand damit kommen, dass Elektroautos anderen den Ökostrom wegnehmen.

Effizienzvorteil des Elektromotors

Der Elektromotor geht viel effizienter mit der Energie um. Ein Verbrennungsmotor hat einen Wirkungsgrad von 15 bis 30 Prozent. Ein Elektromotor hat 90 bis 95 Prozent. Von der Quelle bis zum Rad liegt der Gesamtwirkungsgrad beim Verbrenner bei unter zehn Prozent. Beim Elektroauto mit Ökostrom sind es 73 Prozent. Auch die Lärmbelastung in unseren Städten würde dramatisch sinken.

Stromnetzstabilisierung

Jeder, der sich mit erneuerbaren Energien beschäftigt, weiß um die Bedeutung von Dezentralisierung, Smart Grids sowie Mikrogrids. Und auch hier kommt das Elektroauto ins Spiel. Denn das Elektroauto wird zum Stromspeicher. Ideal um die Spitzen und Senken der volatilen erneuerbaren Energien auszubügeln.

Batterierecycling

Daneben treibt das Elektroauto die Batterietechnik massiv voran. Ausgediente Elektroautobatterien finden ein zweites Leben in Netzspeichern und Pufferbatterien für Schnellladestationen. Alte Elektroauto-Batterien sind kein Sondermüll. Vielmehr sind sie wertvolle Rohstofflager. Die Batterie „verbraucht“ ihre Bestandteile nicht, daher können Sie recycelt werden. Auch wenn es hier noch Forschung und Innovation braucht, um die Recyclingprozesse weiter zu verbessern. Die Hersteller stehen jedenfalls in den Startlöchern.

2015 fielen laut Umweltbundesamt im Strommix pro erzeugter Kilowattstunde (kWh) 535 Gramm CO2 an.

  • Ein Tesla Model S verbraucht 21 kWh pro 100 km. Das entspricht einem CO2-Ausstoß von 112,35 g CO2/km.
  • Ein vergleichbarer Audi A7 3,0 TDI braucht 8 Liter Diesel pro 100 km. Das entspricht einem CO2-Ausstoß von 211,2 g CO2/km.
  • Ein vergleichbarer Audi A7 3,0 TSFI braucht 11,8 Liter Benzin pro 
100 km. Das entspricht einem CO2-Ausstoß von 274,94 g CO2/km.

Auch in der Kompaktklasse ist diese Rechnung positiv für das Elektroauto:

  • e-Golf (116 PS): 16,64 kWh/100 km = 89,02 g CO2/km.
  • Diesel-Golf (100 bis 130 PS): 5,56 Liter/100 km = 146,78 g CO2/km.
  • Benzin-Golf (100 bis 130 PS): 7,32 Liter/100 km = 170,56 g CO2/km.
Kritik der Expertenkommission

Am 31. Oktober 2017 hat die Expertenkommission anlässlich der Regierungsbildung eine zusätzliche aktuelle Bestandsaufnahme veröffentlicht.

Kritik der Expertenkommission

(28. März 2018) Zuletzt im Jahr 2016 veröffentlichte die Bundesregierung einen Monitoring-Bericht zur Energiewende. Vier unabhängige Experten nehmen regelmäßig in einer gemeinsamen Kommissionserklärung schriftlich zu diesen Berichten Stellung. Am 31. Oktober 2017 hat die Expertenkommission anlässlich der Regierungsbildung eine zusätzliche aktuelle Bestandsaufnahme veröffentlicht: „Zum Stand und wichtigen Handlungsfeldern der Energiewende“.

Darin mahnen die Experten zum Umsteuern. Die Experten raten dazu, den richtigen Zeithorizont für die Zielerreichung ins Auge zu fassen. Angesichts des langfristigen Charakters der Energiewende sei es „im Jahr 2017 nicht sinnvoll, den Fortschritt der Energiewende und die Nachsteuerung bei Fehlentwicklungen allein am Jahr 2020 zu beurteilen“, heißt es in ihrer Stellungnahme. Sie empfehlen, den Zeithorizont auf 2030 auszudehnen.

Den „größten Handlungsbedarf“ sehen die Fachleute im Verkehrssektor, in dem die Treibhausgasemissionen in den vergangenen Jahren sogar gestiegen sind. Sie raten zu einem umfassenden Ansatz: „Neben alternativen Antrieben und energetischen Effizienzverbesserungen gehören Maßnahmen zur Verkehrsvermeidung, zur Verkehrsverlagerung, zur effizienteren Nutzung der vorhandenen Verkehrsinfrastrukturen und auch zur Beseitigung der zahlreichen Netzengpässe zu einer integrierten Langfriststrategie“, schreiben sie.

Die Expertenkommission empfiehlt außerdem, eine „allgemeine CO2-Bepreisung“ einzuführen. „Wir plädieren dafür, ein zentrales Instrument einzusetzen und dafür die vielen Sonderregeln abzuschaffen. Eine CO2-Bepreisung wäre aus unserer Sicht der richtige Schritt“, sagte der Vorsitzende der Expertenkommission Löschel. „Die Maßnahme würde die Wettbewerbsposition von erneuerbaren gegenüber den fossilen Energien verbessern und den angestrebten Umbau der Energiewirtschaft erleichtern.“

Elektrifizierung der Wärmeversorgung?

Wärmepumpen leisten in der Praxis selten, was die Datenblätter versprechen.

Elektrifizierung der Wärmeversorgung?

Politik und Wissenschaft bevorzugen derzeit Heizung und Verkehr zu elektrifizieren, also die Sektoren Strom, Wärme und Mobilität miteinander zu „koppeln“. Dabei spielen Wärmepumpen eine tragende Rolle. Gabriele Purper und Falk Auer kommentieren diese Strategie und zeigen wesentliche Schwachpunkte auf.

(26. Januar 2018) Die erneuerbaren Energien kommen vor allem im Wärme- und im Verkehrsbereich derzeit kaum vom Fleck. Fast alle aktuellen Studien führen zu dem Schluss, dass die aktuelle Politik so nicht fortgeführt werden darf. Die Energiewende würde, wenn sie im bisherigen Tempo fortgeführt werden würde, erst in über 100 Jahren zu einer schadstofffreien Energieversorgung führen. Soviel Zeit haben wir aber nicht; die Klimaschutz-Beschlüsse von Paris sowie die von der Bundesregierung beschlossenen Ziele sind auf das Jahr 2050 gerichtet und erfordern, wenn sie erreicht werden sollen, sofortiges tatkräftiges Handeln.

Gabriele Purper war langjährig bei der Hessischen Landesregierung für Energieeffizienz zuständig und ist jetzt ehrenamtlich beim BUND tätig.

In den letzten Monaten sind zum Thema Sektorkopplung viele Studien erschienen. Unter dem Titel „Forschungsradar Energiewende: Metaanalyse – Zusammenspiel von Strom- und Wärmesystem“ hat die Agentur für erneuerbare Energien 32 dieser Studien in einer kompakten Zusammenfassung verglichen.

Dr. Falk Auer ist Sprecher der „Lokale Agenda 21 – Gruppe Energie Lahr (Schwarzwald)“ und war dort für das Projekt „Feldtest Wärmepumpen“ zuständig.

Die Idee der Elektrifizierung des Wärme- und Verkehrssektors geht auf die vermeintlichen Überschüsse an erneuerbar erzeugtem Strom zurück, der in der aktuellen Situation nicht genutzt werden kann und dann abgeregelt werden muss. Diese Überschüsse sind aber derzeit mit unter einem Prozent der erneuerbaren Stromerzeugung noch minimal.

Stromüberschüsse frühestens ab 2030

Frühestens ab dem Jahr 2030 könnten größere Mengen an Überschussstrom anfallen, wenn nicht zwischenzeitlich Maßnahmen wie Netzausbau und Lastmanagement ergriffen werden.

Grundsätzlich kann der Überschussstrom auf verschiedene Weise genutzt werden. Bei der sogenannten Power-to-heat-Option, wird der Strom zur Erzeugung von Wärme genutzt. Wenn eine Stromdirektheizung eingesetzt wird, beträgt
der Wirkungsgrad bestenfalls eins. Das heißt, aus einer Kilowattstunde Strom erzeugt man höchstens eine Kilowattstunde Wärme. Bei der Wärmepumpe liegt er dagegen deutlich über eins, da aus einer Kilowattstunde Strom theoretisch rund drei bis vier Kilowattstunden Wärme gewonnen werden können. Deshalb beflügeln die Wärmepumpen die Phantasie der Prognostiker. Wärmepumpen werden sogar von einigen Studien als Schlüsseltechnologie bezeichnet, die langfristig den größten Teil des Gebäudewärmebedarfs decken sollen.

Ausbau von Wärmepumpen

Die im Auftrag der Agora im Februar 2017 erstellte Studie „Wärmewende 2030 – Schlüsseltechniken zur Erreichung der mittel- und langfristigen Klimaschutzziele im Gebäudesektor“ der Fraunhofer-Institute IWES und IBP hält es für notwendig, mindestens fünf bis sechs Millionen Wärmepumpen bis 2030 zu installieren, wenn das Ziel der Bundesregierung, die CO2-Emissionen bis 2050 um 80 Prozent zu verringern, erreicht werden soll. Will man die Emissionen bis 2050 um 95 Prozent reduzieren, müssten sogar sechs bis acht Millionen Wärmepumpen eingesetzt werden. Zum Vergleich: Heute sind ca. 0,7 Millionen Wärmepumpen in Betrieb. Jährlich werden etwa 600.000 Heizungsanlagen erneuert. Wenn man die prognostizierten Bestandszahlen erreichen will, müsste also fast jede neue Heizungsanlage eine Wärmepumpe werden. Das bedeutet, dass die Wärmepumpen auch massiv im Altbau eingesetzt werden müssten. Wie im Folgenden gezeigt wird, kann dies so nicht funktionieren.

Geringe Energieeffizienz der Wärmepumpen

Ein Maß für die Energieeffizienz der Wärmepumpen ist die Jahresarbeitszahl (JAZ). Sie sagt aus, welche Menge an Wärme mit einer Kilowattstunde Strom erzeugt wird. Die Autoren der genannten Studie gehen bei den Luft-Wärmepumpen von einem JAZ-Wert von 3,8 aus. Das ist bei weitem zu hoch gegriffen, wie ein Feldtest der Lokalen Agenda 21 – Gruppe Energie Lahr gezeigt hat. In der Praxis erreichten die Wärmepumpen im Durchschnitt nur eine JAZ von 2,8.

Die Studie geht weiterhin davon aus, dass die erdgekoppelten Wärmepumpen künftig mehr als die Hälfte aller Wärmepumpen abdecken. Darauf deutet aber nichts hin: Erdgekoppelte Wärmepumpen stellen zurzeit nur etwa ein Drittel des Marktes, und ihr Anteil ist weiter am Sinken. Außerdem ist ein Einbau im Altbau kompliziert, da die Erdreichwärme mittels horizontaler oder vertikaler Sonden gewonnen werden muss. Den übrigen Anteil sollen die weitgehend ineffizienten Luft-Wärmepumpen übernehmen, sogar als monovalente Anlagen! Wenn die Gebäude noch nicht oder nur unvollständig saniert worden sind, werden zusätzlich zur Wärmepumpe noch Erdgas-Heizkessel benötigt, eine Technik, von der man aber eigentlich wegkommen wollte.

Luft-Wärmepumpen arbeiten in den Übergangszeiten noch mit passablen Arbeitszahlen. Bei tieferen Temperaturen sind sie jedoch überfordert und könnten allenfalls noch als Direktheizung mit einer JAZ von nahe 1 arbeiten. Dann muss der Erdgas-Brennwertkessel die Arbeit übernehmen. Die Agenda-Gruppe hat auch diese Konstellation untersucht. Das Ergebnis: Die Luft-Wärmepumpen kamen allein nur auf JAZ zwischen 2,0 und 2,7. bdev.de/wplahr

Hohe CO2-Emissionen von Wärmepumpen

Gebäude werden über das Jahr betrachtet nicht gleichmäßig beheizt. Damit fällt der entsprechende Strombedarf für die Wärmepumpen auch nicht gleichmäßig über das Jahr verteilt an, sondern konzentriert sich natürlich auf den Winter. Das Angebot an Strom aus Photovoltaikanlagen und die Stromnachfrage von Wärmepumpen fallen demnach zeitlich stark auseinander: Zwischen November und Februar sind nur 13 Prozent des solaren Jahresertrags nutzbar. Zwischen Mai und September fallen zwar 60 Prozent des Solarertrags an, in dieser Zeit gibt es aber keinen Heizwärmebedarf und damit keinen Strombedarf für die Wärmepumpe. Es ist deshalb davon auszugehen, dass die zusätzliche Stromnachfrage der Wärmepumpen in der Hauptsache durch konventionelle fossile Mittellast- und Spitzenlastkraftwerke gedeckt werden muss.

Zudem ist der Strommarkt so geregelt, dass zunächst diejenigen Kraftwerke zum Zuge kommen, die die geringsten zusätzlichen Kosten verursachen. Das sind alte, also abgeschriebene, wenig umweltfreundliche (Kohle-)Kraftwerke.
Deshalb muss man anstelle des durchschnittlichen Wertes von hohen Emissionswerten ausgehen. Er beträgt laut D. Seifried und D. Schaumburg unter Berücksichtigung der Netz- und Umspannverluste 865 g CO2/kW für den Wärmepumpenstrom (siehe Sonnenenergie Augabe 6/2015, S. 30-31). Die Studie hingegen geht von 220 g aus.

Zusätzliche konventionelle Kraftwerke erforderlich

Der Einsatz der Wärmepumpen würde also einen zusätzlichen Bedarf an Kraftwerksleistung verursachen. Das sieht die Studie aber nicht als Problem an. Die Wärmepumpen würden ja Nachtspeicherheizungen und Durchlauferhitzer ersetzen. Dabei wird vergessen, dass diese zurzeit durch konventionelle (Kohle-)Kraftwerke versorgt werden, die auf Grund ihrer hohen Emissionen möglichst bald stillgelegt werden sollten. Außerdem könne man kostengünstig neue Gasturbinenkraftwerke einsetzen. Das dazu erforderliche Erdgas soll durch Power-to-Gas erneuerbar hergestellt werden. Diese Technik hatte man aber vorher wegen zu geringen Wirkungsgraden abgelehnt.

Sektorkopplung ja, aber richtig

Sektorkopplung von Strom und Wärme wird heute schon bei Kraft-Wärme-Kopplung praktiziert. Kraft-Wärme-Kopplung ist ein Effizienzprinzip, das außerordentlich vielseitig einsetzbar ist. Entsprechende Anlagen sind in allen Leistungsgrößen auf dem Markt und mit fast allen Energieträgern, auch Erneuerbaren, zu betreiben. Fossiles Erdgas, mit dem derzeit vor allem die mittleren und kleinen Anlagen versorgt werden, kann auf Dauer durch erneuerbares Gas aus Power-to-Gas-Anlagen ersetzt werden. Das erneuerbare Gas wird hier direkt und energieeffizient zur Stromversorgung eingesetzt. Dies bietet außerdem die Chance, die gut ausgebaute und weit gefächerte Erdgas-Infrastruktur nutzen zu können.

Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen sind darüber hinaus flexibel einzusetzen und bilden damit vor allem auf der regionalen Ebene eine gute Ergänzung zum fluktuierenden (dezentralen) Angebot von Wind und Sonne. Die Stromversorgung könnte auf diese Weise mittels regionaler virtueller Kraftwerke dezentral strukturiert und damit der Bau von überregionalen Netzen zu einem erheblichen Teil vermieden werden.

Es ist deshalb unverständlich, warum Politik und Wissenschaft der Kraft-Wärme-Kopplung so wenig Beachtung schenken. Dies wäre eine geeignete „Schlüsseltechnologie“ sowohl für den Strom- als auch für den Wärmebereich. Die vielen Studien böten eher eine Orientierung für die Wärmeversorgung der Zukunft, wenn sie mindestens eine Gegenüberstellung der Alternativen enthalten, die Grenzen der Wärmepumpen beachten und die mit dem Einsatz der Wärmepumpen verbundenen negativen Effekte sorgfältig behandeln würden.

Umsteigen auf einen elektrischen Klimakiller?

Der Umstieg auf Elektrofahrzeuge führt in den nächsten beiden Jahrzehnten zu einer zusätzlichen Klimabelastung. Das spricht nicht unbedingt gegen Elektrofahrzeuge, jedoch für eine grundsätzliche Wende in der Energie- und Verkehrspolitik.

Umsteigen auf einen elektrischen Klimakiller?

Der Umstieg auf Elektrofahrzeuge führt in den nächsten beiden Jahrzehnten zu einer zusätzlichen Klimabelastung. Das spricht nicht unbedingt gegen Elektrofahrzeuge, jedoch für eine grundsätzliche Wende in der Energie- und Verkehrspolitik, meint Dieter Seifried.

(12. Januar 2018) Leise schnurrt das E-Mobil über die vielbefahrene Durchgangsstraße ins Zentrum der Stadt. Herr Meier freut sich über die souveräne, emissionsfreie Fahrt und fast empfindet er etwas Mitleid mit den Fahrern neben und vor ihm, die sich beim Tanken die Hände schmutzig machen und mit mulmigem Gefühl zur Kasse gehen. Er hingegen tankt bei der Arbeit kostenlos und die 10 oder 20 Kilowattstunden, die er zuhause mit Ökostrom zutankt, kosten ihn gerade mal drei bis sechs Euro. Dafür bekommt er jedoch einen Bonus auf seine Stromrechnung, weil er seine Autobatterie als Speicher für das öffentliche Netz zur Verfügung stellt.

Dieter Seifried studierte Energie- und Kraftwerkstechnik in München und Volkswirtschaftslehre in Freiburg. Seit 17 Jahren ist er Geschäftsführer des Beratungsbüros „Ö-quadrat“. E-Mail: seifried@oe2.de

Früher ist er mit seinem Diesel oder manchmal auch per Bus und Straßenbahn zur Arbeit gefahren, aber die Prämie für das E-Mobil, die anhaltende Diskussion um die Klimaveränderung, die hohe Schadstoffbelastung in den Städten und nicht zuletzt die geringen Kosten für den sauberen „Sprit“ haben ihn zum Kauf des E-Fahrzeugs bewegt und ihn zu einem begeisterten Nutzer gemacht. Herr Meier hat es gut gemeint und man kann ihm keinen Vorwurf machen. Aber leider ist für das Klima nichts gewonnen, im Gegenteil: Mit jedem Umstieg von einem Benzin- oder Diesel-PKW auf ein E-Fahrzeug steigen die Treibhausgas-Emissionen an – selbst, wenn der ambitionierte Umweltschützer und Autofahrer sein Fahrzeug an eine Steckdose mit Ökostrom hängt.

Liste der emissionsarmen Fahrzeuge vom VCD

Warum ist das so? Dafür schauen wir uns zunächst die Ergebnisse der neuen VCD Auto-Umweltliste an: bdev.de/autoumweltliste

In dieser Liste werden 19 Benziner und Benzin-Hybride aufgelistet, die nach Prüfung des VCD als umweltfreundlich und zukunftssicher eingestuft werden und auf der Straße nicht mehr als 150 g CO2 pro Kilometer ausstoßen, was in etwa einem Benzinverbrauch von 6,4 Litern/100 km entspricht. Diesel-Fahrzeuge sind in der Liste nicht aufgeführt, da sie im Realbetrieb die NOx-Grenzwerte nicht einhalten und vor „Fahrverboten nicht völlig sicher sind“.

Die Liste umfasst aber auch 10 Elektrofahrzeuge, die zumeist unterhalb der Mittelklasse eingruppiert werden und eine durchschnittliche Batteriekapazität von 25 kWh aufweisen. Für alle Fahrzeuge listet der VCD nicht nur die Herstellerangaben für Benzin- und Stromverbrauch auf, sondern gibt für die Fahrzeuge auch einen realitätsnahen Energieverbrauch auf der Basis von spritmonitor.de, ADAC-Ecotest sowie anderen Quellen an.

Aus den Verbrauchswerten werden dann im nächsten Schritt die CO2-Emissionswerte der Fahrzeuge bestimmt. Bei den Benzinern wurden hierzu die CO2-Emissionen der Kraftstoffbereitstellung (Ölförderung, Raffinerie, Transport) hinzuaddiert. Bei den Elektrofahrzeugen wurden die durchschnittlichen CO2-Emissionen der Stromerzeugung unterstellt.
Diese werden vom Umweltbundesamt für den deutschen Strom-Mix mit 527 g CO2 je kWh angegeben.

Vergleicht man nun die Emissionswerte der Benziner mit den Elektrofahrzeugen, so liegen die Stromer eindeutig vorne: Während die Benziner 153 g CO2/km ausstoßen, werden bei den E-Fahrzeugen im Durchschnitt nur 107 g CO2/km erreicht. Ein deutlicher Vorteil für die E-Fahrzeuge – oder etwa nicht?

Nicht mit Durchschnittsemissionen rechnen

Leider nein: Die Berechnungen beruhen auf falschen Annahmen. Will man wissen, wie viel Emissionen ein zusätzlicher Stromverbrauch verursacht, darf man nicht mit einem Durchschnittswert für die Kraftwerksemissionen rechnen, sondern muss fragen, welche Kraftwerke für den zusätzlichen Strombedarf eingesetzt werden. Die Antwort darauf ist eindeutig: Bei dem derzeitigen Ausbautempo der erneuerbaren Energien wird Strom für Elektrofahrzeuge in den nächsten 15 Jahren nicht aus umweltfreundlichen Energiequellen kommen, sondern aus einer Mischung von Braunkohle, Steinkohle und Erdgas. Unterstellen wir einen Mix von jeweils 40 Prozent für Steinkohle und Braunkohle sowie 20 Prozent Erdgas, so betragen die durchschnittlichen Emissionen laut dem Umweltbundesamt pro kWh Strom 884 g CO2. Anstatt eines scheinbaren Vorteils für Elektrofahrzeuge errechnen sich nun Mehremissionen! Statt 107 g CO2/km emittieren die Elektrofahrzeuge nun 179 g CO2.

E-Autos laden Kohlestrom

Doch warum darf man bei den Emissionsberechnungen nicht den bundesdeutschen Strom-Mix zugrunde legen? Die Erklärung ist einfach, aber nicht zu widerlegen: Photovoltaikanlagen, Windkraftanlagen und AKW produzieren immer, wenn sie können und betriebsbereit sind, da ihre variablen Kosten sehr gering oder nahezu null sind. Wegen eines zusätzlichen E-Fahrzeugs werden sie nicht mehr Strom produzieren (können). Also muss der zusätzliche Strom aus einem Kraftwerk kommen, das bislang nicht ausgelastet ist. Denkbar wäre auch, dass weniger Strom exportiert wird – doch dann würde im Ausland ein fossiles Kraftwerk hochgefahren, denn dort gilt das gleiche betriebswirtschaftliche Prinzip für die Stromerzeugung.

So entstehen mit dem Anschluss und dem Laden der E-Fahrzeuge an der Steckdose in einem durchschnittlichen Kohlekraftwerk Mehremissionen von rund 0,9 kg CO2 pro Kilowattstunde. Diese Situation wird auch dann noch vorherrschen, falls in zehn oder zwanzig Jahren über 50 Prozent der Stromerzeugung durch regenerative Energiequellen stattfindet. Wer also mit den niedrigen Emissionswerten des Kraftwerks-Mix rechnet, lügt sich eins in die Tasche – mancher bewusst, mancher aus Unkenntnis.

Ökostrom ist Mogelpackung

Gutmeinende erwähnen bei der Emissionsbetrachtung für Elektrofahrzeuge, dass diese natürlich nur dann sauber sind, wenn die Halter sie mit Ökostrom betanken. Dabei übersehen sie jedoch, dass es sich bei fast allen Ökostromangeboten um reine Mogelpackungen handelt.

Mit Wohnort Freiburg kann ein Stromkunde derzeit beispielsweise zwischen 458 Stromlieferanten auswählen. Davon bieten 289 einen „Öko- oder Klimastrom“ an. Doch wie funktioniert das? Der Stromhändler kauft die Menge Ökostrom, die er dem Kunden „liefert“, in Österreich, der Schweiz oder Norwegen als Wasserkraftstrom ein. Im Gegenzug bezieht der Verkäufer des Wasserkraftstroms, Kohlestrom aus Deutschland oder Polen. So kann jeder Stromhändler in Deutschland mit einem minimalen Aufschlag auf den Verkaufspreis nahezu beliebig viel Ökostrom beschaffen. Gerne auch zertifiziert, durch ein TÜV-Zertifikat, das lediglich belegt, dass der Strom aus Wasserkraft stammt.

Eigener Strom verpufft

„Wenn ich aber eine eigene Solaranlage auf dem Dach habe, dann fahre ich doch emissionsfrei?“ ist die häufigste Frage im Gespräch mit Freunden und Bekannten. Meine Antwort: Leider auch nicht! Denn den Strom, den ich für das Elektromobil verbrauche, hat meine PV-Anlage nicht in das Netz eingespeist, wodurch die Emissionen im Kraftwerkssystem hätten reduziert werden können. Lade ich mein Fahrzeug an der Solaranlage, verbrauche ich den sonst eingespeisten Strom selbst und damit fällt auch die Emissionsminderung weg. Einzige Ausnahme: Die Solaranlage wäre ohne das Elektromobil nicht gebaut worden.

Mobilitätswende anpacken!

Geholfen wäre der Umwelt zunächst mit einem Umstieg vom Auto auf einen E-Roller, aufs Fahrrad, auf öffentliche Verkehrsmittel oder durch Verkehrsvermeidungsmaßnahmen und andere emissionsmindernde Maßnahmen wie einem Tempolimit. Ein einfacher Umstieg von umweltbelastenden Dieselfahrzeugen auf alternative Antriebe hilft hingegen nicht, da der hierfür notwendige zusätzliche Stromverbrauch für den elektrifizierten Verkehr bei dem jetzigen Ausbautempo der Erneuerbaren die nächsten 30 Jahre aus fossilen Kraftwerken kommen würde. Und natürlich löst das E-Mobil auch nicht die Stauprobleme. Deshalb ist die Verkehrswende „ein Muss“. Die Verkehrswende besteht aus einer umfassenden Strategie, die von der Verkehrsvermeidung über eine Verlagerung auf öffentliche Verkehrsmittel reicht, sowie eine Verlangsamung und Umverteilung der Verkehrsflächen beinhaltet, um den Verkehr insgesamt umweltfreundlicher und sozial gerechter zu gestalten. Sie erfordert auch eine rasche und konsequente Durchsetzung der technisch längst möglichen Abgasreinigung für neue Benzin- und Dieselfahrzeuge für die Übergangszeit.

Der Einstieg in die Elektromobilität kann nur dann einen Klimavorteil bringen, wenn der Anteil der erneuerbaren Energiequellen durch einen verstärkten Ausbau sowie verlässliche Rahmenbedingungen rasch erhöht wird und gleichzeitig die Energieeffizienz und der Ausbau der Kraft--Wärme-Kopplung systematisch vorangetrieben werden, um die Emissionen im Energiesektor zu reduzieren.

Politischen Ansatz überdenken

Eine Energiepolitik, die herkömmliche Energieträger einfach durch Stromanwendungen ersetzt, wird sich als Bärendienst fürs Klima entpuppen. Das gilt für die Wärmepumpe oder die Elektroheizung genauso wie für das E-Fahrzeug. Die von der Politik als Lösungsansatz proklamierte Sektorenkopplung von Energie- und Verkehrssektor ergibt nur Sinn, wenn auf der Stromseite die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen werden und auch der Verkehrssektor auf einen nachhaltigen Pfad geführt wird. Das kann nicht von heute auf morgen erreicht werden, aber die Weichen müssen heute gestellt werden! Dazu gehören insbesondere eine klare Zielsetzung und vor allem konkretes, zielgerichtetes Handeln. Dann ergibt die Markteinführung von leichteren, langsameren und effizienteren E-Fahrzeugen Sinn.

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letzte Änderung: 18.04.2023