Spülmaschine ans Warmwasser?
Warmwasseranschluss für die Spülmaschine?
(27. Mai 2006) Das macht Sinn, wenn Ihre Warmwasserbereitung nicht elektrisch erfolgt und aus dem Wasserhahn schnell Warmwasser kommt. Das Wasser mit Öl oder Gas zu erwärmen, kostet weniger als mit der elektrischen Heizung der Spülmaschine. Es müssen die beiden Ventile für Warm- und Kaltwasser unter dem Spülbecken vertauscht werden. Kosten fallen in der Regel nicht an. Beim Wasser abstellen und prüfen auf Dichtigkeit hilft Ihnen sicher ein freundlicher Nachbar. Dieser Tipp spart 15 Euro pro Jahr !
Die genannte Einsparung errechnet sich übrigens folgendermaßen: In einem Vier-Personen-Haushalt läuft die Maschine 5 mal die Woche. Ein normales Programm verbraucht etwa 1,2 Kilowattstunden Strom. Duch das vorgewärmte Wasser braucht die Maschine künftig nur noch die Hälfte. Gas oder Öl kosten nur 6 Cent je kwh der Strom dagegen 18 Cent. Selbst bei einem nur mäßigen Heizungswirkungsgrad von 80% sparen sich danach 16 Euro pro Jahr (5 Masch pro Woche x 52 Woch. pro Jahr x 1,2 kWh pro Masch x [ 0,18 Euro je kWh Strom - (1-0,5) x 0,18 Euro je kWh Strom - 0,5 / 0,8 x 0,06 Euro/kWh Gas]).
Weitere Hilfestellung: Spülen von Hand? und Weiteres zum Thema Spülmaschinen
Spülmaschine ans Warmwasser anschließen in 10 Schritten
- Checkliste: Macht Umklemmen Sinn?
Wird Warmwasser mit Öl, Gas oder Solar erzeugt?
Kommt nach maximal 2 Litern Warmwasser aus Hahn?
Ist Wassertemperatur maximal 60 Grad?
Ist mir die Gewährleistungsfrage egal? (keine Panik !)
Alle Fragen müssen mit ja beantwortet sein. - Material besorgen
Handtuch
kleinen Eimer
Taschenlampe
19er Schraubenschlüssel
Wasserpumpenzange
Teflonband - Wasser abstellen
Der Hauptwasserhahn ist entweder im Keller vor oder nach der Wasseruhr. In Etagenwohnungen ist er auch oft im Badezimmer. Diesen Hahn drehen Sie von Hand fest zu. Meist sind es 5 bis 20 Undrehungen. Zurück in der Wohnung öffnen Sie irgend einen Wasserhahn bis kein Wasser mehr kommt. (Kann 2 Minuten dauern). - Den Raum unter der Spüle freiräumen
Damit man die Amaturen gut sehen und schrauben kann, muss die Ablage unter der Spüle frei sein. Mülleimer und so weiter kommen auch raus. Zum Arbeiten braucht man Platz und Übersicht. - Anschlüsse von den Ventilen lösen
Beim Warmwasser (meistens rechts) anfangen. Handtuch bereitlegen. Zuerst die Überwurfmutter oben vom Eckventil lösen, dann abdrehen und die Überwurfmutter 1 cm nach oben schieben. Sitz der Dichtungen merken. Beim Kaltwasser-Eckventil (meist links) zuerst den Spülmaschinenanschluss unten abdrehen. Dann auch hier die Ventilkappe oben lösen, abschrauben und hochschieben. - Beide Ventile rausschrauben
Dann werden die Ventile ganz abgeschraubt. Dazu braucht man die Wasserpumpenzange. Mit der Zange so zupacken, dass man kein Gewinde beschädigt. Oft braucht man etwas Kraft dazu. Warm und Kaltwasserventil werden so abgeschraubt. - Ventile vertauscht wieder anbringen
Zuerst die Gewinde vom der beiden Ventile reinigen und mit etwa 10 Lagen Teflonband umwickeln (Im Uhrzeigersinn). Das Ende vom Teflonband um den Gewingeanfang wickeln. Die Ventile rechst und links vertauscht wieder in die Wand schrauben. Gerade ansetzen, von Hand mit Gefühl reindrehen. Mit Wasserpumpenzange 2-5 Umdrehungen bis auf Normalstellung - Anschlüsse an Ventilen festdrehen
Auch hier auf geraden Sitz des Ventils achten, und erst handfest zudrehen, dann mit dem Schraubenschlüssel. Den spülmaschinenschlauch mit der Wasserpumpenzange nicht zu fest drehen. - Hauptwasserhahn wieder aufdrehen
Den Haupthahn im Keller wieder aufdrehen. Dabei füllt sich das Leitungssystem langsam wieder. Wenn sie zu zweit sind, behält einer direkt die Ventile im Auge. Wenn noch was tropft, kann er Richtung Keller sofort anordnen, wieder zuzudrehen. Wenn alles dicht ist (Mit Taschenlampe und Tempo prüfen) drehen Sie alle Wasserhähne nochmal auf. Wasser einige Sekunden laufen lassen, bis das gluckern weg ist und statt braunem Wasser wieder klares läuft. - Sekt öffnen
Gratulieren Sie sich, Sie verbrauchen jetzt jährlich 100-200 Kilowattstunden Strom weniger.
Wer weniger schrauben will, kauft sich für 30 Euro ein Warmwasser-Doppeleckventil im Baumarkt oder Sanitärfachhandel. Damit braucht man dann nur beim Warmwasser das-Einfachventil gegen das Doppelentil austauschen. Am Kaltwasser hängt dann halt auch ein Doppelventil, davon wird der untere Auslass einfach am Hahn zugedreht. Das Einfachventil bleibt dann übrig.
Und wer einen Wasserhahn mit Geräteanschluß hat (von Spüle aus auf und zuzudrehen), braucht nur die beiden Anschlussleitungen zu vertauschen. Damit vertauschen sich zwar auch heiß und kalt aus dem Spülhahn, Nach 10 Tagen hat sich aber umgewöhnt.
Spülmaschine ans Warmwasser?
(11. Juni 2004) Ein Umklemmen der Spülmaschine vom Kalt- an den Warmwasseranschluss ist oft sinnvoll (vergleiche Artikel weiter unten). Aber es kommt auch auf die Gegebenheiten im Einzelfall an. Wie wird das Warmwasser erzeugt? Wie lang und dick sind die Rohrleitungen? Gibt es eine Solaranlage? Auf welche Temperatur ist das Warmwasser eingestellt? Wird mit Durchlauferhitzer oder Speicher erwärmt? Gibt es eine Warmwasserzirkulation? Heizen die Wärmeverluste der Zuleitungen den Wohnraum mit? Wie alt ist die Maschine und welche Programme werden vorwiegend benutzt?
Anhand dieser Daten errechnet ein Excel-Programm die Ersparnis an Energie und Geld und beantwortet die Frage, ob sich ein Umklemmen lohnt. Das Programm kann hier heruntergeladen werden:
Jede Spülmaschine lässt sich an die Warmwasserleitung anschließen
Aber nicht in allen Fällen macht das Sinn. Gut gemeinte Ratschläge können sich als falsch herausstellen.
Von Oliver Stens
(07. Dezember 2003) Eine Kilowattstunde Strom kostet mit zirka 16 Cent vier Mal so viel wie die gleiche Energiemenge aus Gas oder Öl. Da liegt die Idee nahe, die Maschine ans Warmwassernetz anzuschließen. Zusätzliche Anschlusskosten fallen in der Regel nicht an, da meistens eine Warmwasserleitung zur Spüle vorhanden ist. Aber die Einsparung hält sich oft sehr in Grenzen. In manchen Fällen erhöhen sich sogar die Kosten. Es gibt einige Effekte, die dieser Sparabsicht entgegenwirken.
Drei bedauerliche Haken
Der erste Haken: Das Programm der Spülmaschine setzt nicht nur warmes, sondern auch kaltes Wasser ein. Üblicherweise werden Reinigungs- und Spülwasser elektrisch aufgeheizt. Vorspülgang, Zwischenspülgänge und der Regeneriervorgang erfolgen bei den meisten Modellen mit Kaltwasser. Beim Anschluss ans Warmwassernetz wird so mehr Warmwasser als nötig angefordert, im Extrem doppelt so viel.
Eine Entwicklung von Maschinen mit Warm- und Kaltwasseranschluss, was es bei Waschmaschinen bereits gibt, wäre aber aufgrund der geringen Wassermengen aberwitzig. Doch warten wir ab, wann der erste Hersteller die Idee aufgreift und dem gutgläubigen Kunden als geniale Innovation verkauft.
Je nach Gegebenheiten verkürzt sich die Laufzeit des Programms um zehn bis 30 Minuten. Dies ist aber keineswegs ein Vorteil, denn diese Zeit fehlt für die Reinigung. Bei manchen Herstellern erlischt beim Anschluss ans Warmwasser der Anspruch auf Garantie.
Der zweite Haken: Etwa die Hälfte der Energie wird zur Erwärmung des Geschirrs und der Maschinenteile geschluckt. Denn auch diese erwärmen sich auf die gleiche Temperatur wie das Wasser. 60 Grad heißes Wasser wird nach etwa zwei Minuten Umwälzung vom Geschirr auf 40 Grad herunter gekühlt. Hier muss dann doch wieder die elektrische Heizung der Maschine zum Nachheizen einspringen.
Ein dritter Haken kann sich herausstellen, wenn man sich die Gegebenheiten der Warmwassererzeugung und -verteilung klar macht.
Der Betrieb am Warmwassernetz ist oft, aber nicht immer lohnend. In diesem Fall (Warmwasser mit Gas, ohne Zirkulation) halten sich Vor- und Nachteile etwa die Waage. Die Kurven zeigen den Verlauf der elektrischen Leistung und Temperatur während eines Spülprogramms.
Warmwasser elektrisch? Umklemmen nutzlos
Ein Anschluss ans Warmwassernetz wäre hier Unsinn. Kosten und Stromverbrauch würden sich durch Wärmeverluste zwischen Boiler und Spülmaschine erhöhen.
Öl oder Gas? Kommt drauf an
Zirkuliert das Warmwasser, kommt es ohne viel Vorlauf in die Maschine.
Der Nachteil: Diese Umwälzung ist generell mit hohen Strom- und Wärmeverlusten verbunden. Wer diesen Komfort aber ohnehin in Anspruch nimmt, für den lohnt sich der Anschluss ans Warmwassernetz sicher.
Hat man keine Warmwasser-Zirkulation, liegen die Dinge etwas anders. Man kennt das Phänomen vom Spülbecken: Es dauert stets einige Zeit, bis das warme Wasser tatsächlich aus dem Hahn läuft. Dasselbe gilt auch für die Zuleitung zur Spülmaschine. Selbst bei kurzen Leitungswegen können zwei bis drei Liter Kaltwasser dahinrauschen, bis der erste Tropfen Warmwasser dazu läuft.
Die Folge: Die Spülmaschinenheizung muss dementsprechend nachheizen. Schade eigentlich, denn die gleiche Menge Heißwasser bleibt in der Zuleitung stehen und kühlt bis zur nächsten Wasseranforderung langsam wieder ab. Hier ist die Sache also nicht so eindeutig, wie man zunächst vermutet. In einer Vergleichsmessung (Warmwasser über Gas-Durchlauferhitzer) ergab sich keine nennenswerte Gesamteinsparung. Was man beim Strom spart, zahlt man beim Gas wieder drauf, siehe Grafik.
Warmwasser solar? Nur zu!
Wenn die Aufheizung über die hauseigene Solaranlage geschieht, kann man den Anschluss pauschal befürworten. Zwar hat man im Winter und in der Übergangszeit die gleichen Nachteile des dann einspringenden Heizungssystems, aber dafür hat man das halbe Jahr Warmwasser quasi umsonst.