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Heizölpreise

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Schnell volltanken

Heizölpreis halbiert

Schnell volltanken: Heizölpreis halbiert

Von Louis-F. Stahl

(31. Juli 2020) Der Ölpreis ist derzeit im Keller: Corona-Krise, Konjunkturschwäche und damit einhergehend ein starker Nachfragerückgang sorgen seit Februar 2020 für drastisch fallende Preise an den Ölmärkten.

330 Grafik Entwicklung des durchschnittlichen Heizölpreises in Deutschland / Quelle Bund der Energieverbraucher

Fallende Preise bedeuten für die Ölnationen aber auch geringere Einnahmen, was einige Staaten mit einem noch größeren Ölangebot zu kompensieren versuchten. Im April sackte der Ölpreis wegen eines weltweiten Überangebotes an Rohöl sogar erstmals in der Geschichte ins Negative: Wer noch Öl lagern konnte, erhielt für die Abnahme von einem Barrel (159 Liter) der Sorte WTI in der Spitze bis zu 40 US-Dollar. Der Preis betrug folglich -40 US-Dollar pro Barrel! Auf diesen geschichtsträchtigen Paukenschlag hat die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) mit drastischen Förderkürzungen reagiert: Bis Anfang Juli kletterte der Preis für die Sorten WTI und Brent wieder auf über 42 US-Dollar und notiert damit nur noch rund 40 Prozent niedriger als zum Jahresanfang.

330 Kalendernotiz Heizöl bestellen / Foto: Marco2811 / stock.adobe.com

Diese Entwicklung hat auch starke Auswirkungen auf den Heizölpreis in Deutschland. Der Preis für eine Abnahmemenge von 3.000 Liter hat sich nach Erhebungen vom Bund der Energieverbraucher auf einen Tiefststand von im Mittel 37,9 Cent/Liter in der Region Südost (Erfurt/Leipzig/Dresden) reduziert. Die Preise sind jedoch regional unterschiedlich. Direkt daneben in der Region Süd (Stuttgart/München) notierte der beobachtete Tiefstpreis deutlich höher bei 44,8 Cent/Liter.

Der Bund der Energieverbraucher rät Hausbesitzern die noch günstigen Preise umgehend zu nutzen und jetzt die Heizöltanks zeitnah zu füllen. Niemand kann vorhersagen, wie sich die Corona-Krise und die Ölpreise entwickeln werden. Der bereits beobachtete Wiederanstieg des Ölpreises am Weltmarkt dürfte sich mit etwas Verzögerung jedoch auch auf die Heizölpreise auswirken.

Heizölkauf

Vergleichsrechner

Heizölkauf: Vergleichsrechner

(14. Dezember 2015) Die Zeitschrift Finanztest hat untersucht, wo man günstig Heizöl kaufen kann (Finanztest 12/2015). Es gibt Vergleichsrechner für Heizöl im Internet, die Verträge zwischen Kunden und Heizölhändlern vermitteln und dafür Provisionen von den Händlern erhalten.

(330) ED 01/14 Wer den Heizölpreis macht (S.19-20)

Foto: Frank Urbansky

Bei Testanfragen hatten die Preisrechner easyoil und Heizoel24 am häufigsten die geringsten Preise. Das Portal Fastenergy hat in jeder Region nur einen Händler, Easyoil bundesweit mehr als 820. Aufschlussreich sind die Bewertungen der Händler durch andere Verbraucher. Einen eindeutigen Sieger gab es im Test nicht. Man sollte immer bei mehreren Portalen oder Anbietern die Preise abfragen. Auch große Heizölfirmen haben eigene Internetportale mit Bestellmöglichkeit wie Total, Avia und Comoil. Achtung: Die im Internet angegebenen Preise je hundert Liter enthalten nicht immer die Kosten der Lieferung und die Mehrwertsteuer. Deshalb sollte man stets nur den Gesamtpreis für die geplante Liefermenge vergleichen.

Oft kann man die Bestellung auch am Telefon machen – zum selben Preis wie im Internet (Hotline von easyoil: 0800 747 505, heizoel24.de: 030 70171239). Die Tester fanden Preisunterschiede für die Lieferung von 2.500 Litern bis zu 326 Euro zwischen dem günstig­sten und dem teuersten Händler. Wer Heizöl per Internet, Telefon oder Fax bestellt, hat ein 14-tägiges Widerrufsrecht. Der Händler ist an den Bestellpreis bis zur Lieferung gebunden. Weil Heizöl derzeit sehr günstig ist, sollte man jetzt den Tank füllen.

Wer den Heizölpreis macht

Welche Einflussfaktoren kurzfristig den Heizölpreis bestimmen.

Wer den Heizölpreis macht

1988 kostete Heizöl noch 37 Pfennig je Liter. Die Preise werden auch künftig kräftig steigen, weil die Nachfrage global steigt und die Reserven endlich sind. Welche Einflussfaktoren kurzfristig den Heizölpreis bestimmen, das erklärt Energieexperte Frank Urbansky.

(25. März 2014) Will man wissen, wie der Heizölpreis in Deutschland entsteht, sollte man nicht in den Himmel, sondern nordwestlich Richtung Nordsee schauen. Denn dort findet man die größte Raffineriedichte auf dem europäischen Kontinent. Im Raum Antwerpen-Rotterdam-Amsterdam, kurz ARA genannt, werden auch die Preise für das deutsche Heizöl gemacht.

330 1261 Frank Urbansky

Frank Urbansky | Journalist mit den Spezialgebieten Energiemärkte, Energiepolitik und Energietechnik. Er beobachtet seit 15 Jahren den weltweiten Öl- und Gasmarkt.

Machtvoller ARA-Raum

In den großen Seehäfen, allen voran Rotterdam, werden riesige Mengen Rohöl angelandet. Das Öl kommt von verschiedenen Feldern in der Nordsee, aus Nordafrika und anderen überseeischen Fördergebieten. Zum einen wird dieses Rohöl an Raffinerien außerhalb des ARA-Raumes weitergeleitet. Zum anderen wird es dort – auch für den deutschen Markt – direkt zu Benzin, Diesel oder Heizöl verarbeitet. Diese Produkte kommen dann per Pipeline oder Schiff über den Rhein nach Deutschland.

125 330 Heizöl-Tanken / Foto: Frank Urbansky

Bevor Heizöl in deutschen Kellern landet, hat es einen weiten Weg zurückgelegt. Foto: Frank Urbansky

Preisbestimmend sind die Ölpreise an den Rohstoffbörsen, die sich aus Angebot und Nachfrage bestimmen. Dort werden die Preise für kurzfristige Lieferungen (Spots) und langfristig in der Zukunft zu liefernde Menge (Termin) ausgehandelt. Deren Preise wiederum richten sich nach Erwartungen, die Käufer und Verkäufer für die künftige Preisentwicklung von Heizöl haben (siehe Fakten, die den Heizölpreis prägen).

Auch die Lagerhaltung beeinflußt den Preis. 30 Millionen Kubikmeter Tankraum sowohl für Rohöl als auch für Produkte wie Heizöl hat der ARA-Raum. Das würde reichen, um Deutschland vier Monate mit Rohöl zu versorgen. Diese Lager gehören überwiegend Rohstoff-Handelshäusern oder sogar Banken. Sie speichern zu günstigen Preisen ein, verknappen dadurch das Angebot und treiben damit den Preis nach oben. Sind die Tanks randvoll, dann wird zu den hohen Preisen verkauft und Kasse gemacht. Das Überangebot lässt die Preise fallen und das Spiel kann von vorn beginnen. Nur Monopoly ist schöner.

Der Marktmacht der niederländisch-belgischen Raffinerielandschaft und der dortigen Lagerbetreiber haben die deutschen Rohöl-Raffinerien wenig entgegenzusetzen. Zum Vergleich: Allein am Standort Antwerpen können von den dortigen vier Raffinerien gut 42 Millionen Tonnen Rohöl pro Jahr verarbeitet werden. Das ist die Hälfte dessen, was alle elf deutschen Raffinerien zusammen leisten können. Hinzu kommt noch der Preisdruck, den Raffinerien in Russland oder Indien ausüben, die deutlich günstiger produzieren.

Deutsche Raffinerien in der Zwickmühle

Was der ARA-Raum an Produktpreisen vorgibt, kann von deutschen Marktteilnehmern kaum über-, geschweige denn unterboten werden. Deswegen klagen die Raffineriebetreiber hierzulande schon seit Jahren über schwindende Margen. Grund sind der starke Konkurrenzkampf der von den Ölmultis betriebenen Raffinerien untereinander und die im Laufe der Zeit deswegen aufgebauten Überkapazitäten. Einige Raffinerien schlossen bereits (Wilhelmshaven und Bayernoil Ingolstadt) oder wurden nach Insolvenz von potenten ausländischen Investoren aufgekauft (so die RuhrOel GmbH Gelsenkirchen zur Hälfte an Rosneft und Petronord-Raffinerie Ingolstadt von dem russisch geprägten Ölhändler Gunvor).

Gewinne der Ölmultis im 4. Quartal 2013
Firma Tankstellennetz
in Deutschland
Gewinn in Mrd.
US-Dollar im
4. Quartal 2013
Exxon Esso 8,35
Chevron Texaco (in D nur noch
im Schmierstoffbereich)
4,93
Shell Shell 16,4
Conoco-Phillips Jet 2,50
BP Aral 13,4
Total Total 3,4
Mittelständler importieren

Die deutschen Raffinerien der Ölmultis verdienen Geld hauptsächlich durch den Dieselverkauf in ihrem angegliederten Tankstellennetz. Bei BP ist das Aral, bei Exxon Esso, Shell vertreibt ebenso wie Total unter der Konzernmarke und Phillips 66 (seit 2012 abgespalten von Conoco-Phillips) vertreibt unter dem Handelsnamen Jet. Im Branchen-Jargon werden diese Unternehmen auch A-Gesellschaften, Farbengesellschaften oder „die großen Fünf“ genannt. Die Margen für Benzin sind hingegen vergleichsweise gering. Heizöl wird über konzernunabhängige lokale Heizölhändler vertrieben. Die auskömmlichen Margen des Endkundenvertriebs fehlen den Multis und deshalb bringen sie auch nur geringere Heizölmengen auf den Markt.

Diese Marktlücke nutzen mittelständische Importeure wie Mabanaft oder Hoyer Energie. Sie kaufen Heizöl in Rotterdam günstig ein und vertreiben es hier. Je nach Bedarf kommt inzwischen jeder dritte bis vierte Liter Heizöl, der in Deutschland verbraucht wird, von dort. Durch ihre ausgefeilte Logistik und den günstigen Einkauf im ARA-Raum können die Händler immer noch ein auskömmliches Geschäft betreiben und sorgen indirekt dafür, dass die hiesigen Raffinerien beim Heizöl nicht über dieses letztlich vom ARA-Raum vorgegebene Preisniveau klettern können.

Zu den Preisen im ARA-Raum sind dann lediglich noch die Logistikkosten für den Transport nach Deutschland und die hiesigen Steuern mit einzurechnen. Dabei ergibt sich folgende Kostenstruktur von der Förderung bis hin zum Endkunden:

Produktionsschritt Eurocent je Liter Heizöl
Förderung 7,00
Transport 0,50
Margen der Konzerne und Förderstaaten 29,50
Verarbeitung in der Raffinerie einschließlich Marge 18,00
Produktpreis gesamt 55,00
Dazu: 
Logistik (Transport, Lagerung) 9,00
Marge Heizölhändler 4,00
Energiesteuer 6,10
Abgabe Erdölbevorratungsverband 0,30
Abgabe IWO (Marketinginstrument des Ölhandels) 0,04
Gesamt netto 74,44
Mehrwertsteuer 14,14
Gesamt 88,58

Alle Preise beziehen sich auf eine durchschnittliche Liefermenge von 1.500 Litern, Stand Dezember 2013 | Quellen: div. Unternehmen, MWV, HWWI

Das meiste Geld wird also zwischen Förderung und Lieferung an die Raffinerien verdient: derzeit rund 37 Cent Rohöl-Preis je Liter. Gemeinsam mit der Umsatzsteuer kommt man so auf einen Produktanteil von 41,7 Prozent beim Heizöl.

330 Diagramm Rohölpreise 1973-2013

Die Preissprünge beim Heizöl resultieren aus den Schwankungen beim Ausgangsprodukt Rohöl, der Spekulation mit dem Vorprodukt Gasöl sowie dem Wechselkurs Euro zu US-Dollar.

Tipps zum Heizölkauf

Große Mengen Heizöl in größeren Mengen zu kaufen ist immer günstiger als in kleinen Mengen. Dazu eine Tabelle mit einem typischen Durchschnittspreis bei verschiedenen Mengen (in Euro je 100 Liter, Stichtag 21. Januar 2014)

Liefermenge 500 l 1000 l 1500 l 3000 l 5000 l 10000 l
Preis (Euro je 100 Liter) 102,48 90,52 85,83 82,66 80,94 80,00
Ersparnis in Euro ggü. 500 l
(bezogen auf Gesamtmenge)
0 23,92 49,95 118,92 215,40 449,60

Sammelbestellung Von der Idee der geringeren Preise bei größeren Mengen lebt die Sammelbestellung. Hier schließen sich mehrere, nah beieinander wohnende Heizölkäufer zusammen und geben eine gemeinsame Bestellung ab. Die Besteller sollten sich absichern, damit nicht jeder für die Gesamtsumme haftet und für die anderen zur Kasse gebeten werden kann.

Internet-Portale Bewährt sind die Internet-Portale esyoil.com, heizoel24.de und fastenergy.de. Bei ihnen geben Heizölhändler täglich ihre Preise ab. Kunden können sich je nach PLZ-Gebiet und Mengen orientieren, was das Heizöl in ihrer Region kostet. Entweder bestellt man abschlagsfrei direkt über diese Portale oder geht mit dem Preis zu seinem örtlichen Heizölhändler. Der wird diesen in der Regel akzeptieren.

Preisbeobachtung Wer noch etwas Reserven im Tank hat, kann zum Beispiel auf www.energieverbraucher.de täglich die Entwicklung des Heizölpreises beobachten. Sehr fundierte Kommentare erläutern die Entwicklung. Nach einer längeren Periode konstant fallender Preise (wie etwa im Dezember 2013/Januar 2014) kann man davon ausgehen, dass dieser Entwicklung wieder ein Anstieg folgt. Die Kunst liegt also darin, den richtigen Kaufzeitpunkt zu finden. Oder man legt sich einen Preis fest, bei dem man keine Bauchschmerzen hat, und ordert, wenn dieser erreicht ist.

Fakten, die den Heizölpreis prägen

Der Heizölpreis orientiert sich schon lange nicht mehr an den Jahreszeiten.

Fakten, die den Heizölpreis prägen

Der Heizölpreis orientiert sich schon lange nicht mehr an den Jahreszeiten. Weltpolitik, Lagerhaltungen sowie Börsenspekulationen bestimmen heute die Preise und funktionieren unabhängig von Sommer und Winter. Wir erklären, wie sich der Heizölpreis zusammensetzt.

(22. März 2014)

Börsen

Rohöl, Gasöl und dessen Produkt Heizöl werden an den Börsen in New York (NYMEX, Ölsorte West Texas Intermediate; kurz WTI) und London (ICE, Ölsorte Brent) gehandelt. Dabei werden sogenannte Termine genutzt, also Verträge, die einen festen Preis für ein zukünftiges Datum festlegen. Sie werden teilweise für mehrere Jahre im Voraus gehandelt. Sie sind letztlich eine Art Versicherung, mit denen sich Käufer vor zu stark steigenden und Verkäufer vor zu stark fallenden Rohöl-Preisen absichern.

Verstärkt werden die Termine elektronisch gehandelt. Einzelne Broker entscheiden also nicht nach Gefühl und Entwicklung der Kurse, sondern legen bestimmte Grenzen für Kauf und Verkauf fest. Die Order erfolgen dann, falls diese Grenzen erreicht werden, automatisch.

Auch wenn an diesen Börsen nur gut zehn Prozent des weltweit geförderten Rohöls gehandelt werden (der Großteil läuft über bilaterale Verträge zwischen Unternehmen und/oder Staaten), sind die dort ermittelnden Preise prägend für alle anderen Rohölsorten sowie den Heizölpreis hierzulande.

Gasöl

Gasöl ist ein Raffinerieprodukt und Ausgangspunkt sowohl für die Diesel- als auch Heizölproduktion. Im ARA-Raum sowie an der Londoner ICE werden Spots und Termine auf Gasöl gehandelt. An deren Kurs orientieren sich die Heizölpreise hierzulande. Gasöl ist im europäischen Raum aufgrund der „Dieselisierung“ des Individualverkehrs in Deutschland und Frankreich knapp. Dazu folgende Zahlen: Im Jahr 2000 wurde in Europa noch etwa gleichviel Diesel wie Benzin hergestellt. Zehn Jahre später übertraf die Diesel- die Benzinproduktion bereits um 40 Prozent. Problem dabei: Benzin und Gasöl entstehen, je nach Einstellung der Raffinerie, immer in einem bestimmten Verhältnis zueinander. Große Verschiebungen zugunsten von mehr Gasöl sind technisch nicht möglich.

Die Fehlmengen wurden bisher aus den USA importiert, wo mehr Benzin im Verkehr gebraucht wird. Doch diese Importe fallen aufgrund des Eigenbedarfs der USA immer geringer aus. Die Gasöl-Knappheit führt zu höheren Diesel- und Heizölpreisen hierzulande.

Jahreszeit

Früher konnte man seine Uhr danach stellen, dass im Winter die Heizölpreise nach oben gingen und im Frühjahr wieder nach unten. Diese Tendenz gibt es schon lange nicht mehr. Generell bestimmend  für den Heizölpreis sind die Kosten für Rohöl, das Vorprodukt Gasöl und der Wechselkurs von Euro und US-Dollar.

Dennoch kann es jahreszeitliche Einflüsse geben, etwa im Februar/März 2013, als durch den langen Winter viele Heizöltanks leer standen. Hier konnte oft nur mit Notlieferungen bis 500 Litern geholfen werden, da größere Mengen aufgrund der hohen Nachfrage nicht zur Verfügung standen oder aufgrund der Kälte (Heizöl flockt bei -10 °C aus und ist dann nicht mehr einsetzbar) nicht transportiert werden konnten. So eine Situation treibt den Heizölpreis logischerweise nach oben.

Logistik

Generell gilt, dass ein Abnehmer in der Nähe einer Raffinerie oder eines Tanklagers weniger zahlen müsste als in entlegenen Gegenden, weil dorthin das Heizöl transportiert und eventuell nochmals zwischengelagert werden muss. Man rechnet durchschnittlich mit Transportkosten von 70 Cent je 100 Liter und Kilometer. Allerdings wird dieser Vorteil nicht immer an die Endkunden weitergegeben, sondern vom Heizölhändler mitunter genutzt, um die eigene Marge aufzubessern.

OPEC

Das Staatskartell OPEC bildet täglich und wöchentlich einen Preis für einen Korb von zwölf Rohölsorten seiner Mitglieder ab. Dieser dient als Orientierung für die eigenen Mitglieder. Gleichzeitig achtet die OPEC darauf, dass sich der Preis nicht zu stark von den an den Börsen gehandelten Sorten unterscheidet.

Ebenfalls entscheidend sind die Förderquoten der OPEC. Derzeit sind diese auf 30 Millionen Barrel (ein Fass – entspricht rund 159 Litern) täglich gedeckelt. Das entspricht einem knappen Drittel des Weltbedarfs. Einige Mitglieder ignorieren diese Regelung und produzieren so viel, wie ihr Staatshaushalt verlangt. Deswegen fließt mitunter mehr OPEC-Rohöl auf den Markt als geplant. Das wiederum drückt die Preise. Eine Verringerung der OPEC-Quoten würde die Ölmengen verknappen und unverzüglich zu einer Verteuerung führen.

Rohöl-Lagerbestände der USA

Diese werden, zusammen mit den Beständen an Produkten, wöchentlich für die USA sowohl vom dortigen Branchenverband American Petroleum Institute (dienstags) als auch vom Department of Energy (mittwochs) erfasst. Dabei weichen beide Schätzungen häufig voneinander ab. Sind die Bestände zurückgegangen, wird das in der Regel auf gute Nachfrage und somit bessere Konjunktur zurückgeführt. In Folge könnte dies preistreibend wirken. Steigen die Bestände an, gilt genau das Gegenteil.

Steuern

Auf Heizöl ist sowohl die Energiesteuer (6,135 Eurocent je Liter) als auch die 19%ige Mehrwertsteuer fällig. Bei einer stromerzeugenden Heizung kann die Energiesteuer vom Hauptzollamt erstattet werden.

Wechselkurs Dollar-Euro

Alle Rohölsorten und die Produkte werden an den internationalen Märkten grundsätzlich in US-Dollar und Barrel  gehandelt. Ist dieser schwächer als der Euro, wird Heizöl in Deutschland günstiger, schwächelt hingegen die Einheitswährung, wird Heizöl teurer, gleichbleibende Rohöl-Preise vorausgesetzt.

Heizölpreise in der Zeitung

Kommentar eines Lesers

Heizölpreise in der Zeitung

(06. Juni 2004) Im Bonner General-Anzeiger (und sicherlich auch in anderen Zeitungen) werden Heizölpreise angegeben, die meines Erachtens realitätsferne Mondpreise sind, weil sie nicht der tatsächlichen Marktlage entsprechen. Wahrscheinlich werden die Zeitungen von den Händlern absichtlich falsch informiert, um ein möglichst hohes Preisniveau vorzutäuschen.

Siegfried Ullmann, Alfter

letzte Änderung: 01.08.2020