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Kritik an Verivox überzogen Wichtige Funktion der Vergleichsrechner

Kritik an Verivox überzogen

(21. September 2011) Die vom Handelsblatt gegen den Stromvergleichsrechner Verivox vorgebrachten Vorwürfe hält der Bund der Energieverbraucher für überzogen. Verivox wird vorgeworfen, dem insolventen Stromanbieter Teldafax die Tarife der anderen Anbieter vorab übermittelt zu haben und dafür überhöhte Provisionen erhalten zu haben. Die Vorwürfe basieren auf einer eidesstattlichen Erklärung eines Ex-Teldafax-Managers und werden von Verivox bestritten. Die Vorwürfe müssten entweder zweifelsfrei bewiesen oder zurückgezogen werden, meint der Bund der Energieverbraucher.

Millionen von Verbrauchern haben Verivox bisher schon mit Gewinn genutzt. Verivox und andere Vergleichsrechner erfüllen eine wichtige Funktion für den Energiemarkt. Der gute Ruf von Verivox sollte nicht durch die Erklärung eines Ex-Manager einer zwielichtigen Firma infrage gestellt werden, deren Verantwortliche in Haft saßen und gegen die staatsanwaltschaftliche Ermittlungen laufen. Es ist seit langem öffentlich bekannt und auch akzeptiert, dass die Arbeit der Tarifrechner von den Provisionen der Anbieter finanziert wird.

Der Bund der Energieverbraucher e.V. hatte bereits im Jahr 2007 erfolglos die Bundesnetzagentur gebeten, gegen die Stromanbieter vorzugehen, deren Verkaufserlöse nicht kostendeckend sind. Im Buch „Energie für Verbraucher" waren die Bilanzverluste von Teldafax und Flexstrom veröffentlicht worden. Im Oktober 2010 berichtete das Handelsblatt von der Überschuldung von Teldafax und dessen erheblicher krimineller Energie. Nicht einmal daraufhin schritt die Bundesnetzagentur ein. Teldafax rangierte in alle Vergleichsportalen weiterhin ganz vorn, so wie heute Flexstrom.

Der Bund der Energieverbraucher verlangt von den Vergleichsportalen, dass Tarife mit Vorauskasse nur angezeigt werden, wenn Verbraucher dies ausdrücklich verlangen. Und die Jahresboni dürfen nur berücksichtigt werden, wenn deren Auszahlung zweifelsfrei feststeht auch an diejenigen Verbraucher, die nach einem Jahr zu einem anderen Anbieter wechseln. Seit Jahren warnen Verbraucherorganisationen unisono vor dem Risiko von Vorauskassemodellen.

letzte Änderung: 13.08.2020