Neue Erdgasqualität im Nordwesten: Milliarden für Umrüstung nötig
(13. Mai 2015) Die deutsche Förderung an Erdgas geht drastisch zurück. Seit 2004 schrumpfte der Anteil von heimischen, insbesondere in Niedersachsen geförderten Erdgas an der Gesamtversorgung von 20 auf unter 10 %. Da deutsches und niederländisches Erdgas aus dem Feld Groningen, das ebenfalls vor einer drastischen Förderreduzierung steht, eine andere Qualität (so genannten L-Gas mit etwas niedrigerem Energiegehalt) hat als Importgas aus Norwegen oder Russland (so genanntes H-Gas), kommt auf die Gaswirtschaft eine Umrüstungswelle zu. Die betrifft zum einen die Netzinfrastruktur, zum anderen aber auch die Gaskessel von Kunden.
Gasspeicher der EWE in Nüttermoor. Im Netzgebiet dieses Versorgers erfolgen demnächst die ersten Umstellungen von L- auf H-Gas. Foto: EWE
Nach einem Bericht der Tageszeitung Die Welt wurde in der niedersächsische Kleinstadt Schneverdingen bereits mit der Umstellung von 6000 Erdgasheizungen begonnen. Sie bekommen je nach Modell andere Düsen, und die Luftzufuhr wird anders eingestellt. Zwar will die Gaswirtschaft die Umrüstung für die Verbraucher kostenneutral halten, so der Versorger EWE gegenüber dem Weser Kurier. Letztlich werden die Gaskunden wahrscheinlich jedoch über Umlagen beteiligt.